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Pokémon 3
Wie alles begann
Die Geburtsstunde des Pokémon-Phänomens schlug 1996
in Japan, als Nintendo für die tragbare Videospielkonsole
Game Boy eine neue Software vorstellte, die wie eine Bombe einschlug.
Entwickelt wurde sie von den jungen, bereits mehrfach preisgekrönten
Game-Software-Designern Satoshi Tajiri und Tsunekazu Ishihara.
Trotz der üblicherweise extrem starken Konkurrenz auf dem
japanischen Game-Markt eroberte sich das neue Spiel sehr schnell
den Spitzenplatz.
Das Rollenspiel Pokémon gibt den jungen Spielern ("Trainer"
genannt) Gelegenheit, eine ständig steigende Anzahl von
Spezies zu sammeln, weiterzuentwickeln, zu trainieren, Teams
zusammenzustellen sowie mit anderen Trainern Pokémon-Wettbewerbe
auszutragen und Pokémon auszutauschen. Ziel des Trainers
ist es, "größter Pokémon-Meister der Welt"
zu werden.
Die eigentlich einfache Aufgabe, im Spiel versteckte, wild lebende
Pokémon zu finden, erweist sich in der Pokémon-Welt
als äußerst kompliziert, denn jedes Wesen besitzt
individuelle Talente und Kräfte. Es kommt also nicht nur
auf die flinken Finger der Trainer an, sie müssen nicht
nur Aufgaben lösen und beim Austragen der Kämpfe strategisch
vorgehen, sondern sie müssen sich vor allem einen ständig
wachsenden Katalog von Geheimnissen merken, mit welchen Strategien
man andere Strategien austricksen kann. Die Trainer werden zudem
immer wieder ermahnt, sich um ihre Pokémon zu kümmern,
um sie erfolgreicher einsetzen zu können. Noch komplizierter
wird das Ganze dadurch, dass Pokémon sich weiter entwickeln
und neue Fertigkeiten entfalten können.
Das Spiel unterscheidet sich deutlich von anderen Spielen, weil
es eine fantasievoll gestaltete, facettenreiche Welt mit ureigener
Mythologie vorstellt, die alle Möglichkeiten der Technologie
zur Jahrtausendwende einsetzt. Hinzu kommt, dass die Spieler
mit den von ihnen gefangenen Pokémon zwar "Kämpfe"
austragen - die besiegten Pokémon sind aber immer nur
bewusstlos und werden niemals getötet.
Der Erfolg des Spiels übertraf alle Erwartungen, in seinem
Kielwasser folgten alsbald Comic-Hefte und eine Palette verschiedener
Spielzeuge, Sammelkarten und schließlich auch die Hit-Serie
im Fernsehen. Nintendo of America Inc. sicherte sich im Februar
1998 alle mit Pokémon verbundenen internationalen Rechte.
Sobald Nintendo of America die Fernsehserie in die USA importiert
hatte, stellte 4Kids Entertainment (bei Nintendo of America exklusiv
für TV-Serien, Video und Merchandising zuständig) eine
englische Synchronfassung her. Die ersten Folgen liefen im September
1998. Innerhalb weniger Monate erklomm die Serie die Spitze der
Quotencharts.
Ganz bewusst brachte Nintendo wenige Wochen später auch
das Pokémon-Videospiel auf den amerikanischen Markt. Weitere
Produkte folgten: Sammelkarten, Comic-Hefte, Videos und CDs.
Vom Nintendo-Game-Boy-Spiel gingen in den USA mehr als zehn Millionen
Exemplare über den Ladentisch, die Pokémon-Game-Software
erreichte in den Charts Platz 1 und 2 und stellte alle anderen
in den Schatten.
Pokémon entwickelte sich so zum größten Kinderspielzeug-Phänomen
des Jahrzehnts, es brandet mit der Gewalt einer Tsunami-Welle
weiter an alle Küsten der Welt. Das amerikanische TV-Network
Kids' WB! kaufte die Fernsehserie und zeigte die erste Folge
am 13. Februar 1999. Während sie bis vor kurzem auch noch
von kleineren Sendern gezeigt wurde, läuft sie mittlerweile
nur noch auf Kids' WB!.
Was die Quoten angeht, hält die Serie den 1. Platz in den
Bereichen Kinder von 2-11 Jahren, von 6-11 Jahren, Jungen von
2-11 Jahren und Jungen von 6-11 Jahren.
Der Pokémon-Trend ist weltweit ungebrochen, wobei zuletzt
Osteuropa und der Nahe Osten in das Phänomen einbezogen
wurden. Inzwischen wurden die TV-Serie, die Game-Boy-Spiele und
die Kartenserie in über 15 Sprachen übersetzt und in
über 60 Länder exportiert. Sie erweisen sich überall
in der Welt als genauso beliebt wie in Asien und Amerika.
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