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Pearl Harbor


Produktionsnotizen

Szene [800] [1280] Für Jerry Bruckheimer und Michael Bay ist Pearl Harbor das Filmprojekt, durch das ihr Herzblut fließt. Zahlloser unüberwindbar erscheinender Hindernisse zum Trotz und ungeachtet der ausufernden Größe der Produktion und der komplexen Logistik der Unternehmung, scheuten die beiden Filmemacher und die Disney Studios keine Anstrengung, um diesen Film zu verwirklichen.

Bruckheimer, Bay, Affleck und weitere Schlüsselfiguren der Produktionen verzichteten gar auf ihre üblichen Gagen, um das Budget des Projekts in annehmbarem Rahmen zu halten und grünes Licht für den Dreh eines der aufwändigsten Filme aller Zeiten zu erhalten.

Produzent und Regisseur sind begeisterte Kenner der Historie. Auf beide üben wahre Geschichten und einfache Männer, die sich enormen Herausforderungen stellen und im Prozess zu Helden werden, eine geradezu hypnotische Faszination aus. Mit Hilfe des Oscar-prämierten Drehbuchautors Randall Wallace gelang es ihnen bei ihrem neuesten Projekt, eine fiktive Geschichte über ganz einfache Menschen in einer realen und denkbar außergewöhnlichen Situation zu formen. Die Filmemacher betonen, dass ihr Film keine Dokumentation sein soll, sondern ein Tribut an jene Männer und Frauen, die für unsere Freiheit gekämpft und uns den Weg geebnet haben.

Szene [800] [1280] "Pearl Harbor ist sicherlich einer der einschneidendsten Momente der amerikanischen Geschichte", meint Bruckheimer. "Dieser Tag ragt heraus als eines der tragischsten Ereignisse Amerikas, aber er erinnert uns auch eindringlich daran, dass man sich aus der Asche erheben und eine Niederlage in einen Triumph verwandeln kann."

Er fährt fort: "Mit diesem Film betreten wir Neuland. Obwohl Pearl Harbor auch eine Geschichte über Freundschaft und Liebe erzählt, ist der Film doch im Großen und Ganzen eine ernste Angelegenheit über Herz und Seele jener Menschen, Militär und Zivilisten, die in dieser schweren Zeit lebten. Pearl Harbor rüttelte Amerika wach. Wir waren auf den Krieg nicht vorbreitet. Über Nacht mussten Jungen zu Männern heranreifen, und nichts würde jemals wieder so sein, wie es davor war. Die Japaner taten aber auch nichts anderes, als für den Fortbestand ihres Heimatlandes zu kämpfen. Man darf nicht vergessen, dass ein Ölembargo gegen Japan verhängt worden war. Japan glaubte, sich nur mit einem drastischen Verzweiflungsakt aus seiner verzweifelten Situationen befreien zu können. Wie das bei militärischen Einsätzen häufig so ist, wussten die japanischen Soldaten bis kurz vor dem Angriff nicht, wo ihre Mission sie hinführen würde. Genau betrachtet, wollten wir sehr wohl einen unterhaltsamen Film machen, aber vor allem wollten wir die Essenz dieser Zeit treffen, um den Leistungen all der mutigen Menschen von damals gerecht zu werden."

"Als Dramatiker hätte ich kein gesteigertes Interesse an dieser Geschichte gehabt, wenn man sie aus der Perspektive der Politik in Washington abgehandelt hätte", fügt Drehbuchautor Randall Wallace hinzu, der sein Grundwissen über Pearl Harbor aus den Diskussionen seiner Eltern über den Angriff bezog und mit verfolgen konnte, wie sehr dieses einschneidende Ereignis ihr Leben beeinflusste. "Ich glaube nicht, dass Geschichte in den Schaltzentralen der Macht gemacht wird. Ich glaube unbedingt daran, dass das Schicksal der Welt in den Händen von Einzelpersonen liegt. Tolstoi hat gesagt, dass ein einzelner Mann, der seine Waffe niederlegt und ruft, dass man verloren und betrogen sei, ausreicht, um eine Gruppe in Panik zu versetzen. Aber ein einzelner Mann, der sich die Flagge schnappt und entschlossen auf den Feind zurennt, kann ein ganzes Regiment mitreißen. Ich sehe Heldentum als etwas Reales, sehr Greifbares. Darüber wollte ich schreiben."

Viele der Überlebenden von Pearl Harbor, die den Filmset besuchten, hatten nie zuvor über ihre Erfahrungen gesprochen. Einige brachten ihre Kinder und Enkel mit. Ganz leise begannen sie, ihre Geschichten mit der Crew zu teilen. Statisten, viele von ihnen selbst junge Mitglieder der U.S. Army, versammelten sich schweigend um die Veteranen, um ihnen zu lauschen. In zerschlissenen Militäruniformen oder von Kopf bis Fuß mit Maschinenöl beschmiert standen sie da und hörten gebannt zu.

"Wir haben erwachsene Söhne und Töchter gesehen, die sprachlos und mit Tränen in den Augen dastanden, als ihre Väter von den schrecklichen Ereignissen des Dezember 1941 sprachen", erinnert sich Bruckheimer. "Stockend teilten diese rüstigen Männer ihre Erinnerungen mit uns. Nicht selten hörte man die Anwesenden flüstern, dass ihre Väter noch nie über die Vergangenheit gesprochen und sie selbst oft gar nicht gewusst hatten, was ihre Väter im Zweiten Weltkrieg durchgemacht hatten. Viele Tränen wurden bei diesem Anlass vergossen. Das waren herzzerreißende Momente."

"Jeder kennt Pearl Harbor aus den Geschichtsbüchern, aber kaum jemand setzt sich intensiv mit den Ereignissen auseinander", meint Michael Bay. "Ich glaube, für mich stand fest, den Film zu machen, als ich in San Diego eine große Gruppe von Pearl-Harbor-Überlebenden kennen lernte. Als ich diesen 80-jährigen Jungs in die Augen blickte, die ein Tonnengewicht von ihren Seelen luden, als sie berichteten, was alles tatsächlich vorgefallen ist, da war mir klar, dass ich ihre Geschichte in einem Film erzählen wollte. Wenn man ihre Storys hört und erfährt, wie sich der Angriff abspielte, versteht man, was damit gemeint ist, Amerika habe an diesem Tag seine Unschuld verloren. Jeder Einzelne von ihnen hat Heldenhaftes geleistet."

Szene Für Wallace, der Bay nach San Diego begleitet hatte, waren diese persönlichen Anekdoten mehr als nur unterhaltsame Geschichten. Sie waren eine Art Geschichtsstunde der besonderen Art. "Mit einem Mal war Pearl Harbor kein abstraktes Ereignis mehr. Es war nicht mehr einfach nur eine Sammlung von Ideen, sondern eine Geschichte, wie sie das Leben schreibt, in seiner ganzen Unberechenbarkeit. Und Pearl Harbor war ein Ereignis von unbeschreibbaren Ausmaßen. Deshalb sind Geschichten über Liebe, Opferbereitschaft und Heldentum so wichtig für uns. Sie führen die Welt auf die inneren, persönlichen Ideale zurück, die seit Ewigkeiten Bestand für uns haben."

"Bei einem Film wie diesem hat man den großen Vorteil, sich mit einem unglaublich spannenden Thema auseinandersetzen zu können", erläutert Bruckheimer. "Man recherchiert das Thema, man spricht mit Überlebenden, man liest, man hört sich alte Radioübertragungen an und studiert alte Filme und Dokumentationen. Man macht sich schlau. Wenn man seine Hausaufgaben gemacht hat, kann man versuchen, das Gelernte in ein Drehbuch umzusetzen, das romantisch, unterhaltsam, humorvoll ist und doch auch über Tiefe und Pathos verfügt und die Tragödie aufzeigt, die schwer auf so vielen Familien lastete. All das sollte man in Pearl Harbor wiederfinden. Wir wollten genau sein, aber es sollte doch auch kein Geschichtsunterricht werden."

Als Wallace gefragt wurde, ob er sich eine Geschichte einfallen lassen könne, die sich um die tragischen Ereignisse am 7. Dezember 1941 ranken würde, musste er nicht nur eine Entscheidung treffen, in welchem Rahmen sie sich abspielen sollte. Er musste sich auch Figuren ausdenken, mit denen sich das Publikum identifizieren konnte.

"Ich ging von der Fragestellung aus, wann Pearl Harbor tatsächlich beginnt", erklärt Wallace seine Vorgehensweise. "Ich habe die Schlacht von Großbritannien gewählt, weil ich festhalten wollte, dass es bereits Länder gab, die in Kampfeshandlungen verstrickt waren, Amerika sich zu diesem Zeitpunkt aber noch aus dem Zweiten Weltkrieg heraushielt. Der vorherrschende Gedanke war, dass das alles nicht unser Problem sei. Ein Gedanke, der in diesem Dezember binnen weniger Stunden weggefegt wurde. Wie bringt man diese Geschichte zu einem Ende, nachdem die Attacke vorüber ist? Ich stolperte über Doolittles Angriff auf Tokio, von dem ich zwar schon einmal gehört hatte, ohne allerdings seine Signifikanz zu begreifen. Als sie mir bewusst wurde, hatte ich endlich den Bogen für die Story gefunden."

Szene [800] [1280] "Darüber hinaus hing alles von den Figuren ab", überlegt Wallace weiter. "Wer sind diese Menschen, die sagen: Ich weiß, dass eine Schlacht bevorsteht, auch wenn du nicht einer Meinung mit mir bist, aber ich sehe sie kommen und werde nicht warten, bis sie zu mir kommt? Welche Art von Heldentum treibt eine Krankenschwester an, die noch nie eine Kriegsverletzung gesehen hat und auf einmal von tausenden Männern umgeben ist, die im Sterben liegen? Das bewegte mich ungemein. Und ich war mir sicher, dass es anderen Menschen nicht anders gehen würde. Also zog ich los und präsentierte meine Geschichte Jerry, Michael und dem Studio, und schon hatte ich den Auftrag."

Wallaces Methode bei der Erstellung der ersten Drehbuchfassung mag auf en ersten Blick unorthodox erscheinen. "Ich stoße andere Leute immer vor den Kopf, wenn ich ihnen das erzähle, aber es ist wahr", gesteht er. "Ich fange mit meinen Recherchen erst an, wenn ich die erste Fassung geschrieben habe. Dafür gibt es einen einfachen Grund: Ich möchte zuerst wissen, warum ich eine Geschichte erzählen soll, bevor ich mich entscheide, wie ich sie erzähle. Und dieses Warum hängt mit den Figuren zusammen. Wenn man weiß, warum jemand in den Krieg zieht, wenn man weiß, wen sie lieben und wie sie lieben, dann kennt man sie. Dann kann man immer noch herausfinden, ob sie P-40s geflogen sind oder ob sie Lederhelme und -brillen getragen haben. Aber wenn man sich darüber schon zu Beginn der Arbeit den Kopf zerbricht, dann ist man auf dem Holzweg."




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