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Original Sin
Szene
Michael Christofer
Regie, Drehbuch
Michael Cristofer, 56, gilt als echtes Multitalent: Als Bühnenautor
hat er für sein Stück "The Shadow Box" den
Pulitzerpreis gewonnen, als Drehbuchautor schrieb er für
Kino und Fernsehen, als Schauspieler und Regisseur arbeitete
er für Theater, Fernsehen und Kino. Sein Spielfilmdebüt
als Regisseur gab Cristofer mit der HBO-Produktion "Gia"
(Preis der Schönheit, 1998) und gewann prompt den
Preis der Directors Guild of America. "Gia"
wurde zudem mit sechs Emmy-Nominierungen bedacht, und die Hauptdarstellerin
Angelina Jolie gewann für ihre Rolle als Supermodel einen
Golden Globe und einen Screen Actors Guild Award.
Cristofers Bühnenstück "The Shadow Box" wurde
für seine Broadway-Produktion Ende der 70-er Jahre mit dem
Pulitzerpreis und einem Tony Award ausgezeichnet und wurde in
allen großen Städten Amerikas und schließlich
auf der ganzen Welt aufgeführt. Der Erfolg von "The
Shadow Box" führte für Cristofer zu zahlreichen
Anfragen, auch Drehbücher zu schreiben. Er entschied sich,
als erstes sein eigenes Stück fürs Fernsehen zu adaptieren,
und so wurde "The Shadow Box" 1980 von Paul
Newman mit Joanne Woodward in der Hauptrolle inszeniert, für
einen Emmy Award nominiert und gewann einen Golden Globe in der
Sparte "Bestes TV-Drama".
Anschließend schrieb Cristofer mit Falling in Love
(Der Liebe verfallen, 1984) seinen ersten Kinofilm,
bei dem Ulu Grosbard Regie führte und Meryl Streep und Robert
De Niro die Hauptrollen spielten. Mit John Updikes Bestseller
"The Witches of Eastwick" schrieb er danach erneut
eine Adaption für die Leinwand; George Miller inszenierte
die Horrorkomödie (Die Hexen von Eastwick, 1987)
mit Jack Nicholson, Michelle Pfeiffer, Susan Sarandon und Cher
in den Hauptrollen. Der Erfolg führte anschließend
dazu, dass Cristofer aus Tom Wolfes Welterfolg "The
Bonfire of the Vanities" das Drehbuch für den
gleichnamigen Kinofilm (Fegefeuer der Eitelkeiten, 1990)
für Brian De Palma schrieb.
Cristofer schrieb auch weiterhin Drehbücher - u.a. die romantische
Komödie Boys on the Side (Kaffee, Milch und
Zucker, 1995) mit Whoopi Goldberg und die Theaterverfilmung
Breaking Up (1997) mit Russell Crowe und Salma Hayek
-, beschloss aber, dass es nun an der Zeit sei, sich auch einmal
selbst in den Regiestuhl zu setzen. Die Gelegenheit bot sich
mit dem Stoff zu "Gia", die Geschichte des
berühmten Supermodels Gia Marie Carangi, aus dem er gemeinsam
mit dem Romanautor Jay McInery ein TV-Drehbuch machte. "Gia"
wurde schließlich sechsmal für den Emmy nominiert,
darunter für das Beste Drehbuch und die Beste Regie. Der
Erfolg brachte Cristofer erneut zahlreiche Angebote, diesmal
als Regisseur. Im Jahr darauf inszenierte er dann Body Shots
(1999) für New Line Cinema.
Zu Cristofers Bühnenarbeiten für das New Yorker Theater
gehören "Breaking Up" (am Primary Stages Theater),
"Ice" (am Manhattan Theatre Club), "Black Angel"
(für die Circle Repertory Company) und "The Lady and
the Clarinet" (aufgeführt am Mark Taper Forum, am Long
Wharf Theatre, off-Broadway und am Londoner Fringe Theater).
Sein letztes Stück "Amazing Grace", mit Marsha
Mason in der Hauptrolle, hatte 1995 Weltpremiere.
Zuvor war Cristofer acht Jahre lang als künstlerischer Berater
und anschließend als künstlerischer Leiter für
das River Arts Repertory Theater tätig gewesen, für
das er zahlreiche neue Stücke auf die Bühne brachte,
darunter die US-Premiere von Edward Albees "Three Tall Women",
die später off-Broadway aufgeführt wurde. Für
River Arts schrieb er auch Bühnenadaptionen von Kinofilmen
wie "Love Me or Leave Me" oder dem Klassiker "Casablanca",
und er inszenierte Joanne Woodward in seiner eigenen Adaption
von Ibsens "Ghosts".
Als Darsteller war Cristofer u.a. in Kinofilmen wie Die Hard
with a Vengeance (Stirb Langsam - Jetzt erst recht,
1995) oder The Little Drummer Girl (1984) zu sehen und
hatte Gastauftritte in TV-Serien wie "Kojak"
(1973) oder "Rauchende Colts" (1955).
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