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Mädchen Mädchen!

Die weibliche Perspektive

Szene Dass die heutige Gesellschaft der Darstellung weiblichen Selbstbewusstseins immer noch recht kritisch gegenübersteht, spürten die Produzentinnen sehr schnell. Viola Jäger berichtet: "Es ist schon seltsam, aber bald fiel uns auf, dass es viel einfacher ist, komische Geschichten über Sex aus der männlichen als aus der weiblichen Perspektive zu erzählen. Bei Mädchen wird es immer noch nicht gern gesehen, wenn sie schmutzige Witze erzählen. Deshalb musste man beim Verfassen des Drehbuchs sehr darauf achten, dass die Mädchen nicht gleich zu ordinär oder schlüpfrig wirken - eine sehr schmale Gratwanderung. Charaktere wie Schädel beispielsweise dürfen ruhig eklig sein und wirken auf der Leinwand trotzdem witzig. Bei Mädchen wäre eine ähnliche Disposition undenkbar. Das Publikum würde diese Figuren sofort ablehnen."

Szene Drehbuchautor von Mädchen Mädchen war Christian Zübert, der seinem Ruf als hervorragender Gagschreiber mehr als gerecht wurde. Im Laufe der Arbeit wurde jedoch eine weitere Autorin hinzugezogen: Maggie Peren, die bereits mit Dennis Gansel als Co-Autorin von "Das Phantom" zusammengearbeitet hatte. "Ab einem gewissen Punkt", meint Tina Fauvet dazu, "sind wir mit Christian nicht mehr weiter gekommen. Die Jungs in seinen Geschichten wurden immer stärker, wir wollten aber einen Film aus weiblicher Sicht produzieren. Und Maggie hat uns gerettet, da sie die Sorgen und Ängste der Mädchen gut nachvollziehen konnte. Mit ihr haben wir das Drehbuch dann zu Ende entwickelt."

So authentisch wie möglich

Szene Die anschließenden Dreharbeiten in München und Umgebung dauerten vom 21. August bis zum 12. Oktober 2000. Auf dem Set versuchte Dennis Gansel seine Charaktere so authentisch wie möglich sprechen zu lassen - schließlich will er von seinem Publikum auf keinen Fall hören müssen, dass hier ein verständnisloser Regisseur Verrat an der jugendlichen Empfindungswelt geübt habe.

"Ich ermutige meine Darsteller auch mal zu improvisieren, im Dialog wie in Reaktionen. So sind einige der besten Szenen des Films entstanden," sagt der Regisseur. "Sprache und Verhalten der heutigen Jugend unterscheiden sich stark von dem, wie sich die Generation der heute 30-Jährigen zu ihrer Zeit benahm."

Szene Dass die realistische und authentische Verfilmung letztendlich so gut gelang, hängt auch damit zusammen, dass die jungen Schauspieler sich mit dem Sujet des Films identifizieren konnten.

Diana Amft, die Darstellerin der Inken, kann sich noch gut daran erinnern, wie ernst sie selbst das Thema Sex als Teenager genommen hat: "Mit meiner besten Freundin haben wir uns oft über die Choreographie des Zungenkusses unterhalten - wie tief er sein soll, wer wessen Zunge umschlingt, was man damit überhaupt anfängt usw."

Und die 20-jährige Felicitas Woll ergänzt abschließend: "In dem Alter glaubt man einfach daran, dass der Orgasmus alle Probleme löst und man hinterher für immer glücklich ist."




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