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Little Nicky - Satan Junior
Produktionsnotizen
Hölle, die;
[nach altdt. "Hel" = "Niflheim" bzw. "Niflhel"]
Bez. für die in zahlreichen Religionen herrschende Vorstellung
von der Unterwelt als Bereich des Todes, der Totengottheiten,
unterweltl. Dämonen, als Behausung der Toten; auch jenseitiger
Vergeltungsort für die Bösen.
"Hell ain't a bad place to be!" - AC/DC
Stell dir vor, dein Vater ist der Teufel
und deine Mutter ein Engel -
da hättest du auch einen an der Waffel!
Andere Leute sagen auch "Fegefeuer" dazu, "Hades",
"Schattenreich", "Ort der Verdammnis" oder
"Kerker der ewigen Finsternis" - doch für Little
Nicky, Adam Sandlers neuestes komödiantisches Alter ego,
ist die Hölle einfach nur das elterliche Wohnzimmer. Allerdings
ruht auf Nickys eingefallenen Schultern hier nicht nur die ganze
Verantwortung für Satans unermessliches Reich, sondern er
muss mit der Hölle gleichzeitig auch die Welt retten - samt
Fried Chicken, schüchternen Modestudentinnen und rückwärts
abzuspielenden Chicago-Alben.
"Little Nicky hat irgendwie Angst vor dem Bösen",
sagt Sandler über seine Figur. "Menschen zu quälen
macht ihm nicht wirklich Vergnügen. Er überlässt
solche Sachen lieber seinem Vater, da hat er seinen Frieden und
kann die Musik in seinem Zimmer wieder aufdrehen." Regisseur
Steven Brill fügt hinzu: "Nicky bleibt am liebsten
in seinem Zimmer, weil er jedesmal, wenn er einen Fuß nach
draußen setzt, von seinen Brüdern aufs Grausamste
gequält wird." So erinnert sich Sandler, "dass
Nicky vor ein paar tausend Jahren einmal von seinem Bruder Cassius
eine Schaufel ins Gesicht gedonnert bekam, weil der das so ulkig
fand. Seitdem konnte er nie wieder normal laufen oder sprechen."
Für Sandler war der Film die willkommene Gelegenheit, das
kosmische Gleichgewicht zwischen Himmel und Hölle neu auszurichten
und mit einem gewissen Extra zu versehen. Brill sah in der Hölle
"im Grunde genommen das Konzept, dass die bösen Menschen
dort eingekerkert sind und der Teufel als Chefwärter auftritt.
Seine Aufgabe ist es, die Sünder zu bestrafen und die Balance
zwischen Gut und Böse zu bewahren." Denn zwischen diesen
beiden Polen bewegt sich das Leben der Menschen oben auf der
Erde, und "ein Großteil des Spaßes in diesem
Film", so Brill, "besteht darin, dass man Little Nicky
zusieht, wie er beginnt, die Merkwürdigkeiten und Wunder
des menschlichen Daseins zu erkunden."
Dämonologie 101: Eine teuflische Familie
"Um den Himmel wirklich schätzen zu können, schadet
es nicht, einmal für fünfzehn Minuten die Hölle
erfahren zu haben." - Will Carleton
Von Anfang an war dieser Film für Regisseur Steven Brill
"eine Wucht, weil du so viele Wahnsinnsfiguren im Drehbuch
hast, die du mit den tollsten Schauspielern besetzen konntest."
Einer der ersten, der zusagte, war Harvey Keitel - der niemand
geringeren als Satan selbst spielen wollte. "Wenn man sich
Harveys Karriere so anschaut," sagt Brill, "dann kriegt
er nicht besonders viele Gelegenheiten, in einer Komödie
mitzumachen, obwohl er das wirklich gerne tut. Er hat diesen
unglaublichen Humor, den man nur so selten zu sehen bekommt.
Wir hatten riesiges Glück, dass er mitspielte." Auch
Sandler lobt seinen Filmpapa: Man sieht in ihm wirklich dieses
Idealbild eines Familienvaters von Long Island, der, auch wenn
er einem schwierigen Beruf nachgeht, doch immer zuerst an seine
Familie denkt."
Als Little Nickys ältere, rauflustige Brüder wurden
zwei Schauspieler engagiert, die sich voneinander unterscheiden
wie Himmel und Hölle. Rhys Ifans, der mit seiner Darstellung
des Zimmergenossen von Hugh Grant in Notting Hill das
Kinopublikum weltweit vor Lachen zusammenbrechen ließ,
spielt Adrian, den drahtigen, hinterhältigen Blonden. "Spike
in Notting Hill war ja ein bisschen ein Softie,"
sagt Ifans. "Deshalb habe ich mich gefreut, diesmal jemanden
zu spielen, der einen wirklich abgrundtief schlechten Charakter
hat. Es ist so unglaublich erleichternd, das Böse aus sich
herauszulassen. Mir hat besonders Adrians präziser Sinn
für Bösartigkeiten gefallen. Er ist der selbstsüchtige,
intelligente Bruder, für den Little Nicky nicht mal den
Müll rausbringen durfte."
Auch die anderen Kollegen, mit denen ihn die Produktion zusammenbrachte,
waren für Ifans ein Grund, sich auf den Part zu freuen.
"Dies ist vermutlich der einzige Film der Welt, der mich,
Tiny Lister und Adam Sandler als Brüder zusammenbringt,"
schmunzelt Ifans. "Das allein ist schon ein Riesenspaß.
Und dann sind wir auch noch Teufel, in einer ganz alltäglichen
Umgebung. Wir reden miteinander wie andere Brüder auch,
nur dass uns eben Hörner aus der Stirn wachsen."
Ähnlich ging es Tiny Lister, dem die Idee, Cassius, den
anderen Bruder von Adam Sandler, zu spielen, mächtig gefiel.
Wie Adrian will auch Cassius die Familiengeschäfte übernehmen,
und er ist mehr als gewillt, dafür seine Bösartigkeit
unter Beweis zu stellen. "Cassius möchte unbedingt
über die Hölle herrschen", sagt Lister über
seine Figur. "Aber er will nicht abwarten, bis er an der
Reihe ist." Letztlich gefiel Lister dann - trotz seiner
Rolle - vor allem der Sieg des Guten über das Böse
in dem Film: "Ich bin zwar der Bösewicht, aber mir
gefällt sehr, dass das Herz des Films in Adams Little Nicky
schlägt. Ihm geht es nur darum, ein bisschen Spaß
zu haben und alles zu tun, damit die Welt ein wenig netter wird.
Klar, er ist ein Teufel - aber er ist auch der Held."
Steven Brill sagt über seinen Darsteller: "Tiny Lister
hat ein phantastisches Timing für Gags und ist allem Neuen
gegenüber aufgeschlossen. Er ist toll, weil er seine beeindruckende
Physis für die Rolle nutzen, aber auch komplett dagegen
anspielen kann. Letztlich reflektieren alle drei Brüder
ihren Vater: Man sieht Harveys Kraft in Tiny, seine Verschlagenheit
in Rhys und seine Liebenswürdigkeit und Albernheit in Adam."
"Die Hölle, das sind die anderen" - Jean-Paul
Sartre
"Die Hölle, das sind wir selbst" - Thomas
Stearns Eliot
In der weiblichen Hauptrolle von Little Nicky ist Patricia
Arquette als unhippe Modestudentin Valerie zu sehen, eine unkonventionelle
New Yorkerin, die dem Satansbraten Nicky das eine oder andere
über die Feuer der Liebe beibringt. "Patricia ist eine
wunderbare Teamworkerin," sagt Brill. "Sie ist witzig,
sie sieht toll aus, und vor allem verwandelt sie jedes Filmset
in den schönsten Ort der Erde."
Arquette selbst war schon beim Lesen des Drehbuchs begeistert
von ihrer Rolle. "Valerie ist sehr selbständig, sie
ist eine wundervolle, optimistische und aufgeschlossene Person,
die ihren ganz eigenen, sagen wir mal: 'kreativen' Stil besitzt,"
sagt sie. "Ich fand den Humor der Geschichte hinreißend,
und die Mischung aus Komödie und Fantasy schien mir ein
Riesenspaß zu werden." Die Zusammenarbeit mit Sandler
gab ihr zudem die Gelegenheit, ihren halbwüchsigen Sohn
zu beeindrucken: "Ich habe zu Hause enorm Punkte gesammelt,
weil ich mit Adam diesen Film gedreht habe," lacht Arquette.
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