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Der Kleine Eisbär


Produktionsnotizen

Szene [800] [1280] Das Drehbuch für den ersten Leinwandauftritt des berühmten "Kleinen Eisbär" entstand bereits, als Regisseur Thilo Graf Rothkirch und sein Team noch vollauf mit der Endfertigung des ersten gemeinsamen Projekts mit der Warner Bros. Filmproduktions-GmbH, "Tobias Totz und sein Löwe", beschäftigt waren.

Seitdem haben bei Cartoon-Film etwa 150 Mitarbeiter gemeinsam die Abenteuer des kleinen Eisbären gestaltet - mit den Partnerstudios zusammen sind es insgesamt über 300 Zeichner und Techniker, die mehr als zwei Jahre lang an dem aufwändigsten deutschen Zeichentrickfilm aller Zeiten gearbeitet haben.

Szene [800] [1280] "Wunderbar, dass wir das aktuelle Projekt fast nahtlos anschließen konnten", sagt Thilo Graf Rothkirch. "Ich bin Warner Bros. für seine erneute intensive Unterstützung dankbar, und ich arbeite gern mit bewährten und vertrauten Mitarbeitern zusammen, auch mit Autor Bert Schrickel, der schon bei Tobias Totz dabei war.

Er schrieb das Eisbär-Drehbuch zusammen mit Thomas Wittenburg - genau die richtige Kombination: Beide sind im Grunde große Kinder." Da wundert es nicht, wenn die Ideen nur so sprudeln, wenn die eisige Welt am Nordpol nicht nur von Eisbären und vorlauten Robben bevölkert wird, sondern auch von niesenden Lemmingen und von Pinguinen, die vom Fliegen träumen.

Szene [800] [1280] Wittenburg gehört übrigens zu den Schimanski-Erfindern, sein täglich Brot ist eigentlich der Krimi. Er empfand es als großes Vergnügen, auch mal eine Geschichte ohne Mord und Totschlag zu entwickeln. "Natürlich beherrscht er dabei die nötige Logistik des Storyaufbaus wie im Schlaf", sagt der Regisseur. "So einer bringt es auch fertig, einen Pinguin an den Nordpol zu verpflanzen, wo er natürlicherweise nicht vorkommt. Schrickel und Wittenburg liefern das fertige Handlungsgerüst, sie nehmen aber auch Ideen von meinem Co-Regisseur Piet De Rycker, meiner Frau Maya und mir auf - so kommen dann die Lemminge zustande."

Sprecher

Szene [800] [1280] Story und Dialoge spielen natürlich eine zentrale Rolle - beim Zeichentrickfilm tragen aber vor allem auch die Sprecher entscheidend zum Gesamteindruck bei. Bevor die Besetzung der Stimmen überhaupt feststand, wurde der Dialog bereits vorläufig von Profi-Sprechern aufgenommen, um den Zeichnern eine akustische Orientierungsvorlage für die Mundbewegungen zu liefern.

Als ein Großteil des Films dann fertig gestellt war, kamen die Stars ins Studio, um die verschneite Welt des kleinen Eisbären Lars durch ihre ganz spezielle Begabung mit Leben und Menschlichkeit zu erfüllen. Einerseits hatten es die Sprecher schwerer, denn sie mussten ihren Text im Nachhinein nun lippensynchron zum Bild auf der Leinwand liefern. Andererseits mussten sie nicht mehr allein auf das Drehbuch und ihre Vorstellungskraft verlassen, vielmehr konnten sie sich von den komischen und kauzigen Figuren auf der Leinwand inspirieren lassen.

Szene [800] [1280] Dazu Graf Rothkirch: "Wenn Dirk Bach den Pinguin auf der Leinwand sieht, kann er ihn viel besser gestalten, denn Pinguin Caruso spricht und singt ja nicht nur, er läuft auch herum und macht dabei Geräusche - jede Bewegung wird von einem Schnaufer begleitet. Wenn Dirk das gelingen soll, muss er dabei das Bild sehen."

Über den Caruso-Sprecher sagt der Regisseur: "Dirk Bach hat etwas Unverwechselbares, das wir alle an ihm lieben - er nutzt es für seine anderen Rollen, und auch wir haben es in unserem Film eingesetzt. Ja, er sieht sogar selbst irgendwie wie ein Pinguin aus - im positiven Sinn -, wie er kerzengerade und nicht eben schlank dasteht, die Arme schlenkern beim Gehen wie Flügel. Mit ihm zu arbeiten macht wahnsinning Spaß, er singt ja auch seine Songs selbst, bringt das absolut großartig - und er hört sich tierisch komisch an."

Szene [800] [1280] Auf tierische Komik mussten sich auch die meisten anderen Sprecher einstellen, darunter der legendäre Wolfgang Völz, allen Kindern als Stimme des "Käpt'n Blaubär" bestens bekannt. Er arbeitete mit Regisseur Graf Rothkirch bereits bei "Tobias Totz und sein Löwe" zusammen - auch im damaligen Film sprach Völz einen Kapitän. Diesmal leiht er dem weisen Walross Sopho seine berühmte Stimme.

"Ein absoluter Profi", sagt der Regisseur bewundernd. "Völz ist bereit, zu jeder Tages- und Nachtzeit sein ganzes Können einzubringen. Dabei wirkt er überhaupt nicht routiniert - trotz seiner rauen Stimme gelingt es ihm, sehr viel Gefühl in seine Dialoge zu legen."

Die Filmemacher waren begeistert, als auch Vanessa Petruo, die derzeit mit der Popgruppe No Angels immer neue Chart-Rekorde bricht, ihre Mitwirkung zusagte. Sie war trotz ihrer Jugend jahrelang im Synchronstudio praktisch zu Hause und brachte eine Menge Erfahrung mit.

Szene [800] [1280] "Als ich in Vanessas Biografie las, dass sie ausgebildete Sprecherin ist, dachte ich sofort: Sie muss die Manili sprechen, denn das Eskimomädchen ist ein exotischer Charakter - wie Vanessa letztlich auch: Mütterlicherseits stammt sie aus Peru und Spanien, ihr Vater ist Deutscher. Dann kam Vanessa ins Studio, sprach die Manili und verschmolz vollkommen mit der Filmfigur - sehr sympathisch, sehr warm, einfach fantastisch. Ihr Lachen ist ganz natürlich geblieben, im Gegensatz zu vielen Profi-Sprechern, die ein aufgesetztes Lachen draufhaben. Es war ein Erlebnis, mit ihr zu arbeiten. Durch ihre Karriere mit No Angels hat sie kaum noch Zeit für Sprechrollen, sie trat deswegen im Studio sehr bescheiden auf - ihr war es schon unangenehm, wenn sie mal einen Take wiederholen musste, denn sie wollte durchaus nicht als die berühmte No-Angels-Vanessa behandelt werden, sondern genau wie jeder andere Sprech-Profi."

Szene [800] [1280] Auch die Stimme von Lars' Bärenfreundin Greta (Bild) ist den jugendlichen Fans bestens bekannt: Sängerin Jeanette Biedermann, die "deutsche Britney Spears", ist die beliebteste Darstellerin in der Kultserie "Gute Zeiten, schlechte Zeiten". Regisseur Graf Rothkirch kennt sie ebenfalls schon seit einigen Jahren: "Als wir Tobias Totz produzierten, bewarb sich Jeanette als Sängerin des Titelsongs. Es kam dann zwar nicht zur Zusammenarbeit, aber als Produzent habe ich ihre Karriere aufmerksam verfolgt: Jeanette stieg bald darauf bei Gute Zeiten, schlechte Zeiten ein und bewährte sich auf Anhieb als Schauspieltalent."

Szene [800] [1280] Greta ist wie ihr Freund Lars noch ein Bärenkind. "Unser Synchronregisseur Frank Schaff achtet daher mit seinem Charme und seinem Können darauf, dass Jeanette 'jung' spricht", sagt Graf Rothkirch. "Wenn man leise spricht und keinen Druck auf die Stimme gibt, ist 'jung sprechen' relativ einfach. Üben mussten wir mit Jeanette, wenn sie mal laut werden sollte. Aber sie ist eben ein Naturtalent und hat das bestens hinbekommen."

Wie ungeheuer populär Vanessa und Jeanette beim jugendlichen Publikum sind, merkte Regisseur Graf Rothkirch schon lange vor der "Eisbär"-Premiere: "Meine Kinder waren in der Schule plötzlich ständig umlagert, denn sie konnten jede Menge Autogrammkarten von Vanessa und Jeanette besorgen - die Jungstars werden von den Kids vergöttert, und ich bin sehr froh, dass die beiden bereit waren, in unserem Film mitzuwirken."

Szene [800] [1280] Im Regelfall kommen die Sprecher, unter ihnen auch die Publikumslieblinge Anke Engelke und Ingolf Lück als Lars' Eltern (Bild) sowie der Berliner Kindersprecher Mijail Verona als der kleine Eisbär selbst, allein ins Studio: Aus Termingründen ist es selten möglich, den Dialogpartnern tatsächlich gegenüber zu stehen. Nicht so beim auf der Leinwand unzertrennlichen Eisbärentrio Kalle, Nalle und Palle: Die Starkomiker Jochen Busse, Mike Krüger und Bernd Stelter, die sich beruflich schon sehr lange kennen, traten glücklicherweise gemeinsam vors Mikro, sie gestalten das bärige Kleeblatt als echtes Heimspiel, als umwerfendes Triumvirat.

Auch der berühmte Hamburger Übersetzer und "Zeit"-Kolumnist Harry Rowohlt ("Pu der Bär"), den Fernsehzuschauern bekannt als "Penner" aus der "Lindenstraße", ließ sich glücklicherweise überreden, die ungewohnte Arbeit im Synchronstudio auszuprobieren. Dort erlebte ihn Regisseur Graf Rothkirch: "Er hat einen außergewöhnlichen Witz - die Arbeit mit ihm war für alle Beteiligten ein großes Vergnügen. Bei solchen Aufgaben, die ihm Spaß machen, kommt seine Persönlichkeit zum Ausdruck. Er ist ja kein ausgebildeter Sprecher, insofern hat er eine ganz individuelle Art, mit der er die Emotionen und die Komik des Nilpferds Hippo rüberbringt."




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