Forrester - Gefunden!
Gus Van Sant
Regie
Van Sant (Foto) erhielt 1997 eine Oscar-Nominierung als bester Regisseur
für den insgesamt sechsfach nominierten Good Will Hunting
(Der gute Will Hunting). Während er selbst leer
ausging, wurde der Film mit insgesamt zwei Oscars ausgezeichnet
- für die beste männliche Nebenrolle (Robin Williams)
und das beste Originaldrehbuch (Matt Damon und Ben Affleck).
Van Sants letztes Werk war 1998 ein vorlagengetreues Remake
des Hitchcock-Klassikers Psycho von 1960. Teilweise
als Tribut an Hitchcock, teils als Einführung für ein
jüngeres Publikum gedacht, spielten in der Neuverfilmung
u. a. Anne Heche, Vince Vaughn, Julianne Moore, Viggo Mortensen
und William H. Macy unter seiner Regie.
Gus Van Sant betrat die Welt des Films mit einem Paukenschlag,
der Kritiker und Zuschauer aufhorchen ließ, als sein erster,
hochgelobter Film Mala Noche 1987 den Los Angeles Film
Critics Award für den besten unabhängig produzierten
experimentellen Spielfilm gewann.
[Foto: Gus Van Sant (rechts) mit Oscar-Gewinner Sean Connery]
Es folgte Druckstore Cowboy (1989), bei dem Van Sant
auch eine Nennung als Co-Autor (zusammen mit Daniel Yost) erhielt,
und in dem Matt Dillon und Kelly Lynch mitwirkten. Der Film wurde
mehrfach mit Preisen ausgezeichnet, darunter dem National Society
of Film Critics Award als bester Film sowie für das beste
Drehbuch und die beste Regie (1989) und dem Independent Spirit
Award für das beste Drehbuch 1990.
In seinem nächsten Spielfilm, My Own Private Idaho
(My Private Idaho - Das Ende der Unschuld, 1991), einem
poetischen Film über die Suche nach einer Familie, spielten
die Jungstars River Phoenix und Keanu Reeves unter Van Sants
Regie.
Der Film wurde mehrfach bei den Independent Spirit Awards ausgezeichnet,
darunter erhielt er die Preise für das beste Drehbuch, die
beste männliche Hauptrolle und die beste Musik: Weiterhin
erhielt River Phoenix den Kritikerpreis für die beste männliche
Hauptrolle auf dem Filmfestival von Venedig.
Es folgte Even Cowgirls Get the Blues (Cowgirl
Blues, 1993), ein New-Age Road Movie, der sich mit sexueller
Identität und sozialen Veränderungen befasst. Van Sant
adaptierte Tom Robbins wunderbaren Roman und besetzte die Hauptrollen
mit Uma Thurman, Lorraine Bracco, Rain Phoenix und John Hurt.
In To Die For (1995) einer Adaption von Joyce Maynards
Buch, spielte Nicole Kidman eine ehrgeizige Kleinstadt-Fernsehreporterin,
die zwei Teenager (Casey Affleck und Joaquin Phoenix) dazu überredet,
ihren Ehemann umzubringen. Die schwarze Komödie wurde mit
einem Golden Globe ausgezeichnet und 1995 außer Konkurrenz
auf den Filmfestivals von Cannes und Toronto gezeigt.
Als Kind reiste Van Sant, der 1952 in Louisville, Kentucky,
geboren wurde, mit seiner Familie quer durch die Vereinigten
Staaten. Nachdem er seinen Abschluss an der Rhode Island School
of Design gemacht hatte, zog er nach Hollywood, wo er sich mit
Ken Shapiro zusammentat, dem Produzenten des Kult-Klassikers
The Groove Tube (Big Gag - Movie Station, 1974).
Während der achtziger Jahre gewannen Van Sants Kurzfilme
zahlreiche Auszeichnungen bei Filmfestivals in aller Welt. Darunter
befindet sich das in schwarz-weiß gedrehte Juwel The
Discipline of DE nach einer Kurzgeschichte seines literarischen
Helden William S. Burroughs, das auf dem New Yorker Film Festival
gezeigt wurde.
Weitere ausgezeichnete Kurzfilme waren die düstere persönliche
Meditation Five Ways to Kill Yourself (Fünf
Arten des Selbstmords, 1987), Thanksgiving Prayer
(1991) (bei dem er sich erneut auf Burroughs bezog und der zusammen
mit Derek Jarmans Edward II in die Kinos kam) sowie
Ballad of the Skeletons (1996). Im letztgenannten Film
wirkte auch der Dichter Allen Ginsberg mit.
1997 wurde dieser von Dany Wolf (Ausführender Produzent
von Forrester -gefunden!) produzierte Kurzfilm auf dem
Sundance Film Festival gezeigt.
Als langjähriger Musikliebhaber führte Van Sant auch
Regie bei etlichen Musikvideos, unter anderem für David
Bowie, Elton John, Tracy Chapman, The Red Hot Chili Peppers und
Hanson, deren Video "Weird" eines der beliebtesten
MTV-Videos des Jahres 1998 war.
Zu Beginn seiner Karriere verbrachte Van Sant zwei Jahre in
New York, wo er in einer Agentur für Werbefilme arbeitete.
Anschließend lebte er mehrere Jahre in Portland, Oregon,
wo er zusätzlich zu seiner Regie- und Produzententätigkeit
auch am Northwest Film Center Filmproduktion lehrte.
Er ging auch seinen anderen Talenten , der Malerei, der Fotographie
und dem Schreiben nach und veröffentlichte 1995 seinen ersten
Fotoband "108 Portraits" (Twelvetrees Press) sowie
1997 seinen ersten Roman "Pink", eine Satire über
das Filmemachen (Doubleday Verlag).
Zur Zeit lebt Van Sant in New York City.
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