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Der Exorzist - Directors Cut

Vor 30 Jahren und heute

Szene In seltener Symbiose entstand aus dem fesselnden Roman "Der Exorzist" ein fesselnder Film. Autor Blatty und Regisseur William Friedkin arbeiteten schon lange zusammen, bevor die erste Klappe fiel. Sie haben auch jetzt gemeinsam die neue Schnittfassung erstellt.

"Bill Blatty hat immer an diese Version geglaubt", sagt Friedkin. "Und ich brauchte 26 Jahre, um das zu begreifen und ihm endlich zuzustimmen. Die wieder eingefügten Szenen verdichten nicht nur das geistige Fundament des Films, es kommen auch einige wahrlich grausige Momente hinzu."

Szene Bezeichnenderweise wirkt der Film auch fast 30 Jahre nach seiner Uraufführung auf intellektueller ebenso wie auf emotionaler Ebene höchst anregend. "Wer sich den "Exorzisten" ansieht, bekommt eine Lektion über Gut und Böse - davon bin ich überzeugt", sagt Blatty.

Szene "In gewisser Hinsicht ist der Film einfach nur eine prächtige Achterbahnfahrt, aber auf einer tieferen, unbewussten Ebene erfahren wir beim Zuschauen etwas über die geistigen Mächte des Universums - einige positiv, andere weniger. Im Grunde ist die Aussage: Es gibt einen Gott. Diese Botschaft steckt im Film drin und sie überträgt sich auf den Zuschauer. Wie oft kann man sich schon denselben Film ansehen und immer wieder aufs Neue etwas empfinden?"

Friedkin sieht seinen Film etwas nüchterner: "Jeder sieht im "Exorzisten", was er bereits ins sich hat..."

Blatty ließ sich von dem Bericht über einen Exorzismus an einem 14jährigen Jungen inspirieren, der 1949 in Maryland durchgeführt wurde. Einen Zeitungsbericht über dieses Ereignis las er während seines Studiums an der Georgetown University in Washington, vergaß ihn dann aber, doch sein Unterbewusstsein förderte es irgendwann wieder zu Tage und schließlich begann er die Recherchen zum Thema, die er in seinem 1971 veröffentlichten Roman umsetzte.

Zuvor hatte er sich bereits mit Buch- und Drehbuchkomödien einen Namen gemacht. Dazu gehören "Which Way to Mecca, Jack", "What Did You Do in the War, Daddy" (Was hast Du denn im Krieg gemacht, Papi?) und der Peter-Sellers-(Inspector Clouseau)-Hit "A Shot in the Dark" (Ein Schuss im Dunkeln).

Blatty lotete das Leinwandpotenzial des "Exorzisten" schon vor der Buchveröffentlichung aus. Bei Warner Bros. schlug man ihm eine Reihe von Top-Regisseuren vor. Blatty bestand auf William Friedkin - was keinerlei Problem verursachte, denn die Studiomanager hatten gerade dessen jüngsten Film "The French Connection" (Brennpunkt Brooklyn) gesehen, der Friedkin den Oscar einbrachte: Der Film lief am 26. Dezember 1973 in den amerikanischen Kinos an.

Test-Vorführungen mit Publikum hatte es nicht gegeben, und die Filmemacher wurden von der emotionalen Reaktion der Zuschauer förmlich überrumpelt. Es war unübersehbar, wie das Publikum während der Vorführungen auf die stetig steigende Spannung reagierte: Einige Zuschauer schrien, andere duckten sich, schauten weg oder verließen gar fluchtartig das Kino.

In Los Angeles verzeichnete "Der Exorzist" den höchsten Umsatz eines einzelnen Kinos überhaupt: Im National Theatre in Westwood war absolut jede Vorstellung ausverkauft. Auch in New York, wo klirrender Frost herrschte, stürmten Massen in die Kinos, es mussten zusätzliche Vorstellungen angesetzt werden, um den Riesenandrang zu bewältigen.

Und die USA waren erst der Anfang - "Der Exorzist" entpuppte sich als ein weltweites Phänomen. Der Film löste eine Welle aus, auf der Religion, Besessenheit und Spiritismus eine neue Blüte erlebten und wie viele ähnlich gelagerte Themen heftig diskutiert wurden. Zahlreiche Bücher und Filme nahmen die Motive auf und etablierten ein Genre, das sich nach wie vor großer Beliebtheit erfreut. Und der gruseligste Film aller Zeiten weigert sich beharrlich, die Zuschauer aus seiner Umklammerung freizugeben...




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