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Emil und die Detektive

Erich Kästner

Autor der Buchvorlage


Buch Zum Filmstart hat der Dressler-Verlag die Originalgeschichte mit den klassischen Trier-Zeichnungen mit Farbseiten aus dem Film bereichert.

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Erich Kästner: Emil und die Detektive. Realfilmbuch.
Dressler Verlag, 2001, ISBN 3-7915-3035-6, DM 22,--, 176 Seiten, 16 Fotoseiten, Hardcover/gebunden


"Nur wer erwachsen wird und ein Kind bleibt, ist ein Mensch"

Über seine eigene Kindheit in Dresden gibt Erich Kästner (1899-1974) in seinem Buch "Als ich ein kleiner Junge war" Auskunft. Er war ein aufmerksamer Junge, der sehr an seiner Mutter hing - wie Anton in "Pünktchen und Anton" und wie Emil in "Emil und die Detektive".

Die glückliche Phase der Kindheit und Jugend endet abrupt, als Erich Kästner mit 18 Jahren in den Ersten Weltkrieg eingezogen wird. Herzleidend kehrt er zurück, studiert in Leipzig Germanistik und Theatergeschichte und promoviert 1925 zum Dr. phil..

Er arbeitet als Journalist, schreibt satirische Gedichte, politische Glossen und Theaterkritiken. 1927 zieht er nach Berlin, der in jener Zeit lebendigsten und aufregendsten Großstadt der Welt. Seinen Lebensunterhalt verdient er als Autor in Buch- und Zeitschriftenverlagen, seine Leidenschaft gehört der Schriftstellerei.

Die Witwe des Verlegers Siegfried Jacobsohn, die auch einen Kinderbuchverlag übernommen hat, versammelt regelmäßig die Mitarbeiter der berühmten "Weltbühne", zu denen Kästner gehört, im Teesalon. Hermann Kesten erinnert sich an diese Treffen: "Die Witwe trug sich mit der finsteren Absicht, ihren Mitarbeitern neue Ideen einzublasen." So schlägt sie dem jungen Erich Kästner vor, für ihren Verlag ein Kinderbuch zu schreiben.

Die erste Verfilmung

"Emil und die Detektive", Kästners erster Roman für Kinder, erscheint 1928 in Berlin. Ein großer Bucherfolg, der 1930 für die Bühne inszeniert wird mit Theo Lingen in der Rolle des Herrn Grundeis. Im selben Jahr erwirbt die Ufa die Filmrechte an dem Kinderbuch. Neben Erich Kästner wird Emmerich Pressburger als Drehbuchautor engagiert. Die beiden arbeiten mit Enthusiasmus an der Adaption für die große Leinwand. Bei der Ufa ist es zu jener Zeit üblich, ungeachtet der Qualität des Drehbuchs, einen weiteren Schreiber zu engagieren. Dieser dritte Mann ist Billy Wilder.

Regie führt Gerhard Lamprecht. Der kleine Rolf Wenkhaus spielt sich als Emil Tischbein in die Herzen der kleinen und großen Zuschauer. Fritz Rasp gibt der Figur des Max Grundeis eine düster-unnahbare Aura. Der in Schwarz-weiß gedrehte Film ist auch ein Zeitdokument aus dem Berlin Anfang der dreißiger Jahre und das Porträt einer pulsierenden Großstadt.

Am 2. Dezember 1931 findet die Uraufführung im Ufa-Theater Berlin, Kurfürstendamm 26, statt. Ein Riesenerfolg, die Berliner Zeitungen überschlagen sich vor Begeisterung: "Wundervoll, herrlich" (BZ am Mittag). "Ungeheuer spannendes Spiel. Die Photographie ist glänzend" (Berliner Lokal-Anzeiger). "Dieser Film gibt stürmische Freude" (Tempo). "Der Erfolg? Er ist riesengroß!" (Berliner Tageblatt). Der Film läuft täglich mit drei Vorstellungen.

Im Januar 1932 ist "Emil und die Detektive" auf dem New Yorker Broadway zu sehen, im Ufa-Cosmopolitan. Ende der zweiten Woche wird er verlängert. Auch dort uneingeschränktes Lob der Presse: "Amerika hat kein Monopol auf begabte kindliche Schauspieler und ebensowenig auf Regisseure ..." (New Yorker American). Selbst der Kritiker der "New York Sun", der sich nach eigenem Bekunden aus Kinderfilmen eigentlich nichts macht, muss zugeben, dass ihm dieser Film sehr gefallen hat.

Neue Geschichten

Weil Erich Kästner "die Kindheit für einen Zustand ungewöhnlicher Gescheitheit" hält, schreibt er weiter für Gescheite: "Pünktchen und Anton" (1931), "Das fliegende Klassenzimmer" (1933), "Das doppelte Lottchen" (1949) - Bücher, die Generationen von Kindern und Erwachsenen beglückten und bis heute nichts von ihrer Beliebheit verloren haben.

Kästners Schaffen umfasst neben den berühmt gewordenen Romanen für Kinder auch zeitkritische Gedichtbände und Romane für Erwachsene wie "Fabian" und "Drei Männer im Schnee".

1933 gehen Erich Kästners Werke bei der Bücherverbrennung der Nationalsozialisten in Flammen auf. Ab 1934 hat Kästner Schreibverbot. Er arbeitet weiter unter dem Pseudonym "Bürger", so an dem Drehbuch für den Film "Baron Münchhausen".

Nach 1945 wird Erich Kästner Feuilletonredakteur bei der "Neuen Zeitung" in München und Herausgeber der Jugendzeitschrift "Pinguin". Sein Name steht für Humanität und Humor. Erich Kästner wird Präsident, später Ehrenpräsident des deutschen Pen-Zentrums, für sein umfangreiches und äußerst vielfältiges schriftstellerisches Werk wird er mit Auszeichnungen und Preisen geehrt.

Am 29. Juli 1974 starb Erich Kästner in München.




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