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Teuflisch
Die Elliot-Rollen
Nehmen wir Elliot Richards, der sich verzweifelt wünscht,
beliebt zu sein und die Frau seiner Träume für sich
zu gewinnen. "Elliot ist eigentlich im Teenager-Alter steckengeblieben,"
erklärt Ramis. "Er ist wie ein grosses Hundebaby und
glaubt, dass alle Frauen ihm zu Füssen lägen, wenn
er reich und einflussreich, oder gross und sportlich oder superintelligent
wäre. Aber er entdeckt, wie viele von uns, dass die Dinge,
die wir uns wünschen, uns nicht unbedingt glücklich
machen."
Elliots Rolle erforderte einen ungewöhnlich vielseitigen
Schauspieler, da die Figur mehrere dramatische Veränderungen
durchmacht, die jeweils eine andere Darstellung erforderten.
Ramis war mit seiner Wahl mehr als zufrieden.
"Brendan Fraser hat die Seele eines Aussenseiters im Körper
eines Helden," erklärt er. "Er sieht gut aus und
verfügt über enorme körperliche Kraft und Energie.
Dennoch kann er auch äusserst zurückhaltend und bescheiden
sein." Trevor Albert war gleichermassen beeindruckt. "Brendan
ist ein derart vollendeter Schauspieler, dass er die Figuren,
in die er hineinschlüpft, total glaubwürdig erscheinen
lässt," sagt er dazu. "Er spielt jeden der verschiedenen
Elliots mit Humor und vereinnahmt die Rollen vollkommen."
Während Elliots "alter-egos" alle haarsträubend
sind, ist sein eigentlicher Charakter der Wirklichkeit entnommen,
betont Brendan Fraser. "Wir alle kennen jemanden wie Elliot",
behauptet Fraser. "Er ist ein Aussenseiter der Gesellschaft,
der freundlich und gutmütig ist, aber keine Ahnung hat,
wie man mit Leuten kommuniziert, ohne ihnen auf die Nerven zu
gehen. Daher fällt es ihm schwer, der Teufelin zu widerstehen,
als sie ihm anbietet, seine banale Existenz in ein Leben - oder
mehrere Leben - voller Abenteuer, Intrigen und Verwegenheit zu
verwandeln, eben alles, was er sich sehnlichst wünscht."
Die Teufelin gibt ihm all das, aber gleichzeitig stellt sie
sicher, dass in seinen neuen Leben alles hoffnungslos schief
läuft. Während der Teufel in Mythen, Literatur, Filmen
und im Theater meistens als Mann (oder zumindest mit männlichen
Eigenschaften versehen) dargestellt wurde, hatte Harold Ramis
eine andere Idee. Oder vielmehr seine Frau: "Eigentlich
war sie es, die den Einfall hatte, eine Frau zum Teufel zu machen,"
erinnert er sich. "Eines Abends sprachen wir darüber,
wer den Teufel spielen solle. Ich listete verschiedene Schauspieler
auf und plötzlich fragte sie: "Warum kann der Teufel
eigentlich keine Frau sein?" Schliesslich werden die meisten
Männer von Frauen "heimgesucht". Und jetzt, da
Frauen in unserer Gesellschaft zunehmend Machtpositionen einnehmen,
dachte ich mir, warum nicht ein weiblicher Teufel?"
Ramis wollte ausserdem die traditionellen Vorstellungen von
Gut und Böse vermeiden - und die daraus häufig resultierenden
Stereotypen. "Unser Teufel ist kein Bösewicht,"
beteuert er. "Sie ist eher ungezogen als böse. Ich
wollte ausserdem, dass sie schön ist, wirklich intelligent
und sehr viel weltgewandter als Elliot."
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