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It's Showtime


Produktionsnotizen

"You've been hoodwinked. You've been had. You've been took. You've been led astray, led amok. You've been bamboozled." (Malcolm X)

("Ihr seid reingelegt worden. Ihr seid über's Ohr gehauen worden. Ihr seid über den Tisch gezogen worden. Ihr wurdet hinters Licht und in die Irre geführt. Man hat euch für dumm verkauft."


Originalposter Spike Lees neuster Film It's Showtime ist eine bissige Satire, mit der er es wagt, sich die Rassenfrage/-lage in den amerikanischen Medien im Jahr 2000 vorzunehmen. In einer Zeit, in der Comedy keine geschmacklichen, stilistischen oder sonstigen Grenzen kennt, hat Spike Lee einen Film geschaffen, der genauso extrem, kontrovers und haarsträubend komisch ist, aber auch zum Nachdenken anregt.

Hier geht es um eines der seltensten Exemplare in der Film- und Fernsehbranche: den afro-amerikanischen, gehobenen Angestellten. Lees witzige Verulkung basiert auf ernüchternden Fakten über die Welt, die ein schwarzer Autor betritt, eine Welt, in der 75 Prozent der Fernsehautoren Weiße sind.

Szene In einer Studie der NAACP (National Association for the Advancement of Colored People - schwarze Bürgerrechtsorganisation) von 1999 stand zu lesen, dass zum Beispiel ABC nur neun schwarze Autoren beschäftigte, von denen fünf bei derselben Sendung angestellt waren. Billie Green, Präsident der Beverly Hills/Hollywood-Zweigstelle der NAACP stellte damals fest: "Der Mangel an Vielfalt in den Autorenzimmern des Fernsehens ist noch bestürzender als der Mangel an Vielfalt in den Sendungen."

Was soll ein junger afro-amerikanischer Autor also tun? In It's Showtime versucht Pierre Delacroix mit dem Fluss zu gehen und den Leuten, oder zumindest dem, was der Sender unter Leuten versteht, zu geben, was sie wollen. Indem er das tut, fabriziert er allerdings seinen eigenen spektakulären Untergang.

Szene Delacroix vertieft sich in die afro-amerikanische Kulturgeschichte und erweckt eine der beliebtesten frühen Formen der Unterhaltung wieder zum Leben: die Minstrel Show, eine Mischung aus musikalischer, tänzerischer und komödiantischer Darbietung, in der die weißen und später auch schwarzen Darsteller mit kohle-geschwärzten Gesichtern, Blackface genannt, auftraten. Die Idee scheint weit hergeholt, trifft aber dennoch irgendwie ins Schwarze.

Wie der afro-amerikanische Historiker Donald Bogle in seinem Buch über Schwarze im amerikanischen Film, "Toms, Coons, Mulattoes, Mammies and Bucks", schreibt: "Häufig kommen die alten Klischees wieder daher, bloß in neuem Gewand, damit sie modern, 'hip', provokativ und politisch 'relevant' wirken." Und genauso wird "Mantan: The New Millenium Minstrel Show" von der Presse charakterisiert: Alte Klischees, hip und witzig aufbereitet.

Aber ist das wirklich so? Spike Lee überlässt es seinem Publikum, das zu entscheiden.

Modernste Technik

Szene [600] [1024] Um ganz genau einzufangen, was mit Pierre Delacroix in der Millenium-Gegenwart passiert, verwendete Lee bei den Dreharbeiten zu It's Showtime eine neue Technik: Er bewaffnete sein Team mit diversen digitalen Mini-Videokameras, um das Schauspielerensemble auf seiner Reise durch die Story zu verfolgen.

Obwohl digitales Video noch in den Kinderschuhen steckt, schien es genau die richtige Technik für das, was Spike Lee mit It's Showtime erreichen wollte. Dazu meint er: "Digitales Video war eine gute ästhetische Wahl, da es ein Film über eine Fernsehshow ist. Mich hat auch die Optik des Films Das Fest (des dänischen Dogma-Regisseurs Thomas Vinterberg) sehr beeinflusst, der mir sehr gefiel. Und schließlich war Mini-DV perfekt für den Film, da wir bei diesen Dreharbeiten eine Menge zu tun hatten und in Bewegung bleiben mussten."

Szene Und bewegt haben sich alle, mit Lee als Oberaufseher von manchmal bis zu 15 Kameras gleichzeitig, die die Welt des Fernsehautors Pierre Delacroix aus vielen, immer schneidend satirischen Blickwinkeln betrachteten.

Entscheidend für diese Produktion war ausserdem ein vielseitiges, experimentierfreudiges Team. "Ich empfand Damon Wayans immer schon als sehr begabt und ich brauchte jemanden mit seinem grosßartigen komödiantischen Gespür für die Rolle des Pierre Delacroix. Savion Glover ist ein Genie was Bewegung und Tanz angeht, und ich habe schon lange darauf gewartet, ihn in einen Film einbauen zu können. Jada Pinkett ist ebenfalls jemand, mit der ich schon lange gerne arbeiten wollte, da sie eine sehr gute Schauspielerin ist und Michael Rapaport sehe ich immer bei den Spielen der Knicks und wir haben schon oft über eine Zusammenarbeit gesprochen. Es war eine Freude, eine so gute Besetzung beisammen zu haben," resümiert Lee.




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