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It's Showtime


Spike Lee

Regie, Drehbuch


Regie Spike Lee (links, mit Damon Wayons) darf man getrost als einen der bedeutendsten und inzwischen auch einflussreichsten Filmemacher Hollywoods bezeichnen. Er ist nicht nur ein facettenreicher Regisseur und Drehbuchautor, er hat es auch durchgehend geschafft, als Produzent die Kontrolle über seine Filme zu behalten und wirkt in vielen von ihnen darüber hinaus als Darsteller mit.

Seine Filme kennzeichnet eine originelle Mischung aus mitreißender Unterhaltung, unbändiger Kreativität und sozialem Bewusstsein. Seine Stories aus dem Leben der afro-amerikanischen Bevölkerung haben dem amerikanischen Kino neue Impulse gegeben und gründlich mit den herrschenden Klischees von - unter anderem - der dicken, einfältigen Südstaaten-Negermammy oder dem coolen, sexuell aggressiven Superhelden, der in den Großstädten sein Unwesen treibt.

Auch der würdevolle Onkel Tom, der bis zur Selbstverleugnung ein gutes Verhältnis zu den Weißen pflegt, kommt bei Lee nicht vor. Stattdessen zeugen seine Filme von einem starken geschichtsbewussten schwarzen Selbstwertgefühl, das dennoch stets mit einem guten Schuss Selbstironie versetzt ist.

Am 20. März 1957 in Atlanta, Georgia - der Stadt mit dem höchsten schwarzen Bevölkerungsanteil - geboren und in Brooklyn aufgewachsen, kehrte er in den Süden zurück, um dort am renommierten Morehouse College zu studieren und seinen Abschluss zu machen. Danach ging er an die der NYU angegliederte Tisch School of the Arts und machte dort seinen Master of Fine Arts im Fach Filmproduktion. Für einen seiner ersten Kurzfilme, Joe's Bed-Stuy Barbershop: We Cut Heads, wurde er mit einem Oscar als Student Director ausgezeichnet.

Seine internationale Karriere begann 1982 mit seinem ersten langen Kinofilm, der überwiegend in schwarz-weiss gedrehten Komödie Nola Darling (She's Gotta Have It, 1986), die beim Filmfestival in Cannes mit dem Prix de Jeunesse ausgezeichnet wurde. 1988 folgte die College-Satire School Daze.

1989 drehte er den Film, der ihn in die Top-Riege amerikanischer Regisseure katapultierte: Do The Right Thing (1989), in dem es um brodelnde Rassenkonflikte an einem Tag im Bedford-Stuyvesant-Viertel in Brooklyn ging. Lees radikaler Standpunkt gegen eine Integration der Schwarzen in die von Weissen dominierte Kultur entfachte allerorten heiße Diskussionen. Nichtsdestotrotz belohnte ihn die Academy of Motion Pictures mit einer Oscar-Nominierung für das Beste Drehbuch und die Los Angeles Film Critics Association wählte ihn zum Regisseur des Jahres.

Er fuhr fort, kontroverse und leidenschaftliche Porträts über Leben, Leiden und Lieben der Afro-Amerikaner zu machen: darunter Mo' Better Blues (1990), eine sinnliche Hommage an den Jazz mit Denzel Washington; Jungle Fever (1991), die Geschichte eines schwarzen Architekten (gespielt von Wesley Snipes), der sich in eine Italo-Amerikanerin (Annabella Sciorra) verliebt; Malcolm X (1992), die Lebensgeschichte eines der radikalsten schwarzen Aktivisten der sechziger Jahre (wieder mit Denzel Washington, der dem Original verblüffend nahe kommt) und Crooklyn (1994), eine sehr persönliche Familiengeschichte aus dem Brooklyn der Siebziger.

Es folgten Clockers (1995), nach einem Roman von Richard Price; Girl 6 (1996) über eine junge Frau auf der Suche nach sich selbst; Get on the Bus, der eine Männergruppe auf ihrem Weg zum 'Million Man March' begleitet; der Basketballfilm Spiel des Lebens (1998), Summer of Sam (1999), in dem ganz New York auf der Suche nach einem Serienkiller ist und schließlich die Dokumentation The Original Kings of Comedy (2000).

Neben seinen Kinofilmen, drehte Lee unzählige Musikvideos, Werbespots, TV-Sendungen, gründete seine eigene Produktionsfirma, '40 Acres and a Mule Filmworks', und die Einzelhandelsfirma 'Spike's Joint' und veröffentlichte sechs Bücher über die Herstellung seiner Filme.

Zweifellos hat Lee mit seiner Arbeit nicht nur zahlreichen afro-amerikanischen Schauspielern den Karrierestart ermöglicht - darunter Laurence Fishburne, Giancarlo Esposito und Samuel L. Jackson - er hat vor allem anderen schwarzen Filmemachern den Weg bereitet und ein neues schwarzes Bewusstsein geweckt, das sicher nicht nur auf künstlerischem Gebiet Amerika verändert hat.




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