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Unterstützen Sie Kinoweb. Klicken Sie unseren Sponsor. Almost FamousProduktionsnotizen[600] [1024] Er ist gerade einmal 15 Jahre alt und hängt bei Rock-Konzerten hinter der Bühne herum, im Inner Sanktum der Band, die er liebt. Das wäre für jeden Teenager eine aufregende Sache, aber für einen Jungen, dessen Ambtionen und Ideale von der Musik dieser Tage geformt wurden, ist es der Himmel auf Erden. Für ihn wird es eine Erfahrung sein, die entscheidend sein wird für die nächsten Jahre seines Lebens.
Dieser Absatz könnte sich auf William Miller beziehen, der
Junge, dessen entscheidender Schritt ins Erwachsensein den Kern
von Almost Famous bildet. Aber er könnte auch eine
Tagebuchseite aus dem Leben von Cameron Crowe sein, der Almost
Famous als Liebesbrief an seine Jugenderlebnisse geschrieben
und inszeniert hat.
Wie der junge Protagonist des Films begann auch Crowe seine
Karriere 15-jährig als Journalist. 1973, als er gerade einmal
16 Jahre alt war, stieß er zum Autorenteam des angesehenen
Rolling Stone, wo er schließlich assoziierter Redakteur
werden sollte.
Noch im Teenageralter schrieb der junge Autor und Musikfan Profile
über viele der einflussreichsten Künstler dieser Tage.
Seine Erlebnisse in der Rockszene hatten einen unschätzbaren
Einfluss auf Crowe. Im Lauf der Jahre, nachdem er sich vom Musikjounalismus
ab- und dem Filmemachen zugewandt hatte, versuchte er immer wieder,
die Gefühle und Ereignisse jener Tage in einem Film zu bündeln,
der der Musik und ihren Machern gerecht werden sollte.
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"Ich feilte daran, eine Geschichte zu erzählen, die
die Menschen, die ich nie vergessen werde, und die Emotionen
von damals einfängt. Ich traf mich mit Bands, machte Interviews,
ging zu den Shows", berichtet Cameron Crowe. "Ich wollte
auf keinen Fall eine dieser semiautobiographischen Geschichten
erzählen, die den Autor glorifizieren. Die Wahrheit ist,
dass ich nie das Gefühl hatte, der Mittelpunkt in einem
der Räume zu sein, in denen ich mich damals aufhielt. Ich
war ein Beobachter. Das ist es, was auch William Miller im Film
ist - ein Beobachter."
Crowe fährt fort: "William hat einen Sonderplatz in
der ersten Reihe des Zirkus und muss danach nach Hause gehen
und darüber schreiben. Er befindet sich in einem Gewissenskonflikt,
weil er als Journalist einige der vertraulich geäußerten
Geheimnisse der Menschen, die er anhimmelt, preisgeben muss.
Aber er hat diese einmalige Gelegenheit, einen Blick hinter den
Vorhang zu werfen. Ich weiß, wie privilegiert ich war,
genau diese Gelegenheit damals gehabt zu haben. Mit dieser Haltung
wollte ich auch die Geschichte erzählen. Erst als ich mich
traute, sehr persönlich zu werden, ergab sich ein Film,
der es wert war, gedreht zu werden. Als ich diesen Schritt wagte,
hatte ich ganz schön Bammel. Aber dann strömten all
diese Geschichten förmlich aus mir heraus. Sehr schnell
ging es in der Story um mehr als nur Rock im Jahr 1973. Auf einmal
ging es um Musik und wie sie mich und meine Familie berührte
- und wie sie mich immer noch berührt."
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