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X-Men - Der Film

Spektakuläre Drehorte

Die Dreharbeiten begannen an einem der beliebtesten Drehorte von Toronto - dem 13 Hektar umfassenden Komplex der Gooderham & Worts Distillery. Inmitten dieser Ansammlung von Industriegebäuden aus dem 19. Jahrhundert und roten Kopfsteinpflasterstraßen kämpften sich die Besetzung, die Crew und mehr als 350 Statisten zwei Tage durch 25 Zentimeter tiefen Matsch, um die Konzentrationslagerszenen zu drehen, mit denen der Film beginnt.

Das Lager, ausgestattet mit mehreren 1000 Metern Stacheldraht, Zeichen in deutscher Sprache und bis an die Zähne bewaffneten Nazis, war das erste von mehr als 80 aufwendigen, komplexen Sets oder Locations, die von Produktionsdesigner John Myhre und seiner 200 Mann starken Crew errichtet oder ausgestattet wurden. Myhre wollte sich die reizvolle Aufgabe nicht entgehen lassen, nachdem er im vergangenen Jahr für seine kaum minder eindrucksvolle Arbeit an Elizabeth (1998) für einen Oscar nominiert worden war.

"Das liebe ich an meinem Job", erklärt er. "An einem Tag entwerfe ich ein Indianerdorf, am nächsten ein Schloss aus der elisabethanischen Zeit. Und dann baue ich ein ultramodernes, geheimes Untergrundlabor für den mächtigsten Telepathen der Welt."

Zu seinen favorisierten Designs für X-Men gehören Xaviers Untergrundlabor, Magnetos Höhle und Cerebro, das globale Mutanten-Überwachungssystem, das sich unter dem Anwesen des Professors in Westchester befindet.

"Mir gefallen diese drei Sets, weil sie uns die Gelegenheit gaben, die gemeinsame Geschichte von Xavier und Magneto ein wenig nachzuzeichnen", meint Myhre. "Einst waren sie Kollegen, ja sogar Freunde. Wir benutzten diese Information, um einen Zusammenhang zwischen ihren jeweiligen Anwesen herzustellen. Cerebro wurde von den beiden Männern gemeinsam entworfen, also finden sich in diesem Set Hinweise auf ihre kontrastierenden Weltsichten."

Xaviers School for Gifted Youngsters

Überirdisch spielt sich das Leben der X-Men in erster Linie in Xaviers School for Gifted Youngsters ab, die als schöne, klassische Villa designt wurde, in der Mutantenkinder lernen, wie sie sich in einer Welt, die sie ablehnt, zuhause fühlen können.

Die Außenaufnahmen von Xaviers Villa wurden im Parkwood Estate im nahe gelegenenen Oshawa, Ontario, gedreht, während die Casa Loma, ein Wahrzeichen Torontos und begehrter Touristentreff, für die Innenaufnahmen zur Verfügung stand.

Das Untergrundlabor

Die Geheimwelt der X-Men, die Myhre als "Kaninchenbaulabyrinth" bezeichnet, liegt direkt unter der Villa versteckt. Hier konnte man nicht auf bereits vorhandene Gebäude zurückgreifen. Sie musste komplett im Studio errichtet werden.

"Die Räume im Untergrund sollten als Spiegel von Xaviers Persönlichkeit sauber, gepflegt und elegant sein", erklärt Myhre. "Wir benutzten blau gekachelte Wände, Böden und Decken und schufen Vielzweckräume, die man nach Belieben als Bibliothek, Operationsraum oder auch als Konferenzzimmer verwenden konnte."

Durch Berührung der blauen Panele, die in den Wänden, Böden oder Decken eingelassen sind, können sich die X-Men genau die Ausrüstung oder das Mobiliar auswählen, die sie für ihre jeweiligen Bedürfnisse brauchen. Es ist ein nahezu perfekter Nutzraum, dessen Einzelteile mit Durchgängen und X-Schiebetüren verbunden sind. Dazu wurde ein Laborset von der Decke herabgelassen, was Kameramann Newton Thomas Sigel einige interessante Beleuchtungsvarianten eröffnete.

Cerebro

Szene [900] [1280] Cerebro befindet sich ebenfalls unter der Xavier-Villa. Beim Bau des dreistöckigen kreisförmigen Sets in einer Studiohalle des Hauptquartiers der Canadian Broadcasting Company griff Myhre auf die gleichen blauen Kacheln und Panele wie in Xaviers Untergrundlabor zurück.

Magnetos Versteck

Auch für Magnetos Versteck entwarf Myhre eine komplette Untergrundwelt. "Magneto lebt auf und in einer sehr zerklüfteten, spartanischen Insel", erzählt Myhre. "Mit Hilfe seiner magnetischen Superkräfte hat er Höhlen und Tunnel noch weiter ausgehöhlt. Deshalb haben wir ein kreisförmiges Motiv aus metallischem Erz und Wasser inner- und außerhalb des Verstecks eingesetzt. Seine magnetischen Kräfte sind auch die Erklärung dafür, weshalb all sein Mobiliar metallisch glänzt."

Außerhalb des Verstecks befindet sich ein gigantischer Stahlmonolith, der zehn Stockwerke in die Höhe ragt - und 52 Stockwerke in Richtung Erdmittelpunkt. Das Set bestand aus einer Kombination von Miniaturen, digitalen Zeichnungen und einem drei Stockwerke hohen Ausschnitt des Monolithen in Originalgröße, der von Myhres Team gebaut wurde.

Der Monolith, das teuerste Set von X-Men, wurde im Gebiet der Greenwood Conservation außerhalb von Toronto errichtet. "Die größte Herausforderung für uns war das Wasser, das Magnetos Versteck umgeben sollte", erinnert sich Myhre. "Erst asphaltierten wir den Boden, ähnlich wie man das beim Errichten eines Parkplatzes machen würde. Dann bauten wir eine Asphaltlippe, die den betonierten Bereich umfasste, und fluteten den gesamten Raum 25 Zentimeter hoch mit Wasser. So erzielten wir eine perfekte Illusion, als befände sich das gesamte Set inklusive des Monolithen einsam und verlassen inmitten eines Meeres."

Die Freiheitsstatue

Insgesamt verbrachte die Produktion etwa 90 Tage lang auf den diversen Sets in und um Toronto, zu denen auch noch die Showline Harbourside Studios gehörten. Die drei Hallen dieser Einrichtung wurden komplett mit unterschiedlichen Sets ausgestattet, darunter eine präzise Replik der Freiheitsstatue.

Nur kurz hatten die Filmemacher in der Vorbereitungszeit mit dem Gedanken gespielt, die dramatische Sequenz des Films tatsächlich vor Ort in New York zu filmen. Aber die enormen Kosten, die komplizierte Logistik und die gesetzlichen Einschränkungen beim Dreh an einem nationalen Monument machten ihnen einen Strich durch die Rechnung.

Stattdessen errichteten die Produktionsdesigner die Fackel der Statue und das Innere und Äußere des Kopfes in den Showline-Studiohallen. Fackel, Kopf und Krone wurden ungefähr 50 Prozent größer als das Original gestaltet, um Raum für die spektakuläre Action mit einigen Schauspielern und ausgetüftelten Stunts zu schaffen. In Showlines Stage 14 baute man außerdem für X-Men zudem den größten Bluescreen-Hintergrund, der jemals bei einem Film zum Einsatz kam, denn eine weitere berühmte New Yorker Attraktion spielt ebenfalls eine bedeutende Rolle in der Story.

Für eine Schlüsselszene auf Ellis Island nutzte die Produktion die Central Commerce Collegiate School in Toronto, deren Architektur mit der der historischen Stätte vergleichbar ist.

X-Otica: Special Effects

Szene [900] [1280] Seit Jahrzehnten gehört X-Men zu den Topsellern der Comicbranche. Aber erst heute ermöglichen es modernste Spezialeffekte, dass man die Abenteuer der widerwilligen Superhelden filmisch überzeugend und glaubwürdig umsetzen kann.

Die Leitung der technischen Zauberei übernahmen der Oscar-nominierte Effektspezialist Michael Fink und Kreatureffekte/Spezialeffekte-Makeup-Designer Gordon Smith. Stuntkoordinator Gary Jensen (The River Wild ("Am wilden Fluß",1994), The Usual Suspects ("Die üblichen Verdächtigen", 1995)), Second-Unit-Regisseur (für die Kampfsequenzen) Corey Yuen (Romeo Must Die (2000), Lethal Weapon 4 (1998)) und Spezialeffekt-Koordinator Colin Chilvers (Oscar für Superman (1978)) hatten ebenfalls Schlüsselpositionen inne.

Fink verließ sich in besonderem Maße auf Computer-Animatics, eine Serie animierter Aufnahmen, die als Referenz für das finale Produkt dienen. Zum Beispiel: Eine explosive Actionsequenz in einem Zugbahnhof wurde als Animatic kreiert, in einem Laptop-Computer gespeichert und konnte dann am Set jederzeit zum Vergleich abgerufen werden.

Die größte Aufgabe für Fink war es, die einzigartigen Superkräfte der Figuren mit Computer generierten Effekten darzustellen. Er musste funkelnde Stahlklauen, explosive Energiestrahlen, drei Meter lange Zungen, den Blackbird-Jet, sich wandelnde Figuren und das buchstäbliche Schmelzen einer Figur realisieren. "Wir heben die großen Effekte nicht erst für den letzten Akt auf", verrät Fink, der für die Umsetzung der gewünschten Effekte für X-Men mit sechs Top-Effekt-Firmen zusammen arbeitete.

Spezialeffekt-Makeup-Leiter Gordon Smith arbeitete eng mit Fink zusammen. Mit seinem Team von FX Smith, Inc. übernahm er die Verantwortung für das Design und die Umsetzung von Wolverines Klauen, Toads elastischer Zunge und die anspruchsvollen Makeupprothesen für Mystique, Sabretooth und Toad.

Smith war klar, dass das besondere Augenmerk der Fans auf einem Markenzeichen der X-Men liegen würde: Wolverines Klauen. Sie werden sicherlich erfreut sein, wenn sie erfahren, dass Smith gleich 15 verschiedene Ausführungen dieser tödlichen Waffe für Hugh Jackman anfertigte.

Einige waren aus Plastik oder Metall, andere waren biegsam oder abgeschnitten - für die Szenen, in denen Wolverine Wände durchbricht. Andere Modelle waren mechanisch oder wurden erst mit Computer generierten Bildern zum Leben erweckt.

Eine weitere markante X-Men-Spezialität ist Toads Zunge, die er zwischen zwei und fünf Meter weit herausschnellen kann. Smith designte sie als Dentalplatte, auf die Darsteller Ray Park beißen musste, um seinen Mund offen zu halten, während seine verlängerte (und von Mike Fink mit dem Computer generierte) Zunge wilde Kämpfe mit den X-Men ausficht.

Der Entwurf dieser speziellen Accessoires und vor allem des innovativen Makeups für einige der Figuren forderte Smith in besonderem Maße: "Ich musste mich mit einer völlig neuen Technologie auseinander setzen, um die gewünschten Resultate erzielen zu können", erläutert Smith. "Obwohl ich in den letzten sieben Jahren bereits mit prosthetischer Technologie gearbeitet habe, musste bei X-Men auf das neuere Feld der Silikon-Technologie zugegriffen werden, das noch nie bei einem Film zum Einsatz kam."

Die Makeup-Applikationen von Toad und Sabretooth waren relativ einfach, weil nur die sichtbaren Teile ihrer Körper - also Gesichter, Köpfe und Hände - angebracht werden mussten. Die Verwandlung von Rebecca Romijn-Stamos in Mystique verlangte allerdings nach einem wesentlich komplizierteren Prozess.

"Das war eine komplexe Angelegenheit", erklärt Smith. "Von Kopf bis Fuß trug sie etwa 70 selbst klebende Silikonprothesen. Ihr ganzer Körper, inklusive Ohren, Nase, Fußsohlen und so ziemlich jeder andere Teil, den man sich denken kann, ist blau angemalt. Dazu kommen eine leuchtend rote Perücke und gelbe Kontaktlinsen. Als wir die Applikationen zum ersten Mal anlegten, dauerte der Vorgang zehn Stunden. Später kriegten wir es dann zwischen sechs und acht Stunden hin."

Rebecca Romijn-Stamos sah der Rolle verständlicher Weise mit gemischten Gefühlen entgegen. So nennt sie ihren Look "das Coolste, das ich jemals gesehen habe", bezeichnet die Makeup-Prozedur allerdings auch als "die obszönste, entsetzlichste und zermürbendste Erfahrung" ihres Lebens. "Das Schlimmste war die viele Zeit", sagt das Supermodel, "in der an mir an herum gestochert, gepiekst und gemalt wurde - und das an Stellen, von denen ich nie geträumt hätte."

Aufgrund der endlosen Makeup-Prozedur, der Arbeitszeit am Set und den zwei Stunden, die man zum Abschminken benötigte, musste sich Rebecca Romijn-Stamos regelmäßig auf 22- bis 24-Stunden-Arbeitstage einrichten. Deshalb war es ihr allein logistisch unmöglich, an zwei Tagen in Folge am Set zu sein.

Die Veränderung ist nah...

Nach fünf Monaten Dreh und mehreren Monaten Postproduktion ist X-Men endlich bereit, Filmfans auf der ganzen Welt zu begeistern. 38 Jahre nach dem Debüt als Comicheft wird ein Kinopublikum erleben, was Fans, die Filmemacher, die Besetzung und die mehr als 400 Mann starke Crew bereits seit einiger Zeit wissen: Die X-Men werden niemals sterben - sie werden sich einfach weiterentwickeln...




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