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Wog Boy - Der größte Zorbas von Down Under
Dreharbeiten
Mit Unterstützung der Australian Film Finance Corporation
in Zusammenarbeit mit G.O. Films und Film Victoria begannen die
Dreharbeiten zu Wog Boy am 4. Juni 1999 in Melbourne
und wurden sechs Wochen später am 16. Juli abgeschlossen.
20th Century Fox und Beyond Films verleihen den Film.
Drehorte
Eine ungewöhnliche Anzahl von Drehorten - schätzungsweise
28 - waren für Wog Boy notwendig, was manchmal
zu einem logistischem Alptraum führte, besonders wegen der
zahlreichen Schauspieler.
Im winterlichen Melbourne - einer Stadt, die bekannt dafür
ist, daß man alle Jahreszeiten an einem Tag erleben kann
- Szenen zu drehen, die im Sommer spielen, hätte sich ebenfalls
als Katastrophe erweisen können. Aber glücklicherweise
hielten sich Regen und Wolken meistens vom Set fern.
Trotzdem waren die Anschlüsse hinsichtlich des Wetters
für den Kameramann Roger Lanser immer wieder eine Herausforderung:
"Der Trick besteht darin, Szenen, die man zwischen 7 Uhr
morgens und 6 Uhr abends gedreht hat, so aussehen zu lassen,
als ob man sie am selben Tag innerhalb von 30 Sekunden gedreht
hätte." Um immer die gleiche Lichtqualität sicherzustellen,
beschränkte sich Lanser auf zwei Filmmaterialien - Kodak
Vision 500 und 200T.
Um einen Kontrast zu schaffen zwischen der Welt von Steve und
der von Celia und Beagle-Thorpe, wurden zwei unterschiedliche
Milieus entworfen. "Wir haben ein duales Szenenbild,"
erklärt die Produktionsdesignerin Bernadette Wynack. "Steves
Welt ist warm und bunt, verbunden mit dem Charme, den altmodische
Vororte in Großstädten oft ausüben. Im Gegensatz
dazu setzt sich Raelenes Umgebung aus Glas und anderen harten
Oberflächen zusammen, die sehr unpersönlich wirken,
kalte Blau- und Grautöne dominieren."
Visuell entschied sich das Team für einen klaren, direkten
Kamerastil. Man wollte das Publikum nicht mit weitschweifigen
Kamerafahrten blenden. Die geradlinige Erzählung der Story
sollte oberste Priorität haben.
"Es ist sehr einfach, dramatische Kamerabewegungen einzusetzen,"
meint Aleksi Vellis, "aber manchmal kann das eine Komödie
überfrachten." Und Roger Lanser fügt bestätigend
hinzu: "Ich bin immer abgelenkt, wenn die Kamera im Vordergrund
steht, während sie doch dazu dienen sollte, die Erzählung
zu unterstützen und zu verschönern."
Yarraville, ein Vorort im Westen Melbournes, wurde intensiv
genutzt für die Innen- und Außenszenen, die in Steves
Umgebung spielen. Das Team drehte eine Woche lang auf der Hauptstraße
von Yarraville. In derselben Gegend fand man auch passende Sets
für Steves Haus und den früheren Schuhladen seines
Vaters, sowie für Marios Pizzeria und Dominics Apotheke.
Im Lauf der Geschichte erfahren wir, daß Steves Vater
einst ein Schuhgeschäft besessen hat, welches der Sohn übernehmen
wollte. Der Vormarsch riesiger Einkaufszentren erzwang jedoch
die Schließung des Geschäftes. Das gleiche Szenario
hatte sich an dem Drehort abgespielt, der als Laden für
die Rückblende im Film ausgewählt wurde. Ironischerweise
war dieser Laden aus den sechziger Jahren nahezu perfekt erhalten
geblieben.
"Der wunderbare, alte Mann, dem der Laden gehörte,
sagte uns, daß es in der Zeit, als er ein Schusterlehrling
war, noch siebzehn Schuhmacher auf der Hauptstraße von
Yarraville gegeben hat," erzählt Bernadette Wynack.
"Aber traurigerweise war er jetzt der letzte Schuster in
der Straße und hatte gerade in der Woche, bevor wir dort
drehten, seine Besitztümer verkauft. Heute gibt es den Laden
nicht mehr."
Zu den anderen Drehorten des Films zählte Chaser's Nightclub
in South Yarra, aus dem der nächtliche Lieblingstreff von
Steve, Frank und ihren Freunden wurde. Im prächtigen Windsor
Hotel wurde Steves erste Begegnung mit den Drahtziehern der Wirtschaft
gedreht. Die Börse von Melbourne hatte die zweifelhafte
Ehre, als Hauptquartier für Raelenes Ministerium zu fungieren;
und die ABC Fernsehstudios wurden für die Szenen mit dem
Magazin '24 Hours' eingesetzt.
"Neunzig Prozent der australischen Griechen," meint
Vellis," reden unglaublich schnell, sind lebenslustig und
sehr temperamentvoll. Wenn jemand in ihr Auto fährt, dann
sagen sie nicht 'Entschuldigung, sie haben mein Auto beschädigt',
sondern flippen total aus. Es gibt einen Grad von Hitzköpfigkeit,
der weniger beängstigend als belustigend ist - und Steve
bildet da keine Ausnahme."
Das Auto und andere Sammlerstücke
Als eines der Rücklichter von Steves geliebtem Valiant
Regal bei einem Zusammenstoß mit Raelene Beagle-Thorpes
Wagen zerstört wird, sieht er rot. Beagle-Thorpe hält
ihn für einen bedeutungslosen "Sozialschmarotzer",
und glaubt, sie könne ihn durch öffentliche Erniedrigung
fertig machen. Eine günstige Gelegenheit.
Ein Auto zu finden, das Steves liebevolle Hingabe verdient hätte,
war ein ernstes Problem. Es ließ sich erst lösen,
als die Ausstattungsabteilung über einen jungen Architekten
stolperte, der aus beruflicher Langeweile zum Automechniker umgesattelt
hatte. Sein erster Auftrag war die Verwandlung eines ramponierten
1969er Valiant Regal in jenes wunderschöne Auto, das sich
in Steves Besitz befindet.
So wie das Finden des richtigen Wagens für Steve keine
leichte Aufgabe war, so stellte auch die Fabrikation der Sammelstücke,
die Frank am meisten liebt - seine Polaroids von Freundinnen
nach vollzogenem Liebesakt - eine echte Herausforderung dar.
Bei einem Sexualleben, das aus den meisten Männer elende
Wracks gemacht hätte, die nach Viagra betteln, waren mehr
als nur ein paar Polaroids erforderlich. Jedesmal wenn eine Statistin
frei hatte, wurde sie von der Ausstattungsabteilung abkommandiert,
um sich auf Franks Bettlaken zu legen, für einen Schnappschuß.
Überflüssig zu sagen, daß der erwünschte
'benommene' Gesichtsausdruck nur wenig schauspielerisches Können
erforderte.
Kostüme
Aufgrund des derben Humors wäre es ein leichtes gewesen,
die Figuren des Films wie Karikaturen auszustaffieren, aber das
wurde nie in Betracht gezogen. "Bei den Hauptrollen,"
erklärt Kostümdesigner Paul Warren, "konzentrierten
wir uns auf einen klassischen Kleidungsstil, denn sie sollten
ein breites Publikum ansprechen. Die grelleren Sachen reservierten
wir für die Leute in ihrer Umgebung.
So haben wir für Frank und Dominic ein etwas überkandideltes
Erscheinungsbild gewählt, während wir Steve ziemlich
neutral hielten. Nick hatte viele Ideen für Steves Garderobe,
aber da Steve so eine starke Figur ist, entschieden wir uns für
einen einfachen, zeitgemäßen Kleidungsstil - nach
dem Motto 'weniger ist mehr'.
Celias Garderobe wird sanfter, je mehr sich ihre Beziehung zu
Steve entwickelt. Sie mußte Durchsetzungsfähigkeit
ausstrahlen, aber auf subtile Art - keine verstärkten Schultern
im Stile von "Dallas" - deshalb wählten wir ein
klassisches Outfit mit hellen Tönen.
Bei Raelene nahmen wir ebenfalls Abstand von den Schulterfüllungen
und betonten lediglich ihr Dekolleté, um ihr Selbstvertrauen
zu unterstreichen."
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