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Hoffnungslos verliebt
Produktionsnotizen
"Die undurchsichtigen Dating-Regeln an der High School
bilden den Hintergrund für Hoffnungslos Verliebt",
sagt Autor und Koproduzent Mark Schwahn. "Es geht um die
Reise, die Ryan, eine Art moderner Cyrano, machen muss, um seine
Minderwertigkeitsgefühle zu besiegen und mit sich selbst
ins Reine zu kommen."
Das Projekt kam ins Rollen, als Produzent Paul Schiff, auf dessen
Konto u.a. der schräge Komödienhit Rushmore
(1998) geht, ein Drehbuch Schwahns mit dem Titel "The Mulligan"
las. Ihm gefiel der eigenwillige Stil des jungen Autoren. "Ich
fand, dass er perfekt sei für Hoffnungslos Verliebt,
eine zeitgemäße Story für ein junges Publikum",
erinnert sich der Produzent. "Mark brachte viel in das Projekt
ein, was in der ursprünglichen Fassung fehlte."
Schiff war sich sicher, dass die oft humorvollen, manchmal bewegenden
Themen hinter der eigentlichen Geschichte absolute Allgemeingültigkeit
besaßen. Um diese Themen noch stärker herauszukitzeln,
arbeiteten er und der Vizepräsident der Entwicklungsabteilung
seiner Produktionsfirma, Matt Berenson, eng mit Schwahn zusammen:
Ihr Ziel war ein Drehbuch, das eine möglichst breite Zuschauerschicht
ansprechen sollte, ohne die Essenz der ursprünglichen Idee
aufzugeben.
"Als Mark seine erste Fassung fertig hatte, waren wir begeistert",
sagt Schiff. "Seine Stimme war einzigartig, herausragend."
"Ich glaube, dass alle Autoren auf ihr Inneres zurückgreifen,
und dass ihr Stil von der eigenen Lebenserfahrung geprägt
wird", meint Schwahn. "Es fiel mir leicht, mich in
der Welt der Heranwachsenden zurecht zu finden. Die große
Herausforderung war es, ihre Geschichte einzigartig und frisch
zu erzählen."
Berenson berichtet: "Als wir uns Gedanken über den
Stoff machten, warfen wir einen genauen Blick auf unser Zielpublikum.
Allein in den USA gibt es 60 Millionen Teenager, aber es werden
nicht allzu viele tolle Geschichten über und für sie
erzählt. Unsere Story passte wie die Faust aufs Auge. In
der High School geht es unter anderem um eine Sache: Be yourself,
sei Du selbst. Man muss lernen, dass die wichtigsten Beziehungen
häufig die sind, die man als gegeben hinnimmt."
Der Entwicklungsprozess eines Filmstoffes kann oft Jahre dauern.
Bei Hoffnungslos Verliebt verlief diese Phase schnell
und reibungslos, nachdem man eine wunderbare erste Drehbuchfassung
und die Mitarbeit des Produktionsteams von Phoenix Pictures vorweisen
konnte. "Als wir unsere Geschichte ausgefeilt hatten, legten
wir sie dem Phoenix-Chef Mike Medavoy vor", erzählt
Berenson. "Ihm gefiel das Material und die Aussage des Stoffes."
Regie
Mit Phoenix an Bord machten sich die Produzenten daran, einen
idealen Regisseur zu finden. "David Raynr hatte gerade Trippin'
(1999) für October Films fertiggestellt, und wir hatten
die Gelegenheit, vorab einen Blick auf den Film zu werfen",
führt Schiff aus. "Wir fanden Trippin' wahnsinnig
gut, also arrangierten wir umgehend ein Treffen mit dem Regisseur."
Schon nach diesem Meeting war alles klar. "Wir wussten,
wir hatten den richtigen Mann gefunden", sagt Schiff. "Er
passte einfach perfekt für das Projekt - er hatte die richtige
Mischung aus Energie und filmemacherischer Vision."
Raynr, ein ausgebildeter Schauspieler, der sich erst später
für die Regie entschieden hatte, gefiel die Geschichte.
"Es ist eine wunderbare Komödie mit Herz", meint
er. "Es geht um Ryan, der unsterblich in Ashley Grant verliebt
ist, aber nicht einmal davon träumen kann, jemals auch nur
in ihren Dunstkreis zu gelangen. Ryans bester Kumpel, Maggie,
wird von Marla Sokoloff gespielt. Nach einem vereitelten Versuch,
den Mädchen nach dem Sportunterricht beim Duschen zuzusehen,
tritt der selbstsichere Chris an Ryan heran und überredet
ihn, sich gegenseitig zu helfen, das jeweilige Mädchen ihrer
Träume zu gewinnen. Sie tauschen die Persönlichkeiten,
bis Ryan feststellt, dass es ihm eigentlich viel besser gefallen
hat, ein netter Typ zu sein - und dass er tatsächlich Maggie
liebt und immer geliebt hat. Manchmal übersieht man die
Dinge, die am offensichtlichsten auf der Hand liegen."
Casting
Schiff und Raynr versammelten eine talentierte Gruppe junger,
aufstrebender Talente für die Hauptrollen, unter ihnen Shane
West (Liberty Heights (1999)), Marla Sokoloff ("The
Practice"), Jodi Lyn O'Keefe (She's All That
(Eine wie keine, 1999)) und James Franco (Never
Been Kissed (Ungeküßt, 1999)). Dieses
Quartett sorgte für eine stets frische, energiegeladene,
richtiggehend hippe Atmosphäre am Set.
Zuerst verpflichtete man Shane West, den Raynr aufgrund seiner
"ursprünglichen Natürlichkeit" mochte. Um
den Ryan spielen zu können, griff West auf eigene Erfahrungen
aus seiner Highschool-Zeit zurück: "Ich war meiner
Figur im Film unheimlich ähnlich. Er ist so etwas wie der
Anführer der Außenseiter. Ich stand mehr auf Comics
und Kunst und war den Sportfanatikern ein Dorn im Auge."
West ist sich der Ironie bewusst, dass das wahre Leben und der
Film für ihn auffällige Parallelen aufweist: "Marla
Sokoloff spielt meine beste Freundin. Das ist ein witziger Zufall,
denn Marla und ich sind seit mindestens zwei Jahren, also lange
vor Hoffnungslos Verliebt beste Kumpels. Dazu kommt
noch, dass ich mit Aaron Paul, der im Film Floyd, einen meiner
Loser-Freunde, spielt, im wahren Leben eine Wohnung teile. Das
kam den Dreharbeiten zugute, weil die Chemie zwischen uns absolut
natürlich war und wie von selbst kam."
Paul Schiff war begeistert, Marla Sokoloff als Maggie gewinnen
zu können: "Es ist faszinierend, Marla zuzusehen. Sie
ist 19 Jahre alt, aber sie bewegt sich wie eine Schauspielerin,
die über viel mehr Weisheit und Erfahrung verfügt.
Sie ist sehr begabt, eine Seele von einem Mensch, und das verleiht
ihr eine besondere Ausstrahlung."
Die junge Schauspielerin mochte Maggies Rolle wegen ihrer Intelligenz:
"Sie hat ihr Leben voll auf der Reihe und weiß, was
gespielt wird. Deshalb habe ich mich schon beim Lesen des Skripts
in diese Figur verliebt."
Ein Geständnis von Marla Sokoloff überraschte die
Filmemacher: "Ich konnte mich wunderbar in Maggie hineinversetzen,
weil auch ich an der High School nicht allzu beliebt war."
Als Grund dafür führt sie ihre Rolle der Lucy Hatcher
in der TV-Erfolgsserie "The Practice" an: "Keiner
in der Schule kannte mich, weil ich tatsächlich wegen der
Dreharbeiten nicht allzu oft im Unterricht war. Da fiel es mir
nicht leicht, Freunde zu finden."
Eine weitere Gemeinsamkeit mit Maggie entdeckt Sokoloff, wenn
es um die Romantik geht: "Wir sind beide ziemlich smart,
wenn es um Jungs geht. Sie würde sich genauso wenig wie
ich jemals in den beliebtesten Typen der Schule verlieben."
Einer ihrer Lieblingsmomente ist die entscheidende Cyrano-Szene,
wenn sich ihre Figur mit einem Trick in den einfältigen
Chris verlieben soll. "Sie glaubt, dass Chris alleine zu
ihr spricht, weiß aber nicht, dass sich unter der Brücke
Ryan versteckt und Chris alles zuflüstert, was er sagen
soll - Dinge, die Maggie noch nie von einem Jungen gehört
hat, Dinge, von denen Ryan weiß, dass sie Maggie direkt
ins Herz treffen", erzählt Marla Sokoloff. "Chris
erscheint ehrlich, offen, attraktiv - tatsächlich plappert
er aber nur Ryans wahre Gefühle nach. Die Szene ist einer
meiner persönlichen Favoriten."
Die Suche nach einem geeigneten Darsteller für Chris führte
zu dem immens talentierten James Franco. "James verlieh
dieser Figur eine völlig neue Dimension", begeistert
sich Regisseur Raynr. "Er vereinnahmte die Rolle und machte
mehr aus Chris als ein typisches Sportidioten-Klischee. Er spielt
ihn mit einem Hauch von Manipulation und Nachdenklichkeit, was
dem Charakter überraschende Tiefe verleiht."
Franco nahm sich seiner Figur mit erfrischender Unbekümmertheit
an: "Chris Campbell ist ein waghalsiger Ladykiller, der
sich aus heiterem Himmel in Maggie Carter verliebt, weil sie
ganz anders ist als all die anderen Mädchen, die er bisher
ausgeführt oder erobert hat. Ich manipuliere sie mit Hilfe
ihres besten Freundes Ryan, dem ich die ultimative Bestechung
anbiete: Ashley Grant!"
Franco beschreibt Chris als Figur, der gern die Fäden in
der Hand hält: "Er mag es, Pläne zu entwickeln
und in die Tat umzusetzen. Aber seine Ziele verändern sich
im Verlauf der Handlung in dem Maße, in dem sich sein Charakter
verändert. Letztlich stolpert er über seinen eigenen
Stolz und sein Ego. Das wird aber so augenzwinkernd erzählt,
dass man über seine Niederlage unweigerlich lachen muss.
Und mal ganz ehrlich: Er verdient es auch nicht anders!"
Als eine der schwierigsten Aufgaben für die Produzenten
entpuppte sich die Besetzung der Rolle der Ashley. "Es ist
nicht so einfach, jemanden zu finden, der gleichzeitig schön
ist, überzeugend eine 17-Jährige spielen kann und obendrein
witzig ist", erklärt Paul Schiff. "Jodi Lyn O'Keefe
sieht nicht nur atemberaubend aus, sie hat auch ein angeborenes
Talent für Komödie. Wir waren platt, als sie beim Vorsprechtermin
aufkreuzte. Uns war sofort klar, dass wir unsere Ashley gefunden
hatten."
O'Keefe beschreibt ihre Figur als eine "verwöhnte
Primanerin, die glaubt, die High School würde sich nur um
sie drehen. Sie ist das Mädchen, zu dem jeder nett ist,
das insgeheim aber keiner ausstehen kann. Es machte natürlich
Spaß sie zu spielen, weil sie so ein verbohrtes Scheusal
ist, die mit ihrem Verhalten allerdings nur ihre Unsicherheit
zu überdecken versucht. Dieser Aspekt ihrer Persönlichkeit
gibt dem Publikum die Möglichkeit, einen Blick hinter ihre
adrette Kulisse zu werfen."
Ein Beispiel: die Szene, in der Ashley herumgreint und Ryan
über den Jahrmarkt kommandiert, nur um ihren Willen durchzusetzen
- und sich schließlich schrecklich übergeben muss,
weil sie sich übernommen hat. "Das ist nicht sehr glanzvoll,
aber äußerst komisch", kommentiert O'Keefe lachend
das unmögliche Verhalten ihrer Leinwandfigur.
Dreharbeiten
Am 17. Mai 1999 begannen die 41-tägigen Dreharbeiten in
Los Angeles. Die Filmemacher wählten eine Reihe von Drehorten
im Stadtbereich, darunter die Disney Ranch für die Jahrmarkt-Szenen
und die Beverly Hills High School (BHH) für die Schulabschlussfeier-Sequenz.
Paul Schiff traf die Entscheidung, in der Turnhalle der BHH
zu drehen, weil er diese Szenen als liebevolle Hommage an den
berühmten Tanzstunt in Frank Capras Klassiker It's a
Wonderful Life (Ist das Leben nicht wunderschön?,
1946) sah, bei dem Jimmy Stewart in den Swimming Pool fällt.
Es entpuppte sich als regelrechte Herausforderung für die
Produktion, die Erlaubnis zu erhalten, auf dem Gelände der
BHH drehen zu dürfen.
"Wir haben viele Male vergeblich versucht, diese Drehgenehmigung
zu erhalten", erzählt Schiff. "Wir haben intensiv
nach einer anderen Location gesucht, die einen hydraulischen
Boden hat, der sich über einem großen Swimming Pool
öffnet, mussten aber entdecken, dass es einen derartigen
Ort mit Ausnahme der BHH in den USA nicht gibt. Also versuchten
wir noch einmal unser Glück und bettelten die BHH solange
an, bis sie schließlich nachgaben. Wir glauben, es ist
eine sehr gelungene Szene, die jedem, vor allem aber Fans von
Frank Capra, gut gefallen dürfte."
Der Stuntkoordinator John Robotham versammelte 30 ausgebildete
Stuntleute um sich, um diese entscheidende Szene zu koordinieren.
Keine leichte Aufgabe, denn es gab einige komplizierte Umstände
zu beachten.
Robotham erläutert: "Der Stuntman, der Ryans Rolle
übernahm, springt aus fünf Meter Höhe in einen
sehr niedrigen Pool, um Maggie zu retten. Er muss unter Jodi
Lyn O'Keefe durchtauchen, während Statisten, Stuntleute,
Möbel, Strandstühle und andere Gegenstände in
den Pool fallen. Unser Hauptanliegen war, dass der Regisseur
seine Aufnahmen sicher und genau bekommen sollte, so dass sie
so unterhaltsam wie möglich aussehen."
Ausstatter Ed McAvoy, Kostümdesignerin Leesa Evans und
Kameramann Tim Suhrstedt taten sich als Kreativteam zusammen,
um Regisseur Raynr zu helfen, den Humor und die Romantik seiner
Vision umzusetzen.
McAvoy sah sich vor die Aufgabe gestellt, gleich drei verschiedene
High Schools der Umgebung von Los Angeles so aussehen zu lassen
wie die fiktive Gilmore High des Films. "Vor allem die Farbe
und Einheitlichkeit des Looks stellten gewisse Probleme dar.
Die Schulen sollten sich nach unserer Behandlung ja unbedingt
gleichen. Also wählten wir eine Farbe, die sich wie ein
Thema durch alle drei Schulen ziehen sollte", beschreibt
McAvoy seine Vorgehensweise. "Der Film sollte insgesamt
einen romantischen Look haben, aber unbedingt auch einem jungen
Publikum gefallen. Also war unsere Maßgabe eine Mischung
aus traditioneller Romantik und Coolness."
Ein ähnliches Ergebnis wollte auch Leesa Evans mit ihren
Kostümentwürfen erzielen: Ihre Designs sollten klassisch
und zeitlos, gleichzeitig aber auch hip und trendy sein. "Beim
Abschlussball wählten wir viele romantische Kleider für
die Mädchen - lang und fließend, aber auch sehr sexy,
vor allem bei Maggie. Der Schnitt ist simpel, aber der eigentlich
auch sehr einfache Stoff ist mit viel Glitter besetzt. Das sah
vor der Kamera aus, als würde sie von innen heraus strahlen."
Kameramann Tim Suhrstedt setzte das Licht bei der Feierszene
in der BHH in enger Absprache mit McAvoy und Evans. "Wir
kreierten eine etwas übersteigerte Version einer echten
High School Prom. Den Raum beleuchteten wir mit blauen Lichtern",
erklärt Suhrstedt.
"Wenn sich der Boden über dem Swimming Pool öffnet,
kommt die Unterwasserbeleuchtung ins Spiel. Damit beschummelt
man die Realität, denn sie beleuchten jeden Winkel des Pools
und reflektieren somit nach oben. Das Resultat ist ein schimmerndes
Licht, das blendend mit den Pastelltönen von Leesa Evans
und Ed McAvoy harmoniert. Als Team konnten wir David Raynr somit
die Stimmung geben, die er in den jeweiligen Momenten anstrebte."
Die Dreharbeiten wurden am 13. Juli 1999 abgeschlossen.
Raynr gibt zu, dass Hoffnungslos Verliebt "in
erster Linie eine Romantikkomödie ist. Ich hoffe, dass Erwachsene
und Teenager bei dem Film lauthals lachen können. Aber ich
hoffe auch, dass sie beim Verlassen des Kinos auch etwas mehr
an sich glauben."
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