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Three Kings



Produktionsnotizen

Szene Der Drehbuchautor und Regisseur David O. Russell hat das Thema Golfkrieg und die Folgen 18 Monate lang intensiv recherchiert, bevor er das Skript zu "Three Kings" schrieb. Mit unorthodoxen Filmen wie "Spanking the Monkey" und "Flirting with Disaster" wurde Russell bekannt. Er bestand darauf, sich mit dem historischen Ambiente umfassend vertraut zu machen, bevor er es als Hintergrund in seine Filmstory einbaute.

"Am Anfang meiner Recherchen über den Golfkrieg kannte ich nur die offizielle Version - die Amerikaner sind im Mittleren Osten einmarschiert und haben Saddam Hussein aus Kuwait hinausgeworfen. Doch dann beschäftigte ich mich näher mit dem Nachspiel: Hussein war weiterhin an der Macht, und George Bush spornte die irakische Zivilbevölkerung zum Aufstand gegen Hussein an: Wir helfen euch dabei! Tatsächlich kam es zu einem Volksaufstand, aber wir haben sie nicht unterstützt... und die irakische Armee hat ihre eigenen Landsleute abgeschlachtet", sagt Russell.

Szene "Diese Umstände eignen sich meiner Meinung nach hervorragend als Hintergrund für die Geschichte einer Gruppe von GIs, die in diese surreale, korrupte Situation im Nachkriegs-Irak gerät. Die Soldaten glauben, dass es im Irak massenweise Handys, Straßenkreuzer und andere Beute aus Kuwait gibt, und sie wollen sich ihre Scheibe vom Kuchen abschneiden. Doch vor Ort sieht alles ganz anders aus - was sie vorfinden, appelliert an ihre Menschlichkeit, und sie müssen ihre Ziele, ihre Rolle in dem Spiel völlig neu definieren."

"Fast alles im Film ist wirklich passiert", fährt Russell fort. "Saddam hat tatsächlich das gesamte Gold aus Kuwait gestohlen, und lange Zeit war es verschollen. Als er es dann zurückgeben musste, fehlte einiges. Viele amerikanische Soldaten befanden sich vor Ort im Irak, nahmen aber an den Kriegshandlungen nicht teil, und trotzdem nannte man sie Helden. Und viele Amerikaner wollten sich nicht damit abfinden, dass Saddam an der Macht blieb und mit Gewalt gegen sein eigenes Volk vorging."

Szene Produzent Charles Roven war von Russells Weiterentwicklung der Grundidee schwer beeindruckt: "Man hätte die Geschichte auch ganz einfach als Action-Abenteuer erzählen können, aber David stellte den dramatischen Konflikt in den Vordergrund, der dann mit reichlich Action und jeder Menge Komik angereichert wird - und die Komik entspricht genau dem, was wir von David Russell kennen. Bei David wird die Realität immer mit einem witzigen Dreh verfremdet, er betrachtet die Welt aus einer schrägen Perspektive. Ein Beispiel: Als Vig in einem Zelt gerade eine Bombe scharfmacht, bekommt er einen Splitter in den Finger. Auf so etwas würden wir doch nie kommen."

Produzent Paul Junger Witt entwickelte das Projekt von der Originalidee an und bot David O. Russell an, das Drehbuch zu schreiben und Regie zu führen. Dazu Witt: "David engagiert sich hundertprozentig für seine Projekte - und auf sehr originelle Weise. Die Gräuel des Krieges balanciert er mit entwaffnendem schwarzem Humor und einem Flair von Abenteuer aus. Das ergibt einen ungewöhnlich spannenden Film, der durchaus die Realität des modernen Krieges widerspiegelt: die Zivilisten sterben massenweise - nicht die Soldaten."

Feind oder Mensch?

Szene Produzent Ed McDonnell über Russells Drehbuch: "Ungewöhnlich daran ist die Wahrnehmung der vier Hauptfiguren: Ihr Ansichten und Vorurteile werden zunächst völlig demontiert. Sie machen erstmals die Erfahrung: Jeder, der dir vor die Flinte kommt, ist ein Mensch - genau wie du und ich."

McDonnell weiter: "Viele amerikanische Soldaten hatten bei ihrer Ankunft im Mittleren Osten absolut keine Ahnung von der Kultur, der politischen Situation, der Religion oder den Lebensumständen der Irakis. Mit dieser Einstellung konnten sie sich natürlich kaum vorstellen, was der Krieg aus irakischer Sicht bedeutete. Davids Geschichte schildert die Odyssee einer Handvoll GIs vom Vorurteil bis hin zum Verstehen."

Sergeant Parker

Im Zuge seiner Recherchen las Russell Bücher und Zeitungsberichte, und er sah sich Dokumentarfilme an. Außerdem lernte er Sergeant Major Jim Parker kennen, dessen Erlebnisse in die Figur des Archie Gates eingingen und der als einer von drei Militärberatern am Film mitwirkte. Parker starb noch vor Ende der Dreharbeiten. Wie der echte Parker ist auch Archie Gates Offizier der Special Forces. Parker hat in Vietnam, El Salvador und im Golfkrieg gekämpft. Er erzählte Russell zwei Vorfälle, die in "Three Kings" eingearbeitet wurden.

"Während meiner langen Dienstzeit in Vietnam habe ich mein Leben riskiert, obwohl ich wusste, dass sich politisch dort überhaupt nicht ändern würde", sagte Parker. "Aber ich wollte wenigstens etwas davon haben, ich fand, dass ich eine Belohnung verdient hatte, die mich für den Einsatz meines Lebens entschädigte. Fünf Kameraden und ich kannten den Standort eines sechs Tonnen schweren goldenen Buddhas, und den wollten wir klauen. Das ist uns auch gelungen. Leider haben wir das Gewicht unterschätzt, und beim Transport auf einem Fünftonner-Bergungsfahrzeug löste er sich und stürzte von der Brücke in den Perfume River. Unser Pech war, dass wir unmöglich einen sechs Tonnen schweren Buddha aus dem Fluss bergen konnten."

Szene (Szene mit Mark Wahlberg und George Clooney) Nach dem Waffenstillstand im Golfkrieg fühlte sich Parker ähnlich hilflos: "Ich habe erlebt, wie ein ausgewachsener Colonel der US-Army eines Abends in Tränen ausbrach, denn er war zu einem guten und aufrechten Soldaten ausgebildet worden. Und nun stand er mit all den ihm zur Verfügung stehenden Waffen am Flussufer und musste mitansehen, wie auf der anderen Seite die irakische Armee ein unglaubliches Blutbad unter der eigenen Zivilbevölkerung anrichtete. Er konnte überhaupt nichts machen, denn offiziell hieß es zu diesem Zeitpunkt: Der Krieg ist vorbei, wir haben unsere Aufgabe erledigt.




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