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Unterstützen Sie Kinoweb. Klicken Sie unseren Sponsor. Tee mit MussoliniProduktionsnotizen[600] [1000] Über die Jahre hat der äußerst produktive und vitale Regisseur Franco Zeffirelli (Foto, mit Judi Dench) viele Projekte angekündigt, die er - aus dem einen oder anderen Grund - doch nicht zu verwirklichen vermochte. Einen Spielfilm über die Renaissance-Epoche in Florenz, eine Filmbiographie der großen Sopranistin Maria Callas und eine epische Fassung von Dantes "Inferno" sind nur drei Beispiele für die vielen Ideen, die seinen Enthusiasmus bis heute entflammen.
Doch eine Idee, die er noch länger mit sich herumgetragen
hatte, ist ein Film, basierend auf seinen eigenen Jugenderfahrungen.
Zeffirelli besprach dieses Thema bereits 1951 - und schrieb sogar
ein erstes Drehbuch - mit seinem Freund, dem Journalisten Donald
Downs. [600] [1000] Zu jener Zeit war das Drehbuch mit "Le Nemiche" (Die Feinde) betitelt, eine Anspielung an die Rivalität zwischen englischen und amerikanischen Ladies im damaligen Florenz. Zeffirelli wusste, dass seine eigene Geschichte faszinierend war - die Geschichte eines unehelich geborenen Jungen, der trotz aller Hindernisse sein Glück macht -, und dass der Ort und die Zeit der Handlung (Florenz in den 30ern) sowohl Anziehungskraft als auch Dramatik besaß.
Die Geschichte beinhaltete außerdem eine große Portion
dessen, worüber Downs vertiefte Kenntnis besaß: Die
außergewöhnlichen Ladies, die sich damals - und schon
früher - in Florenz niederließen: Janet Flanner, Lorna
Horne, Violet Trefusis. [600] [1000] Doch die Zeit war noch nicht reif für einen solchen Film - und die vielseitige Begabung des jungen Zeffirelli als Designer, Theater- und Opernregisseur hatten ihn mittlerweile anderswohin verschlagen. Erst fünfzehn Jahre später machte er seinen ersten Spielfilm ("Der Widerspenstigen Zähmung", 1966), und etliche weitere Jahre vergingen, bevor sein Film, nun unter dem Titel Tee mit Mussolini, Wirklichkeit werden sollte.
Ein entscheidender Schritt in der Entwicklung dieses Projekts
war das Verfassen seiner Autobiographie. Dies geschah 1988, während
er gleichzeitig an seiner Filmversion von Verdis "Othello"
(mit Placido Domingo) arbeitete. [600] [1000] "Wahrscheinlich musste ich Distanz gewinnen, um einen besseren Blick auf das zu haben, was mein Material mir bot", sagt er heute dazu. "Solche Dinge brauchen Zeit, damit die Perspektive auch wirklich stimmt."
Nachdem das Buch geschrieben (Zeffirelli - An Autobiography)
und veröffentlicht war, wurde deutlich, dass seine Jugendzeit
in der Tat das Material für einen Film bildete. Atmosphäre,
Drama, Spannung und Farbreichtum alles im Überfluss vorhanden.
Zeffirelli war der Meinung, insbesondere folgende Punkte könnten
ganz konkret aus dem Buch entnommen und erfolgreich auf die Leinwand
gebracht werden:
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