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Schmalspurganoven
Hugh Grant
als David
An Englishman in New York: Mit offensichtlichem Spaß daran,
auch sein persönliches Leinwand-Image des stets reizenden
und rücksichtsvollen Prince Charming zu untergraben, spielt
Hugh Grant in Schmalspurganoven leicht linkisch und
aalglatt den Kunsthändler David, der Woody Allen in der
Gunst um die neureiche New Jersey-Blüte Frenchy (Tracey
Ullman) Konkurrenz macht.
Grant kam am 9. September 1960 in London zur Welt und gab sein
Leinwanddebüt unter dem damaligen Vornamen Hughie in der
Oxford-finanzierten Produktion "Privileged".
[Foto mit Frenchy (Tracey Ullman) beim luxeriösen Einkaufen]
Nach verschiedenen Kleinst- und Nebenrollen hinterließ
er erstmals 1987 internationalen Eindruck, als er für seine
Hauptrolle in James Ivorys "Maurice" beim
Filmfestival in Venedig als bester Darsteller ausgezeichnet wurde.
Eine Weile variierte er typbesetzt den Part des gehemmten Briten
im dramaturgischen Fach und/oder in period pieces, wobei er allen
Ernstes innerhalb weniger Jahre zweimal den Komponisten Chopin
mimte.
Doch als der Mime unter der Regie des weitsichtigen Mike Newell
einmal die Verklemmungs-Verhaltensmuster der flatternden Augenlider
und des nervösen Stotterns mit seiner sehr wesenstreuen
Selbstironie versehen durfte, schien er seine Leinwand-Bestimmung
gefunden zu haben. Das belegte der Welthit "Four Weddings
and a Funeral", in dem Grants stiff upper lip einem
ehrlich entwaffnenden Lächeln wich und er dem Kino bis auf
weiteres Comedy-Charme mit universaler Wirkung schenkte. Für
seinen Part des eingeschworenen Junggesellen Charles in "Four
Weddings and a Funeral" wurde er dann auch mit einem
Golden Globe und einem BAFTA Award ausgezeichnet.
Seither beiderseits des Atlantik tätig, alternierte Grant
zwischen respektablen Arthouse-Projekten wie "Sense
and Sensibility" und krassem Kommerzklamauk wie "Nine
Month", schien bei Genre-Flirts wie dem Thriller "Extreme
Measures" oder selbst der Mob-Parodie "Mickey
Blue Eyes" neue Ausdrucksformen zu suchen - und sah
doch sichtlich am wohlsten in seiner Haut aus, wenn er in rein
romantischen Komödien den leicht errötenden Brit-Schlaks
gab.
Zuletzt natürlich mit großem Erfolg neben Julia Roberts
in "Notting Hill", was dem Schauspieler eine
Golden Globe-Nominierung einbrachte. Demnächst wird Grant
neben Renée Zellweger in der von nicht wenigen Mittdreißigerinnen
erwarteten Helen-Fielding-Verfilmung "Bridget Jones'
Diary" zu sehen sein. Des Weiteren unterhält er
mit Ex-Partnerin Elizabeth Hurley die Produktionsfirma Simian
Films.
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