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Luckys Große Abenteuer


Produktionsnotizen

Poster Luckys Grosse Abenteuer ist eine ungewöhnliche Abenteuergeschichte über die Ansiedlung der wilden, wüstenbewohnenden Pferde in Afrika. Es ist ebenso eine Geschichte von der Hoffnung, dem Lernen und Durchhaltevermögen eines jungen Hengstes, Lucky, der in dem verlassenen, aber wunderschönen Land nahe der namibischen Skelettküste ausgesetzt wird.

Regisseur Sergei Bodrov sieht es so: "Es ist eine universelle Geschichte... eine Geschichte über das Überleben; eine Geschichte über Freundschaft und Liebe. Und über Verrat."

Über die Herkunft dieser die Wüste durchquerenden Pferde gibt es viele Theorien. Eine besagt, dass sie früher einheimischen Farmern gehörten. Andere glauben, dass sie aus einem Stall stammen, der von dem deutschen Aristokraten Baron von Wolf geführt wurde. Laut einer anderen Quelle wurde ein Pferd mit dem Brandmal eines deutschen Regiments gefunden, was die Legende unterstützt, dass sie Nachfahren von Reittieren sind, die von der deutschen Kavallerie auf ihrer Flucht aus Südafrika im Jahre 1915 zurückgelassen wurden. Jüngere Studien schlagen vor, dass sie von Arbeitstieren abstammen, die aus Deutschland zu Beginn des Jahrhunderts in die Wüste gebracht wurden. Die Pferde wurden nach Aus geschifft - heute eine Geisterstadt - in der Nähe einer Diamantenmine im Gebiet der Garub-Wüste in Namibia.

Die Geschichte dieser freien Geister der Wüste, den "wilden Pferden von Aus", regte die Fantasie von Filmemacher Jean-Jacques Annaud an. Wie sein Film "Der Bär" wird Lucky's Grosse Abenteuer aus der Sicht des jungen Tieres erzählt, das lernt, allein in der Wildnis zu überleben.

"Wir nehmen die Perspektive des jungen Pferdes ein," sagt Annaud. "In den meisten meiner Filme geht es um Wissen und Lernen. Es macht mir Spaß, zwei verschiedene Menschen aus unterschiedlichen Kulturen zusammen zu führen. In diesem Fall ist der eine ein Pferd, das das Leben in der Wüste lernt durch das Wissen und die Erfahrung von Menschen."

Nach "Der Bär" wollte Annaud wieder etwas Vergleichbares machen. "Ich musste mich als Regisseur mit einem kleinen Tier identifizieren. Das war für mich eine erstaunliche Erfahrung. Daher habe ich mich immer nach einem ähnlichen Thema umgesehen."

Dabei stieß der passionierte Afrika- und Pferdeliebhaber auf die Geschichte einer Herde von Pferden, die von den Deutschen 1914 in Namibia zurückgelassen wurden. "Die Menschen mussten die Mine, von der sie lebten, verlassen, weil sie von den Briten und der südafrikanischen Armee angegriffen wurden. Alle ihre Pferde blieben allein in der Mitte der Wüste an einem Platz zurück, wo das einzig verfügbare Wasser mit dem Zug herangeschafft werden musste. Vor 75 Jahren entdeckte jemand, dass eine Herde wilder Pferde überlebt und sich dem Leben in der Wüste angepasst hatte. Das klingt für mich wie ein Wunder, eine ganz starke Geschichte über das Leben und über das Lernen." Später reiste Annaud mit der Drehbuchautorin Jeanne Rosenberg nach Namibia. Rosenberg hatte zuvor "The Black Stallion" geschrieben, und die Geschichte entwickelte sich daraus.

Die Produzenten wurden auf Regisseur Sergei Bodrov aufmerksam, einen erklärten Pferdenarren, der früher einmal Jockey werden wollte. Leider sei er zu groß gewesen, bemerkt der Russe. "Als ich das Skript zum ersten Mal las, habe ich es sofort geliebt. Ich suche immer nach universellen Geschichten, und ich wollte unbedingt einen Film in Afrika drehen."


Dreharbeiten

Dreharbeiten Der Dreh begann am 14. September 1998 in der namibischen Wüste, der realen Location. "Manchmal lohnt es sich, um die ganze Welt zu reisen, um einen geeigneten Drehort zu finden. Ein solcher Platz ist die namibische Wüste," sagt die Ausführende Produzentin Alisa Tager. "Es ist ein absolut wilder Ort, der die Zuschauer an einen Platz entführen wird, wo sie noch nie waren und von dem sie wahrscheinlich gedacht haben, dass er gar nicht existiert."

"Wenn man in Namibia dreht, betritt man unbekanntes, neues Territorium. Es war der absolut richtige Ort für unseren Film," stimmt Bodrov zu.

Das Team profitierte von der natürlichen Vielfalt der Region. "Wir nutzten das wunderschöne Land als Kulisse," erzählt Bodrov. "Wir drehten, als es wirklich heiß war, am frühen Morgen, nachts, bei Sonnenunter- und Sonnenaufgang. Es ist ein sehr schönes Land. Wir hatten nur nicht damit gerechnet, dass es in Afrika so kalt sein kann."

"Die Geschichte konnte nur als Realdreh in der wirklichen namibischen Wüste gefilmt werden," sagt Roger Vernon, der Kameramann des "Wildlife"-Teams. "Ich war noch nie in einer Umgebung wie dieser gewesen."

Drei verschiedene Teams - darunter die speziell für diesen Film geschaffene "Wildlife Unit", - arbeiteten äußerst sorgfältig. Zum "Wildlife"-Team gehörten neben Vernon der Biologe und Umweltschützer Tommy Hall, der 14.000 Kilometer im Landrover zurücklegte und Spuren in der Wüste zusammentrug. Oft war das Team wochenlang unterwegs, mit der Aufgabe, "die Tiere in ihrer natürlichen Umgebung zu beobachten und die Schönheit der Wüste einzufangen," beschreibt Vernon.

"Die Produzenten dachten, dass es sinnvoll sei, ein möglichst kleines Team los zu schicken und so in der Wüste zu leben, wie Lucky das in dem Skript getan hat. Auf diese Weise haben wir die richtigen Plätze gefunden, mit den richtigen Tieren und den richtigen Bedingungen," fährt er fort. "So zogen mein Partner Tommy und ich los in den Busch. Er kennt die Gegend wie seine Westentasche."

Hall weiß tatsächlich alles über die Pferde von Namibia und gilt als Autorität auf diesem Gebiet. "Ich könnte eine Woche lang über diese Tiere reden," bekennt er enthusiastisch. "Ich habe sie drei ein halb Jahre lang erforscht. Die wirklich wilden Pferde sind in der Mitte des Wüstengürtels angesiedelt. Sie leben vor allem in der Nähe einer Wasserstelle, der einzigen für sie zugänglichen Quelle. Darum herum ist alles vollkommen ausgetrocknet. Die Pferde müssen in dieser Gegend bleiben, sie können nirgendwo sonst hinziehen. Ein normales Pferd braucht innerhalb von 24 Stunden Wasser. Im allgemeinen können diese Tiere vier bis fünf Tage überleben ohne zu trinken." Die Größe der Herde schwankt, je nach Dauer der Dürreperiode. Die Tiere sind völlig wild und im wesentlichen frei von Krankheiten.

"Sie haben sich der Umwelt angepasst und gelernt, sich von Wüstenpflanzen zu ernähren, die für ein normales Pferd schädlich wären," fährt Hall fort. Mit einer erstaunlichen Unverwüstlichkeit und Findigkeit haben sie sich im Lauf der Jahre den Extremen der Wüste angepasst.

Hätte sich die Geschichte von Lucky wirklich zutragen können? Laut Hall heißt die Antwort Ja. "Am Anfang kümmert sich der Stalljunge um ihn, dann bleibt Lucky allein zurück und muss in der Wüste überleben. Alles ist neu für ihn. So ist es diesen wilden Pferden auch ergangen," sagt Hall. "Es ist durchaus wahrscheinlich, dass diese Pferde da draußen einen ähnlichen Werdegang gehabt haben können."

Dreharbeiten in Afrika bedeuten immer eine große Herausforderung. Sandstürme und Begegnungen mit Tieren aller Art, mit Giraffen, Elefanten, Straußen, Pavianen und Antilopen zählten zu den zahlreichen Abenteuern für Cast und Crew. "Für mich ist die Vorstellung faszinierend, dass ein junger Hengst wie Lucky lernt, sich einer solchen Umgebung anzupassen," sagt Vernon. "Aber wir haben die 145 Tiere, die heute hier in dieser Wüste leben, mit eigenen Augen gesehen."

Für Kameramann Dan Laustsen gab die Wüste einen hinreißenden Hintergrund ab. "In der Wüste verändert sich vieles im Lauf eines Tages. Am Morgen ein ganz niedriger Sonnenaufgang, dann, eineinhalb Stunden später, steht sie 90 Grad über dem Horizont. Es ist wirklich hart." Überraschenderweise wechselt das Klima mehr, als das Team erwartet hatte. "Morgens hatten wir Nebel und manchmal war es sehr kalt," erzählt Laustsen. "Und mittags war es so heiß, dass man kaum atmen konnte."

Lucky, die Hauptfigur, bricht allein auf zu seiner Überlebens-Reise. Er lernt, sich der Wüste zu assimilieren und ist in der Lage, sein Wissen später an die anderen Pferde weiterzugeben. Er wird der Anführer der Herde. In ausgedehnten Sequenzen, untermalt mit der Erzählstimme von Lukas Haas, sind die Pferde das Gerüst der starken, emotionalen Geschichte. Zu den anderen Mitgliedern des ,non-verbalen' Ensembles zählen ein Hund, eine Ziege, ein Gepard, Löwen und ihre Jungen, Paviane und viele Wüstentiere.

Hauptattraktion aber sind die 60 herrlichen Pferde, die aus Südafrika und Simbabwe stammen. Das zehnköpfige Team von Tiertrainern wurde von Sled Reynolds Dancing with Wolves, Titanic, Bobby Lovgren und Heath Harris Man From Snowy River, Phar Lap angeführt.




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