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Wild Christmas

Dreharbeiten

Szene Wild Christmas spielt im kalten, trostlosen Winter des Mittleren Westens, einer Landschaft, die das trostlose Leben wiederspiegelt, das Rudy Duncan bisher geführt hat - trotz aller guten Vorsätze und Hoffnungen, dass sich jetzt alles ändern wird. "John hat die Umgebung in die Story integriert und sogar die Unannehmlichkeiten, denen die Schauspieler ausgesetzt waren, in deren Performance eingebracht", bemerkt Marty Katz.

Das eisige Terrain, auf dem sich Rudy bewegt, während er verzweifelt versucht, aus dem gefährlichen Spiel auszusteigen, passte darüber hinaus ausgezeichnet zu Frankenheimers Markenzeichen, Spezialeffekte zugunsten krassem Minimalismus zurückzunehmen. "Für mich müssen die Actionsequenzen und die dramatischen Sequenzen gleichermaßen realistisch und glaubwürdig sein", kommentiert Frankenheimer. "Ich will, dass die Zuschauer in dem Moment ihren Unglauben verlieren, in dem das Licht ausgeht. Und sie sollen den ganzen Film über in diesem Zustand bleiben."

Frankenheimer beginnt immer mit der Visualisierung seiner Actionsequenzen, indem er mit einem Storyboard-Zeichner die Szenen vor den Dreharbeiten festlegt. Zu seinem inszenatorischen Stil gehört eine akribische Vorproduktion, die sorgfältige Vorbereitung von Sets, Drehorten, Kostümen, Requisiten, Effekten und sogar Kamerabewegungen.

Wenn Frankenheimer jedoch am Set arbeitet, ist er offen für Überraschungen. "Ich glaube an die Planung bestimmter Aufnahmen, die Proben mit den Schauspielern und die präzise Ausarbeitung von Charakteren und ihrer Motivation in jeder einzelnen Szene", erklärt Frankenheimer. "Aber wenn wir drehen, nehmen die Dinge manchmal eine Form an, die ich mir so nicht vorgestellt hatte. Bei Wild Christmas erforderten gerade die dramatischen Sequenzen viel Improvisation, und viele der Actionsequenzen wurden mit spontanen Ideen angereichert. Jeder einzelne Tag war eine Herausforderung, aber so sollte es auch sein."

Frankenheimers Kreativität kommt in Wild Christmas durch jene Kameraarbeit und visuellen Ton zum Vorschein, für die der Regisseur berühmt geworden ist: durch den Gebrauch extremer Schärfentiefe, vieler Weitwinkelaufnahmen und konstanter, fast wirbelnder Kamerabewegungen. "Ich bin der Ansicht, dass man seine Kamera dazu nutzen sollte, von der Story so viel wie möglich visuell zu erzählen", erläutert der Regisseur. "Für mich bekommt der Film so Gewebe und Substanz."

Frankenheimers Arbeitsweise kommt ebenfalls durch die kontrastreiche Palette von Wild Christmas zum Ausdruck, die grellen Schnee, grauen Himmel und schattenhafte Aktionen hervorhebt. "Ich nehme immer soviel Farbe wie möglich aus meinen Filmen heraus", gibt er zu Protokoll. "Ich habe immer Schwarzweiß-Filme bevorzugt, also benutze ich Farben als wären sie verschiedene Nuancen von schwarz und weiß. Ich glaube, das funktioniert auch beim Ton von Wild Christmas."

Letztlich ist es dieser spezielle visuelle und scharf-spannende Ton, der John Frankenheimers Thriller bestimmt und die Zuschauer in eine brutale, aber oftmals humorvolle Welt voller Fallen, Tricks und konstanter Versuchungen an das moralische Verhalten zieht. "Im Grunde stellt Wild Christmas die Frage, ob sich Verbrechen auszahlt oder nicht", schließt Frankenheimer. Die Antwort freilich ist sehr viel heikler, als sich Rudy Duncan ausgerechnet hat."




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