Die Helme
Der Entwurf der Helme stellte eine weitere Herausforderung dar.
Nicht nur mussten das Mikrophon, das Radio und das Luftsystem
untergebracht werden, die Helme mussten auch von innen beleuchtet
sein, um die Gesichter der Schauspieler zu erhellen. Dies war
nicht nur für das Filmen zweckdienlich, sondern auch funktionell.
Doch es gab noch eine weitere wichtige ästhetische Überlegung.
Kameramann Steve Burum erklärt : "Ein regulärer
NASA-Helm ist wie ein riesiges Fischglas, in dem man alles reflektiert
sieht. Unser Problem war, dass es okay war, alles im Umfeld unserer
Schauspieler zu sehen, außer dem blauen Himmel, da der
Himmel auf dem Mars rot ist. Also mussten wir einen Weg finden,
die blaue Reflektion loszuwerden ohne viel aufwendige Digitalarbeit
betreiben zu müssen."
Nach einer zweimonatigen Zusammenarbeit mit Ed Verreaux fand
Burum ein geniales ultimatives Design in der Form eines halben
Fasses, das eine Kurve nach unten beschrieb, womit einzig der
Boden reflektiert wurde, der rot gestrichen worden war.
Burum musste zudem ein Beleuchtungssystem entwickeln, das die
Gesichter der Schauspieler erhellte. Da viele Szenen mit den
Raumanzügen im Stadium der Schwerelosigkeit stattfinden
sollten und die Besetzung die meisten ihrer Stunts selbst durchführte,
hätte das System, das normalerweise benutzt wird, um Filmhelme
zu beleuchten, nicht funktioniert.
Burum sagt: "Diese Systeme laufen normalerweise heiß,
und bei Actionszenen könnten sie kaputtgehen und die Schauspieler
verletzen."
In Zusammenarbeit mit dem Oberbeleuchter Alex Skvorzov entwickelte
er ein faseroptisches System, das oben und unten um die Gesichtsplatte
des Helms gewickelt wurde. Er erläutert: "Wir benutzten
12-Volt-MR16-Kugeln, die man durch die Faseroptik in einem Reflex-Material
zieht, wie man es an Stopschildern sieht. Es spiegelt Licht fast
optimal wieder, und so klebten wir es auf die Seite der Faseroptik,
um das Licht auf die Gesichter der Schauspieler zurückzuwerfen.
Das war die Ideallösung. Es gab keine Wärme ab, es
konnte nicht beschädigt werden, und die Glühbirne war
im Rucksack, weit weg von den Augen."
Die Helme wurden darüber hinaus mit Sanken-Mikrophonen
versehen, von denen Tonmischer Rob Young sagt: "Sie klingen
großartig. Sie sind die einzigen, die über eine sehr
kurze Distanz hervorragend klingen. Die meisten anderen Mikros
würden bei dieser Nähe entweder abbrechen oder kollabieren.
Wir waren sehr zufrieden mit ihnen."
Uniformen
Die B-Klasse-Uniformen, die von Astronauten getragen werden,
kombinieren Funktionalität mit Ästhetik. Milkovic Hays
meint dazu: "Jede Menge Taschen an den Hosen sind ein Muss
in der Schwerelosigkeit. Westen werden getragen, weil es im Mars-Habitat
kalt ist.
Die Grundidee war, die Anzüge eher praktisch als futuristisch
aussehen zu lassen. In 20 Jahren wird sich der Look wohl nicht
allzu sehr verändern. Erinnern sie sich, was sie 1979 getragen
haben? Ich wollte, das alles sehr real erschien. Astronauten
sind keine sonderlich radikale Gruppierung, und daher ist ihre
Mode auch eher unscheinbar. Ich wollte nicht, dass die Kostüme
vom menschlichen Drama ablenken würden."
Als sie sich mit De Palma beriet, was die Leute auf der Weltraumstation
tragen sollten, waren sich die beiden einig, dass jede Nation
von ihrem jeweils besten Designer vertreten sein sollte. 13 verschiedene
Nationen sind auf der Raumstation repräsentiert, und jede
nationale Uniform ist denkbar praktisch und ein bisschen anders.
Nach Beratung mit Ed Verreaux ergänzten sich die Kostüme
mit ihrem Umfeld. Jeder außer Terri Fisher trägt bei
der Anfangssequenz am 4. Juli entweder Rot, Weiß oder Blau.
Im MMCR (Mars Mission Control Room), der vorwiegend blau ist,
trägt das Personal blau. Das Raumschiff ist monochrom grau,
und so tragen die Astronauten ebenfalls grau.
Wäsche waschen? Ungelöst!
Im Weltraum tragen sie Nylonstoffe, die wenig Pflege beanspruchen.
"Dies ist besonders wichtig", sagt Milkovic Hays, "da
die Frage, wie im Weltall die Wäsche gewaschen wird, bei
der NASA weiterhin eine ungelöste Aufgabe ist."