Verlorene Liebesmüh'

Kenneth Branagh

Außerdem sind noch seine Darstellungen in Danny Boyles Alien Love Triangle, mit Courtney Cox und Heather Graham, sowie Barry Sonnenfelds Filmversion des Wild Wild West zu erwähnen.

Branagh war schon ein gefeierter Schauspieler, als er 1988 die internationale Filmwelt mit seinem Regie-Debüt überraschte: seiner Verfilmung von Shakespeares Heinrich V., wobei er das Drehbuch schrieb, Regie führte und die Hauptrolle spielte. Der von der Kritik begeistert aufgenommene Film erhielt zahlreiche Nominierungen und Auszeichnungen:

Oscar-Nominierungen in den Kategorien Bester Darsteller und Bester Regisseur, einen Oscar für die Besten Kostüme, eine Auszeichnung als Bester Regisseur vom National Board of Review; eine Auszeichnung für die Beste Nachwuchs-Regie vom New York Critics' Circle; zwei Felix Awards, für den Besten Darsteller und als Young European Film of the Year; einen BAFTA Award als Bester Regisseur und den Evening Standard Award for Best Film of 1989.

So war es nicht überraschend, daß Branagh sofort eingeladen wurde, in Hollywood zu arbeiten. Dort entstand unter seiner Regie sein nächster Film Schatten der Vergangenheit, in dem er neben Emma Thompson eine Doppelhauptrolle als Schnüffler im Los Angeles der 90er Jahre und als europäischer Komponist in den 40er Jahren spielte. Auch dieser Film von 1991 wurde ein großer internationaler Erfolg.

1992 war er Co-Produzent, Regisseur und einer der Hauptdarsteller in dem Low-budget-Film Peter's Friends, einer Geschichte um das Wiedersehen von alten Studien-Freunden nach zehn Jahren. Der Film wurde mit dem Evening Standard Peter Sellers Award ausgezeichnet. Ebenfalls im Jahre 1992 führte Branagh Regie bei dem für einen Academy Award nominierten Kurzfilm Swan Song nach einem Tschechow-Stück mit Richard Briers und Sir John Gielgud.

Im gleichen Jahr war er Co-Produzent, Regisseur und einer der Hauptdarsteller in Viel Lärm um Nichts mit Denzel Washington, Michael Keaton, Emma Thompson, Robert Sean Leonard und Richard Briers. Der Film war sowohl beim Publikum als bei den Kritikern ein Erfolg und im Wettbewerb bei den Filmfestspielen von Cannes 1993.

1993/94 führte Branagh Regie und war Darsteller in Mary Shelley's Frankenstein. Darin spielte er den besessenen Wissenschaftler gleichen Namens zusammen mit Robert De Niro als Frankensteins Kreatur. Auch wenn hartnäckige Gerüchte das Gegenteil behaupten: Dieser Film war ein finanzieller Erfolg und spielte weltweit mehr als 100 Millionen Dollar ein.

Branaghs nächstes Projekt war Ein Winternachtstraum, bei dem er das Buch schrieb und Regie führte, jedoch nicht mitspielte. In dieser romantischen Komödie waren zu sehen: Michael Maloney, Joan Collins, John Sessions, Julia Sawalha, Richard Briers, Celia Imrie, Gerard Horan, Nicholas Farrell und Jennifer Saunders. Der Film gewann den renommierten Orsello d'Oro auf der Biennale in Venedig 1995 und wurde eingeladen, das Sundance Festival 1996 zu eröffnen.

Hamlet war dann Kenneth Branaghs siebter Spielfilm als Regisseur und zeigte ihn in der Titelrolle neben Julie Christie, Billy Crystal, Gerard Depardieu, Charlton Heston, Derek Jacobi, Jack Lemmon, Rufus Sewell, Robin Williams und Kate Winslet. Er wurde für vier Academy Awards nominiert und erhielt von der Kritik höchstes Lob.

Branagh wurde in Belfast geboren und ist in Reading aufgewachsen. Er studierte an der Royal Academy of Dramatic Art (RADA), wo er bereits eine Vielzahl von Auszeichnungen erhielt, u.a. die Bancroft Gold Medal.

Anfang des Jahres 1982, nur knapp sechs Wochen nach dem Abschluß an der RADA, gab Branagh sein Debüt im West End in Julian Mitchells Another Country, für das er mit dem Society of West End Theatre's Award for Most Promising Newcomer of 1982 und dem Plays and Players Award in der gleichen Kategorie ausgezeichnet wurde.

Er übernahm auch Hauptrollen in TV-Produktionen des britischen Fernsehens, wie z.B. Graham Reids drei Billy-Stücke, To the Lighthouse, Maybury, Derek, The Boy In the Bush, Ghosts, Coming Through, Strange Interlude, The Lady's Not For Burning und die preisgekrönte BBC-Serie Fortunes of War (1986/87), in der er neben Emma Thompson die Hauptrolle spielte.

Anfang des Jahres 1995 drehte er für die BBC-Sendereihe Playhouse Sean O'Caseys Der Schatten eines Rebellen; Branagh wirkte darin neben Stephen Rea auch selbst als Darsteller mit.

Vor kurzem fungierte Branagh als Sprecher in der BBC-Reihe Walking with Dinosaurs. Branagh wirkte ebenfalls an der mit einem Academy-Award ausgezeichneten Dokumentation Ann Frank Remembered mit, sowie an den von der Kritik gefeierten Serien CINEMA Europe: The Other Hollywood, The Great Composers (BBC) und The Cold War.