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Loser - Auch Verlierer haben Glück
Dreharbeiten
Der New Yorker Herbst - auch in Toronto
Viel Zeit wurde bereits in der Vorbereitungsphase darauf verwendet,
den Gesamtlook des Films festzulegen. Produktionsdesigner Steven
Jordan erklärt: "Wir haben uns zusammengesetzt und
besprochen, wie die Figuren sich zu ihrer Umgebung verhalten.
Irgendwann hatten wir dann eine Farbpalette, die wir von der
Garderobe bis zu den Drehorten überall eingearbeitet haben.
Weil der Film nun zu Beginn des Schuljahres in New York spielt,
haben wir uns auf warme, herbstliche Farben konzentriert, wie
man sie im Spätsommer dort findet. Unser Motto war: ,Wenn
es die Natur im Herbst hervorbringt, bringen wir es in den Film
hinein.'"
Die Dreharbeiten begannen schließlich am 3. November 1999
in New York, wo zunächst fünf Tage lang die Außenaufnahmen
am Times Square, im Washington Square Park, in Greenwich Village,
Soho und der Grand Central Station gedreht wurden. Bei der Auswahl
der Drehorte war es den Filmemachern wichtig, ein Aussehen und
eine Atmosphäre zu finden, die unmissverständlich das
urbane New York einfingen.
"Es gibt nur ein New York," betont Jordan. "Man
kann das Innere einer New Yorker Wohnung im Studio nachbauen,
und es wird sich prima in den Film einfügen, aber wenn man
die Atmosphäre des Theater District an einem Samstagabend
braucht, dann kannst du nur auf dem Times Square drehen."
Am 13. November ging die Produktion dann nach Toronto, wo im
Studio die Szenen im Studentenwohnheim, in Professor Alcotts
Apartment und in der Tierklinik, in der Paul unterkommen muss,
nachdem ihn seine Zimmergenossen rausgeschmissen haben, gedreht
wurden. Panoramaaufnahmen bildeten den Hintergrundblick aus den
Fenstern des Wohnheims und des Tierheims.
Jordan erklärt, dass es eine der wichtigsten Aufgaben in
seinem Job ist, die Schauspieler vergessen zu lassen, dass sie
auf einem Studioset sind. "Man muss eine Umgebung entstehen
lassen, in der sie sich völlig zuhause fühlen,"
sagt er. "Sie dürfen sich der Tatsache, dass sie im
Studio sind, nie bewusst werden. Deshalb beziehe ich die Schauspieler
schon früh in der Pre-Production mit ein und freue mich
über ihre eigenen Ideen. Oft kann eine Kleinigkeit wie ein
Spielzeug oder eine kleine Vase einen Schauspieler zu einer überzeugenderen
Leistung bringen und seine Figur entsprechend lebensechter werden
lassen. Es ist für alle ein Segen, wenn die Schauspieler
in den Prozess eingebunden werden."
Jordans Arbeit stieß auf erste Begeisterung, als die Dreharbeiten
auf dem Set des Studentenheims begannen. "Das war, als wäre
ich wieder in meinem alten Zimmer auf der NYU," sagt Jason
Biggs. "Nur war hier alles ein bisschen aufgeräumter."
Second Hand und Prada: Mona Mays Kostüme
Auch die Kostümbildnerin Mona May, deren Arbeit jedem ihrer
Filme eine frische, außergewöhnliche Note verleiht,
brachte die unterschiedlichsten Modestile in den Film ein. Von
Doras aus Second-Hand-Läden zusammengesuchten Klamotten
über Pauls dämliche Mütze bis zu den ultramodernen
Designersachen seiner Zimmergenossen reflektierte die Garderobe
die unterschiedlichsten Charaktere.
"Ich sage gerne, dass die Kleider ihre eigene Geschichte
erzählen," erklärt May. "Indem jeder seinen
ganz eigenen persönlichen Stil trägt, gewinnt der Zuschauer
Einblick in seinen Charakter. Dora zum Beispiel hat nicht viel
Geld, ist aber ziemlich einfallsreich und weiß, was angesagt
ist. Nachdem sie sich den neuesten Trend nicht leisten kann,
erfindet sie ihren eigenen."
Für Doras Stil kombinierte May alte Modetrends mit neuen
- etwa einen Minirock im Schottenmuster, wie er sich in der Punkmode
der 80er Jahre findet, mit einem Paar enger Hosen. May entwarf
auch neue Accessoires wie Armwärmer, um Doras Liebe zu Sweatshirts
und dünnen Hemden zu betonen. "Die Kleider wurden so
entworfen, dass sie sich gut kombinieren ließen und zueinander
passten," sagt sie. "Dora hat nicht viele Klamotten,
also stellt sie ihre Sachen phantasievoll neu zusammen. Wahrscheinlich
passt alles, was sie hat, in ihren Rucksack."
Jason Biggs anzuziehen, war nicht ganz so leicht. "Jason
ist vom Typ her so liebenswürdig und schnuckelig, dass es
schwer war, ihn etwas vertrottelt aussehen zu lassen," sagt
May. "Wir besorgten ihm Sachen in Second-Hand-Läden
und Ramschboutiquen, und er sah so einfach immer toll darin aus.
Für das Ende des Films passt das ja prima, aber eben nicht
für den Anfang. Es war schwierig, es glaubwürdig wirken
zu lassen, dass der Typ sein Mädchen nicht kriegen könnte."
Was die drei Zimmergenossen von Biggs betrifft, die May liebevoll
ihre "kleinen Fashion-Victims" nennt, konnte die Kostümbildernin
sich die allerneuesten Sachen von Edelfirmen wie Prada, Gucci
oder Gaultier aussuchen.
"Ich fand es wunderbar, diese drei Jungs anzuziehen,"
sagt May. "Mit denen konnte ich herumalbern und es modemäßig
richtig krachen lassen. Bei denen ist das Allerbeste gerade gut
genug. Die haben das Geld, sich das leisten zu können, was
sie in GQ und in der Vogue sehen."
Loser
Die letzte Klappe fiel schließlich am 20. Januar 2000.
Nach Greg Kinnears Worten wird der Film den kleinen Außenseiter
in jedem von uns ansprechen. "Ich denke, es gibt Augenblicke
im Leben von jedem von uns, wo nichts, was man tut, richtig ist,
und man einfach nicht dazugehört," sagt Kinnear. "Das
Wort ,Loser' bringt es perfekt auf den Punkt, wie man sich in
solchen Momenten fühlt."
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