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Light It Up


Produktionsnotizen

Szene "Ich war fasziniert von der Idee, einen Film über eine Highschool in der Inner City einer Großstadt zu drehen, der aus dem Blickwinkel der Schüler erzählt wird", berichtet Craig Bolotin, Autor und Regisseur von Light It Up.

"In den meisten Filmen über die Zustände in den Highschools spielt ein Erwachsener die Hauptrolle - ein Direktor oder Lehrer kommt meistens neu an eine Schule, in der es Schwierigkeiten gibt, und verändert das Leben seiner Schüler. In Light It Up übernehmen die Schüler selbst Verantwortung für ihre Aktionen. Diesen Ansatz fand ich sehr spannend."

Seine Recherche in Highschools im ganzen Land ermutigte Bolotin bei seinem Vorhaben: "Ich habe viel Zeit in Schulzimmern verbracht, wo ich einfach in der letzten Reihe saß und zusah, und ich sprach mit Lehrern und Schülern."

Die Geschichte eines Freundes von Bolotin hatte ebenfalls Einfluss auf die Story, speziell bei der Ausarbeitung von Ziggy, dem jungen Künstler, dessen unerträgliche Situation mit seinen Eltern ihn dazu bringt, im Dachgeschoss der Schule einzuziehen. "Mein Freund hatte echte Probleme mit seinen Eltern. Er lebte einige Wochen tatsächlich unbemerkt in unserer Highschool, bevor er entdeckt wurde", erinnert sich der Regisseur.

Für die Produzentin Tracey E. Edmonds und den Ausführenden Produzenten Kenneth "Babyface" Edmonds bedeutete die Fülle von Themen, die im Verlauf der Handlung behandelt werden, den Hauptimpuls mit einzusteigen. "Das Drehbuch greift eine ganze Reihe wichtiger Aspekte auf", kommentiert Tracey Edmonds. "Es erzählt von der Wichtigkeit einer Ausbildung, der Ungerechtigkeit des Schulsystems und vertritt entschlossen den Standpunkt, dass kein Kind darum kämpfen müssen sollte, eine anständige Ausbildung zu genießen."

Den Edmonds' gefiel auch das unbändige Tempo der Geschichte und die lebendig gestalteten Figuren. Mit Bolotin orientierten sie sich bei der Besetzung an einer ungewöhnlichen Quelle: John Hughes' Kultdrama The Breakfast Club ("Der Frühstücksclub", 1985), ein Ensemblestück, das die Interaktion einer Gruppe denkbar unterschiedlicher Jugendlicher einer Highschool in einer amerikanischen Vorstadt thematisierte.

Casting

Tracey Edmonds erläutert: "Wir verstehen Light It Up als urbane Antwort auf The Breakfast Club, also mussten wir die richtige Kombination von Darstellern finden, deren gemeinsame Chemie ausschlaggebend für das Gelingen des Films sein würde." Als Verweis auf die Verbindung zwischen Film und Stück wurde mit Judd Nelson einer der Hauptdarsteller des Hughes-Films als mitfühlender Lehrer Mr. Knowles besetzt. "Wir fanden, dass das ein pfiffiger Dreh sei", lächelt Tracey Edmonds.

Die Filmemacher waren überzeugt, dass Usher Raymond das nötige Talent und die erforderliche Energie besäße, um den Film in der ersten Hauptrolle seiner jungen Karriere zu tragen. "Usher explodiert förmlich vor Charisma", meint Kenneth Edmonds, der den jungen Star dank gemeinsamer Musikprojekte bereits seit einigen Jahren kennt. "Alles, was er anpackt, macht er mit unglaublichem Selbstvertrauen. Er arbeitet sehr hart. Als Sänger gibt er immer 200 Prozent. Als Schauspieler erwartete ich nichts anderes von ihm."

Craig Bolotin schließt sich an: "Usher entpuppte sich als lupenreiner Schauspieler und nicht als Sänger, der sich als Schauspieler ausgibt", merkt er an. "Er brachte vollen Einsatz und ließ nicht locker, bis er seine Figur in- und auswendig kannte. Das ist eine schwierige Rolle, aber Usher verschmolz mit der Figur und spielte sie wunderbar."

Raymond war begeistert von den Herausforderungen des Parts: "Ich habe Musik immer geliebt, aber es gehört viel mehr dazu, ein Entertainer zu sein, als einfach nur zu singen und zu tanzen. Um ein komplettes Repertoire vorweisen zu können, muss man auch schauspielen können. Also wagte ich diesen Schritt in eine neue Richtung. Light It Up erwies sich als optimale Gelegenheit für mich, mich als Schauspieler vorzustellen."

Raymond sieht Lester als komplexe und sympathische Figur: "Lester ist noch sehr jung, muss sich dafür aber schon mit einigen schwer wiegenden Dingen herumschlagen. Er hatte bisher ein schweres, anstrengendes Leben, musste sich in seiner Familie mit Problemen herumschlagen und hat auch die Schwierigkeiten seiner Freunde in der Schule hautnah miterlebt. Lester hat ein großes Herz, er zeigt Mitgefühl und ist sehr selbstlos."

Die junge Schauspielerin Rosario Dawson hat schon in einer Reihe von Filmen mitgewirkt. In Light It Up hatte sie aber erstmals die Gelegenheit, ihr Talent in einer tragenden Rolle zu zeigen. Nach der Lektüre des Drehbuchs wusste die gebürtige New Yorkerin, dass sie die Stephanie spielen musste: "Das Drehbuch sprach mich direkt an, weil die Hauptthemen der Geschichte mich selbst brennend beschäftigen: der Zustand der Schulen in den Inner Citys und die Tatsache, dass bei weitem nicht genügend Geld zur Verfügung steht, um sie zu dem Hort des Wissens und der Erziehung zu machen, der sie eigentlich sein sollten."

Dawson ist überzeugt, dass Stephanies Erlebnisse im Verlauf der eskalierenden, zunehmend dramatischer werdenden Geschichte dazu beitragen, dass sie als Mensch wächst und Dinge von einer neuen Warte sieht: "Stephanie erlebt man anfangs als sehr praktisch veranlagten Menschen. Sie will Doktor werden und anderen Menschen helfen, aber tatsächlich versteht sie genau diese Menschen nicht wirklich, weil sie sich zu sehr auf die Verwirklichung ihrer Ziele versteift. Als sie unerwarteter Weise in die Ereignisse verwickelt wird, erweist sich das als positive Erfahrung, weil sie plötzlich gezwungen ist, sich mit den Menschen um sie herum auseinanderzusetzen."

Als steter Quell der Inspiration für die jungen Schauspieler wie Raymond und Dawson erwies sich Forest Whitaker, der den Polizeibeamten Jackson spielt. "Forest half den jungen Darstellern, alles aus sich herauszuholen", merkt Tracey Edmonds an. "Sie waren begeistert, mit einem Darsteller seines Kalibers arbeiten zu können."

Whitaker, der selbst auch ein erfolgreicher Regisseur ist und die Boxoffice-Erfolge Waiting to Exhale ("Waiting to Exhale - Warten auf Mr. Right", 1995) und Hope Floats ("Eine zweite Chance", 1998) inszenierte, war froh, sich in Light It Up wieder einmal als Schauspieler beweisen zu können. "Ich hatte den Eindruck, der Film könnte echte Wirkung haben. Es geht um das Leben von Jugendlichen, ihre Träume, Ansichten, Kämpfe und den Druck, dem sie täglich standhalten müssen."

Drehort

Die Suche nach einem geeigneten Drehort erwies sich als ganz besonders schwierige Aufgabe. Obwohl die Geschichte in Queens, New York, spielt, testeten Bolotin und die Edmonds' Schulen in Philadelphia, Boston und Toronto, sowie dem Big Apple, bevor die Wahl auf die Calumet Career Prep Academy fiel, die in der Südseite Chicagos gelegen ist.

Wie viele Schulen in der Windy City hatte man auch die Calumet Academy in den letzten Jahren massiv renoviert. Der erfahrene Ausstatter Lawrence G. Paull war deshalb gezwungen, das ganze Gebäude, das immerhin etwa so lang wie ein Fußballfeld ist, altern zu lassen, damit es der im Drehbuch von Bolotin beschriebenen herunter-gekommenen Highschool ähnelte. Neben dieser zweimonatigen Arbeit musste Paull auch noch ein weiteres Hauptset in einer Studiohalle bauen: das Chorzimmer der Schule, in dem Ziggy Zuflucht sucht und sich häuslich niederlässt.

Während die Größe der Schule Paull vor massive Probleme stellte, war sie für den Rest der Produktion durchaus von Vorteil. "Zu unserem Glück war Calumet nur zu 60 Prozent belegt. Wir konnten einen ganzen Flügel der Schule mit Beschlag belegen, ohne vom Schulbetrieb gestört zu werden - und ohne den Schulbetrieb zu stören", sagt Tracey Edmonds.

Die Location, das Design und - besonders wichtig - die Besetzung und die Geschichte fügen sich wie Puzzleteile perfekt zusammen und ergeben als Summe einen Film voller Action, starken Figuren und bestimmten Statements, die den Filmemachern besonders am Herzen liegen.

"Bei der Recherche für und dem Schreiben war ich sehr bewegt von den schrecklichen Problemen, die die Schulen in den Inner Cities Amerikas meistern müssen", erklärt Bolotin. "Es geht einem an die Nieren, in einem so reichen Land zu leben, in dem viele Schüler öffentliche Schulen besuchen müssen, in denen es nicht genug Bücher, Materialien und gute Lehrer gibt - manchmal gibt es nicht einmal Heizungen und Dächer, die dicht sind."




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