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Ich Träume von Afrika
Produktionsbeginn: Das Chaos bricht los
"Wir sagen zwar, dass wir über diesen Ort herrschen, aber das
tun wir nicht. Dieser Ort beherrscht uns."
(Kuki im Film)
Man hätte auch für das Set von Ich Träumte
von Afrika keine bessere Beschreibung finden können.
An nahezu jedem Tag der Dreharbeiten waren zwischen 200 und 300
Leute im Team beschäftigt, darunter nicht nur südafrikanische
Techniker, sondern auch viele Einheimische. Der Dreh versorgte
die abgelegene Gegend mit einer großen Zahl von Arbeitsplätzen,
die ebenso willkommen waren wie die Crew selbst, die in den lokalen
Geschäften die Kassen klingeln ließ. Eine komplette
kleine Ortschaft, bestehend aus Zelten, Bussen und Campingwagen,
entstand rund um das Hauptbüro der Produktion im Shaka Zulu
Heritage Hotel, das direkt an einer staubigen Schotterstraße
am Rand von Hluhluwe lag, herum.
Neben den üblichen Kamerateams, den Bühnenarbeitern,
Elektrikern, Ausstattern, Garderobieren und Makeup-Leuten gab
es auch eine Reihe von Jobs, die man nicht auf jedem Filmset
findet. Ein Suaheli-Dolmetscher war ebenso benötigt wie
Schlangenbetreuer und fünf Leute, die für Bewuchs und
Botanik sorgen sollten. Der Fuhrpark bestand aus etwa 130 Fahrzeugen,
darunter Lastwagen, Motorräder und Traktoren, dazu kamen
die Fahrer und ein Heer von Mechanikern, die die Vehikel auf
den katastrophalen Straßen in Schuss halten mussten. Dutzende
von tragbaren Toilettenhäuschen wurden beschafft, und ein
medizinisches Versorgungsteam, das größer war als
das von manchem Krankenhaus, musste untergebracht werden. Tierexperten
arbeiteten Hand in Hand mit den Ausstattern, etwa um dafür
zu sorgen, dass ein bestimmtes Gemüse für die Szene,
in der ein Elefant Kuris Garten verwüstet, nicht angebaut
werden darf: Elefanten werden absolut bösartig, wenn sie
Kohl verdauen müssen.
Zwei riesige, beinahe identische Gebäude wurden auf dem
Set errichtet. Das eine diente als jenes heruntergekommene Farmhaus,
das Kuki und Paolo auf der Ranch, die sie in Kenia kaufen, vorfinden.
Das andere stellte die renovierte, ausgebaute und begrünte
Farm dar, die sie in mühsamer Arbeit schließlich daraus
machen. Für die Innenausstattung des kleinen Schuppens,
in dem Emanuele seine Schlangen hält, schrieb die Produktion
einen prämierten Mal- und Zeichenwettbewerb in den lokalen
Schulen aus, um Kinderbilder von Schlangen und Vögeln zu
bekommen.
"Bei dieser Produktion tauchten plötzlich Probleme
auf, die wir überhaupt nicht in Erwägung gezogen hatten",
erinnert sich Allyn Stewart. "Zum Beispiel wird man sonst
immer mal wieder um einen Tag oder zwei zurückgeworfen,
weil einer der Schauspieler krank wird. Wir hingegen verloren
einen Drehtag, weil eine Babypython zu krank war zum Drehen."
Für einige der Schauspieler stellten die Herausforderungen
in Afrika vor allem eine Lernerfahrung dar. "Ich glaube,
ich bin in der Zeit dort ein Stück erwachsener geworden",
sinniert Vincent Perez. "Man entdeckt plötzlich die
Natur selbst, und die Dinge, die in der Gesellschaft viel bedeuten,
werden immer unwichtiger. Man konzentriert sich mehr auf das
Gegenwärtige. Und ich kann mit Sicherheit sagen, dass man
sich ungeheuer gegenwärtig fühlt, wenn man auf einmal
einem Löwen gegenüber steht!"
Als die Dreharbeiten in Afrika beendet waren, zog die Produktion
nach Italien, während noch einige Landschafts- und Außenaufnahmen
in Kenia gemacht wurden. In Italien wurde u.a. in Venedig gedreht,
auf dem Lido und in und um die Altstadt von Asolo, Catselfranco
und Vincenza.
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