Ich Träume von Afrika
Hugh Hudson
Regie
[Foto: Regisseur Hugh Hudson und Darstellerin Kim Basinger]
Mit seinem mit vier Academy Awards ausgezeichneten Drama Chariots
of Fire (Die Stunde des Siegers) setzte Hugh Hudson
1980 gleich mit seinem ersten eigenen Spielfilm seine erfolgreiche
Karriere als Werbe- und Dokumentarfilmer im Kino fort.
Geboren in England und aufgewachsen in London, Shropshire und
Schottland, fand Hudson 1962, nachdem er seinen Wehrdienst abgeleistet
hatte, seinen Einstieg ins Filmgeschäft. Er war nach Paris
gezogen, wo er zunächst als Cutter bei einer französischen
Herstellungsfirma von Dokumentarfilmen arbeitete.
Nach einer zweijährigen Schaffenszeit kehrte er zurück
nach London und gründete dort die Cammel-Hudson Film Company,
die in den kreativ ohnehin enorm fruchtbaren 60ern eine der erfolgreichsten
englischen Produktionsfirmen wurde. Die Cammel-Hudson-Doku A
is for Apple wurde mit einem Screenwriters Guild Award ausgezeichnet,
und Tortoise and Hare landete eine Nominierung für
den BAFTA und den ersten Preis beim Dokumentarfilmfestival in
Venedig.
1970 schloss sich Hudon mit Ridley Scott zu einer kreativen
Partnerschaft zusammen, und in den kommenden fünf Jahren
setzten die beiden mit ihren phantasievollen, visuell bahnbrechenden
und eleganten Werbeclips neue Standards und gewannen praktisch
alle wichtigen internationalen Auszeichnungen der Werbeindustrie.
Mit der Gründung von Hudson Film ging er 1975 schließlich
eigene Wege, teilte sich ein Büro mit Alan Parker und produzierte
und inszenierte in den folgenden zwanzig Jahren zahlreiche Werbeclips,
Filme und Wahlspots für die New British Labour Party.
1976 führte er nach eigenem Buch Regie bei der abendfüllenden
Filmbiografie Fangio (1977), einem Film über den
fünfmaligen argentinischen Weltmeister im Autorennen Juan
Manuel Fangio, der in Europa und Südafrika mit großem
Erfolg aufgenommen wurde.
Immer wieder lehnte Hudson in dieser Zeit Angebote ab, einen
Kinofilm zu drehen, denn, wie er sagte, wolle er noch auf ein
"Projekt, an das ich glaube" warten. Nachdem er als
Second-Unit-Regisseur mit Alan Parker an dessen Midnight
Express (12 Uhr nachts - Midnight Express, 1977)
gearbeitet hatte, gab Produzent David Puttnam ihm eine erste
Drehbuchfassung von Chariots of Fire zu lesen - und
Hudson wusste, dass er "sein" Projekt gefunden hatte.
Verfilmt mit Ian Holm, Ben Cross, Ian Charleston und Nigel Havers,
brachte Chariots ihm schließlich 1982 eine Oscar-Nominierung
als Bester Regisseur ein, und gewann, neben den Nominierungen
für den Besten Schnitt und den Besten Nebendarsteller (Ian
Holm), vier Oscars für den Besten Film, das Drehbuch, die
Musik und die Kostüme, sowie den British Film Academy Award
als Bester Film. Bei den Filmfestspielen in Cannes hatte Ian
Holm schon zuvor den Preis als Bester Nebendarsteller gewonnen,
bei den Golden Globes war Chariots als Bester Ausländischer
Film ausgezeichnet worden.
Vier Jahre ließ Hudson sich anschließend Zeit, ehe
er mit der aufwändigen Produktion von Greystoke: The
Legend of Tarzan, Lord of the Apes (Greystoke - Die
Legende von Tarzan, Herr der Affen, 1984) begann, wo er
als Produzent und Regisseur gleichzeitig fungierte. Der Film
wurde für das Beste Make-up, den Besten Nebendarsteller
(Ralph Richardson) und das Beste Adaptierte Drehbuch für
den Oscar nominiert und begründete die internationalen Karrieren
von Christopher Lambert und Andie MacDowell. Ausgezeichnet wurde
er mit dem BFI Technical Achievement Award.
1985 drehte er Revolution, mit Al Pacino, Donald Sutherland
und Nastassja Kinski in den Hauptrollen, der mit einem BFI Anthony
Asquith Award für die Filmmusik ausgezeichnet wurde.
1989 folgte Lost Angels (The Road Home) mit
"Beastie Boy" Adam Horowitz und Donald Sutherland,
1995 inszenierte er eine Sequenz von Lumière et Compagnie
(Lumiere & Co), einen Dokumentarfilm zum hundertjährigen
Geburtstag des Kinos. Mit David Puttnam arbeitete er zuletzt
wieder zusammen bei My Life So Far (1999), den er in
Schottland drehte.
Auch in Ich Träumte von Afrika greift Hugh Hudson
auf eines seiner wiederkehrenden Themen zurück: den Edelmut
der Menschen, der trotz feindlicher Umgebung (die gleichwohl
aus phantastischen Landschaften besteht) und trotz der drängenden
Notwendigkeiten des Lebens, nicht zu brechen ist.
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