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Dogma
Produktionsnotizen
Es war einmal gegen Ende des 20. Jahrhunderts, als beinahe die
gesamte Existenz spurlos ausgelöscht wurde. Von dieser Vertrauen
erweckenden Prämisse geht Kevin Smiths witzige Fantasterei
Dogma aus, das die absurd komischen Abenteuer einer
Gruppe von sterblichen Menschen und surrealen übernatürlichen
Wesen schildert. Gemeinsam begeben sie sich auf eine Pilgerfahrt
nach New Jersey, um dort mit allen Mitteln die bevorstehende
(versehentliche) Apokalypse zu verhindern.
Smith hat zuvor drei Filme geschrieben und inszeniert, die sich
mit so weltlichen Themen wie dem Leben von Ladenangestellten
(Clerks), der Einkaufscenter- und Konsumgeneration (Mallrats)
und unerwiderter Liebe (Chasing Amy) beschäftigten.
Mit Dogma verlegt er seinen Erzählstil in eine
neue Domäne: das fantastische Milieu. Er entwirft eine Art
kosmisches und dennoch komisches Oz, wo die Menschen mit einer
Truppe buntgemischter Figuren aus himmlischen Sphären zusammentreffen,
und gewährt einen Einblick in ihr Leben und ihre Aufgaben.
Smith schrieb Dogma ungefähr zur selben Zeit wie
seinen ersten Spielfilm Clerks. Ein Moment persönlicher
Zweifelhaftigkeit mündete in eine monumentale Komödie
über Himmel und Erde und die witzigen Dinge, die dazwischen
geschehen.
Smith erschuf eine fantastische Welt, die von himmlischen Engeln
und stinkendrauchenden Dämonen bevölkert wird. Eine
cartoonhafte Welt also, in der Smith verspielt über verschiedene
Themen, die ihm auf dem Herzen lagen, plaudern konnte.
"Es begann damit, dass ich mir selbst einige Fragen über
meinen Glauben stellte. Der Film versucht jedoch nicht, Antworten
auf diese Frage zu geben, sagt Smith. Hier geht es nur darum,
einen zum Lachen zu bringen."
Smith weiter: "Bisher habe ich vorwiegend Beziehungsfilme
gemacht. Dogma dagegen ist eine Farce, ein Fantasy-Film
über die Beziehung zu Gott. Man kann dies jedoch nicht mit
einer Art Fachwerk oder Glaubenstext verwechseln. Denn die Absurdität
der Figuren lässt jeglicher potentiellen Didaktik sofort
die Luft raus. Ich dachte mir sowieso, dass man einen Film mit
einem Exkremente-Monster aus Gummi nicht allzu ernst nehmen könnte,
oder?"
Smith ließ sich mit der Realisierung von Dogma
Zeit, da er sich den ehrgeizigen Anforderungen für einen
puren Fantasy-Film zunächst noch nicht gewachsen fühlte.
"Persönlich glaube ich, dass ich bis jetzt nicht reif
genug war, den Film zu machen", erläutert Smith. "Nicht,
dass es ein erwachsenes Thema wäre - denn der Film ist ebenso
albern wie nachdenklich - doch hätte ich mich schon früher
daran gewagt, wäre sicherlich ein wesentlich pubertärerer
Film dabei herausgekommen. Ich zähle zu den eher weniger
visuellen Regisseuren, daher war die Realisierung eines solchen
Films für mich nicht leicht. Und ich wollte unbedingt, dass
es in diesem Film so richtig knallt. "
Als Smiths Produzentenpartner Scott Mosier das Drehbuch von
Dogma las, erwachte die wilde Welt, die Smith darin
kreiert hatte, in seinem Kopf sofort zu Leben. "Dieser Film
lässt sich einfach nicht kategorisieren", so Smith.
"Er hat sein eigenes Tempo und einen eigenen Rhythmus, der
nicht vergleichbar ist."
Besonders angetan war Mosier von Smiths Darstellung der himmlischen
Kreaturen als komplexe, emotionale Wesen, die sich wie machtvollere
und daher auch gleichzeitig absurdere Spiegelungen der Menschheit
benehmen. "In der Fantasiewelt von Dogma weisen
Engel und Dämonen sehr menschliche Motivationen auf. Sie
handeln aus Angst, Wut und Liebe", bemerkt Mosier.
Für Smith und Mosier war es für die Realisierung von
Dogma wichtig, die richtigen Schauspieler zu finden,
die den Witz und den Geist der Vision kapierten. "Schließlich
spornte mich auch das Engagement der Schauspieler dazu an, diesen
Film zu drehen, da wir alle mit dieser Story über bedingungsloses
Vertrauen in Gott einen Sprung ins Ungewisse wagten", fasst
Smith zusammen.
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