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Dancer in the Dark

Björk

als Selma sowie Musik


Szene Als Björk Gudmundsdottir am 21. November 1965 im isländischen Reykjavík geboren, nahm sie schon im Alter von elf Jahren ihre erste LP "Björk" auf, eine Sammlung von Volksliedern. Anschließend spielte sie in einer Reihe von Punkbands - mit 13 bei "Exodus", mit 14 bei "Tappi Tikarrass" und mit 18 bei "Kukl" -, ehe sie den Dichter und Anarchisten Thor Eldon kennenlernte und, noch während ihrer Schulzeit, mit ihm zusammenzog. 1985, Björk verdiente sich zu der Zeit ihr Geld in einer Fischfabrik, kam ihr gemeinsamer Sohn Sindri auf die Welt.

Den Durchbruch schaffte sie schließlich mit "The Sugarcubes", die sie 1987 gemeinsam mit Thor und drei befreundeten Musikern gründete. Mit ihrer Mischung aus Pop, Rock, Punk und New Wave hatten die "Sugarcubes" großen Erfolg (bis heute drei Millionen verkaufte Platten) und wurden bald auch international bekannt. 1992 löste sich die Band auf, und ehe Björk mit "Debut" ihre einzigartige Solokarriere begann, experimentierte sie mit einer Gruppe isländischer Jazzmusiker, mit denen sie unter dem Bandnamen "Gudmundar Ingolfssonar" das Album "Gling Glo" einspielte, das bis heute in den isländischen Bestseller-Charts steht.

Es waren jedoch ihre eigenen Alben "Debut" (1993), "Post" (1995), "Telegram" (1996) und zuletzt "Homogenic" (1997), mit denen sich Björk ihren festen Platz in der internationalen Popmusik eroberte - und mit Verkäufen jenseits der Sieben-Millionen-Marke Rekorde brach.

Szene Björks Musik zeichnet sich durch ein eklektisches Samplen und Verarbeiten der unterschiedlichsten Stile und Epochen aus. Dazu gehört, dass sie sich mit namhaften Musikern und Produzenten zusammentat. So arbeitete sie mit Größen wie Nellee Hooper (von Soul II Soul) und Graham Massey (von 808 State) bis zu Mark Bell, Black Dog und Matmos zusammen und holte sich Musiker wie The Brodksy Quartet, Kent Nagano, John Taverner, die Perkussionistin Evelyn Glenie, die HipHopper Dobie oder den Wu Tan Clan ebenso ins Studio wie den Dance-Pionier Dallas Austin und den Drum'n'Bass-Erfinder Goldie (mit dem sie eine Zeitlang zusammen war).

Neben ihren zahlreichen Preisen und Auszeichnungen ist Björk nicht zuletzt für ihre innovativen und aufregenden Musikvideos bekannt. Chris Cunningham drehte für sie den Clip zu All Is Full of Love (aus "Homogenic"), und mit seinem erotisch-futuristischen Design von zwei schneeweißen Roboter-Björks, die sich küssen und liebkosen, gilt das kleine Kunstwerk als einer der bahnbrechenden Videoclips der 90er Jahre.


Björk und die Musik zum Film

Die Isländerin Björk gibt in dem Film "Dancer In The Dark" nicht nur ihr Schauspieldebüt, sondern schrieb mit "Selmasongs" auch gleich den dazugehörigen Soundtrack selbst.

Die Neuigkeit von der Zusammenarbeit zwischen Björk und dem Regisseur Lars von Trier hat mit Sicherheit viele verwundert. Man denkt dabei an "Dogma 95", ein düsteres Konstrukt, das scheinbar gegensätzlich ist zu Björks ätherischer und ästhetischer Musik. Doch genau das war Lars von Triers Vision des Musicals "Dancer in the Dark". Die Traumwelt der Hauptdarstellerin Selma soll durch die Musik dargestellt werden, und die Hauptdarstellerin ist auch noch Komponistin dieser Musik.

Dieses Terrain wurde bereits von Dennis Potter mit Musical-Dramen wie "The Singing Detective" betreten. Musik kann auch das richtige Ventil sein um Gefühle einmal herauszulassen. Dies stellte Björk allerdings vor ein Problem: "Es hat ein Jahr gedauert bis Lars mich überzeugt hatte, dass die Darstellerin und die Komponistin ein und dieselbe Person sein sollten. Ich kann seine Motivation gut verstehen, aber es ist nun mal etwas ganz anderes zu schaupielern. Musik zu machen ist etwas sehr persönliches und sehr privates, eher introvertiert. Ich denke auch, dass viele Leute, die Musik machen, sich eher vor dem Gesellschaftsleben scheuen. Musik bedeutet auch in gewisser Weise, sich zurückzuziehen."

Als Björk anfing, die Musik für "Dancer in the Dark" zu schreiben, war dies für sie der erste Schritt, sich mit Selma zu identifzieren. "Als ich das Skript gelesen hatte, konnte ich mich sofort in Selma hineinversetzen. Ich habe gemerkt, dass ich instinktiv weiss, was in Selmas Kopf vorgeht. So ist es auf eine Art eigentlich gar nicht meine Musik. Vorher habe ich drei Alben aufgenommen, bei denen es vor allem um mich ging. Es war nahezu befreiend, die Ängste und Freuden eines anderen nachzuempfinden. Es war sehr interessant für mich, alles aus dieser Perspektive zu sehen. Man ist distanzierter, wenn man Filmmusik komponiert. Ich denke, das war der grösste persönliche Sieg, den ich erzielt habe. Ich habe meine Rastlosigkeit überwunden. So etwas wollte ich schon seit Jahren machen. Beim nächsten Projekt, das ich angehen werde, soll es in erster Linie um handwerkliches Können gehen. Dann muss ich die Disziplin haben und mich richtig reinhängen. Ich liebe immer noch Kommunikation und die Zusammenarbeit mit allen möglichen Leuten, aber ab einem bestimmten Punkt ist man faul oder man ist mutig."

Der Rhythmus der von Björk komponierten Melodien versprüht dieselbe Energie, wie man es aus Filmen der späten 50er und frühen 60er Jahre kennt, von kreativen Menschen wie Esquivel, Dean Elliot und Jack Fascinato. Eine Geschichte, die unter Umständen trostlos wirken könnte, bekommt durch Björks Stimme und Präsenz neues Leben eingeflösst. Als die Musik zu "Selmasongs" abgeschlossen war, stellte Björk fest, dass sie durchaus in der Lage ist, ihre eigene Musik von Anfang an zu komponieren, arrangieren und umzusetzen.

"Ich gerate manchmal in Panik, weil ich so viel zu tun habe. Ich denke, der Starrummel lässt einen in kürzester Zeit erwachsen werden. Es dauert nicht lange bis man damit zurecht kommt, aber es wird schnell langweilig. Ich könnte das alles noch 50 Jahre lang machen und würde immer noch nicht damit klarkommen. Es gibt für mich noch viel zu tun."

Für ihre schauspielerische Leistung erhielt Björk in Cannes in diesem Jahr den Preis der Besten Darstellerin. Der Soundtrack "Selmasongs" erscheint am 18. September bei Polydor. Ein neues Studioalbum von Björk ist für April 2001 geplant.

Catherine Deneuve

als Kathy


Szene (rechts) Sie ist Frankreichs unumstrittene Kinogöttin, deren kühle Sinnlichkeit die Filmemacher seit über 40 Jahren zu ihren besten Arbeiten inspiriert. Catherine Deneuve, am 22. Oktober 1943 als drittes Kind der Schauspieler Reneé Deneuve und Maurice Dorleac in Paris geboren, begann bereits mit der Schauspielerei, als sie noch die Schule besuchte.

Ihr Kinodebüt gab sie 1957 in Les Collégiennes, ehe sie 1964 mit ihrer Hauptrolle in Jacques Demys Musical Les Parapluies de Cherbourg (Die Regenschirme von Cherbourg, 1963) international berühmt wurde, der in Cannes mit der Goldenen Palme ausgezeichnet wurde. Anschließend spielte sie u.a. in Roman Polanskis Repulsion (Ekel, 1965) und, eine ihrer schönsten Rollen, in Buñuels Belle de Jour (Belle de Jour - Schöne des Tages, 1967). Zweimal wurde die Deneuve mit dem César, dem "französischen Oscar", ausgezeichnet: für Le Dernier Métro (Die letzte Metro, 1980) und für Indochine (1991), für den sie auch eine Oscar-Nominierung bekam. 1998 gewann sie in Venedig für Place Vendôme (1998) den Preis als Beste Schauspielerin. Zu ihren letzten Filmen gehören Leos Carax' Pola X (1999) und Raúl Ruiz' Le Temps Retrouvé (1999).




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