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Coyote Ugly


Produktionsnotizen

Szene [600] [1024] Produzent Jerry Bruckheimer, bekannt als Schöpfer von Mega-Hits wie Flashdance, Top Gun , Con Air, Armageddon und dieses Jahr Gone in 60 Seconds ("Nur noch 60 Sekunden") sagt über seinen neuen Film: "Es ist die Geschichte über deinen Traum, dem du nachrennst, und die Hindernisse, die auftauchen, wenn du ihm näher kommst. Aber wenn du dich wirklich anstrengst, deine Hausaufgaben machst und immer den Preis im Auge behältst, kannst du alles erreichen, was du dir vorgenommen hast."

Regisseur David McNally stimmt zu: "Es ist eine emotionale Geschichte, und obwohl es eine Komödie ist, läuft eine Liebesgeschichte als roter Faden hindurch. Ich glaube an die Komödie, denn wenn wir über etwas lachen, ist es entweder, weil wir uns selbst wiedererkennen oder weil wir etwas über uns lernen. Und wenn das gut herüber kommt, wird man unweigerlich in die Geschichte hineingezogen."

Bruckheimer, der berühmt ist für seinen großen Erfolg mit Erstlingsregisseuren, engagierte McNally, nachdem er dessen zahlreiche Werbe- und Videoclips gesehen hatte. "Davids Arbeiten sehen nicht nur gut aus, sondern zeichnen sich auch durch einen herrlichen Sinn für Humor aus", sagt er. "Ich konnte sehen, dass er sich mit seinen Schauspielern zu verständigen weiß. Aus kleinen Gesten und scheinbar harmlosen Situationen kann er witzige und romantische Momente zaubern; er ist ein großartiger Geschichtenerzähler und trifft gute Entscheidungen bei der Besetzung. Ich war überzeugt, dass wir dieses Talent auf eineinhalb Stunden aufblasen konnten."

Szene [600] [1024] McNally war begeistert davon, dass er seinen ersten Spielfilm für Jerry Bruckheimer realisieren konnte. "Jerry ist so erfahren, weiß alles und vertraute doch meinen Entscheidungen. Er hat mich unglaublich unterstützt und mir vieles beigebracht."

Obwohl die Mechanismen beim Drehen von Werbespots oft die gleichen sind wie bei Kinofilmen, muss der Regisseur umdenken. "Bei Werbung handelt es sich um Momentaufnahmen und einzelne Einstellungen," fährt er fort. "Beim Spielfilm muss man anders über die Szene nachdenken. Bei einem Spot hat man 30 oder 60 Sekunden, um Aufmerksamkeit zu erzeugen, es muss ein Leckerbissen fürs Auge sein; beim Film geht es mehr darum, die Realität einer Szene herauszufinden. Es geht weniger um die Schaffung einzelner Einstellungen als um das Erfinden ganzer Szenen."

Fiktionale Story rund um eine echte Kneipe

Szene [600] [1024] Drehbuchautorin Gina Wendkos, auf die Elizabeth Gilbert in einem Artikel für die Zeitschrift "GQ" vom März 1997 aufmerksam gemacht hatte, schuf die einprägsamen Charaktere und eine fiktionale Story rund um die echte Manhattan-Kneipe ,Coyote Ugly'.

"Nach dem ersten Schrecken, den ich im ,Coyote Ugly' beim Anblick der provokativen Kellnerinnen empfand," sagt Wendkos, "kam ich immer wieder, um mehr zu kriegen. Die Magie im ,Coyote Ugly' sind die Frauen hinter der Bar mit ihrem neuen Stil des Postfeminismus", erklärt sie. "Die ,Coyotes' sind ganz Frau und gleichzeitig ganz Geisteshaltung. Anstatt BHs zu verbrennen, hängen diese Mädchen sie an die Balken als Siegeszeichen und demonstrieren so, dass der Raum ihnen gehört."

BHs an den Balken als Siegeszeichen

Szene [600] [1024] "An diesem Ort und in dieser Geschichte geht es um Machtverhältnisse", bestätigt Hauptdarstellerin Piper Perabo. "Diese Frauen sind fähige, intelligente, starke Personen; jede auf ihre Art. Sie steuern alle auf ein Ziel zu, und das ,Coyote Ugly' bringt sie dorthin."

"Das ,Coyote Ugly' eignet sich hervorragend als Schauplatz für ein Drama", sagt Bruckheimer. "Allein die Bar ist ein faszinierender Ort, und wenn dann die interessanten Charaktere dazu kommen, die Ginas Imagination geschaffen hat, passt das gut zusammen. Aus dem Kern einer Idee entstehen oft wunderbare Geschichten. Aber sogar scheinbar einfache Geschichten verlangen Aufmerksamkeit fürs Detail", sagt er. "Diese Ideen müssen dann vom Papier aus umgesetzt werden und dabei ist es immer wichtig, die richtigen Schauspieler zu finden. Nicht nur die einzelnen Schauspieler, sondern auch das Ensemble als Ganzes. Das war besonders bei diesem Film wichtig, wo die Geschichte von Beziehungen handelt."

Es war keine leichte Aufgabe, eine Darstellerin für die Hauptrolle der Violet Sanford zu finden. Die Filmemacher suchten weltweit nach der Richtigen, durchkämmten 20 große Städte in den USA und in Kanada mit vielen Castings. Sogar aus Schottland kamen Bänder von Schauspielerinnen und Sängerinnen.

Die Leitung des Castings übernahm Bonnie Timmermann, und sie fand es wichtig, die Suche so breit wie möglich anzulegen. "Ich wollte das Casting jedem zugänglich machen", sagt sie. "Es war wichtig, auch Schauspielerinnen ohne Referenzen die Gelegenheit zu geben, uns vorzusprechen. Es wurden erstaunlich viele Bänder an uns geschickt. Bei ,Dangerous Minds' sind wir ebenso vorgegangen und hatten eine wundervolle Resonanz. Ich wünschte, das könnten wir öfter machen, denn es gibt so viele talentierte Leute, die ganz einfach nur keine Gelegenheit haben, gesehen zu werden."

Die Suche nach dem perfekten Mädchen

"Wir haben nichts ausgelassen, um das perfekte Mädchen zu finden," pflichtet Regisseur McNally bei. "Sie musste das gewisse Etwas haben. Jerry nennt es die ,Movie Star'-Qualität."

Für Bruckheimer ist es von äußerter Wichtigkeit, das bestmögliche Ensemble zusammenzustellen. Im Presseaufruf für das Casting schreibt er: "Wir halten immer Ausschau nach den Besten, egal ob wir reife Profis mit Star-Power casten oder Newcomer, die gerade ihren Durchbruch haben. Es ist sehr bereichernd, ein neues Talent zu entdecken, und es macht Spaß. Mit Jennifer Beals in ,Flashdance' haben wir es so gemacht; Tom Cruise war nach ,Top Gun' in aller Munde. Und wir werden weiterhin Newcomer einführen, in allen Filmen, die wir produzieren. Diese Tradition setzen wir mit unserer Suche fort."

Nachdem sie sich Tausende hoffnungsvoller junger Leute angesehen hatten, erklärten die Filmemacher Piper Perabo zur Auserkorenen für diese Rolle. Sie war als junge Schauspielerin, die zuvor kleine Rollen in den Filmen "Die Abenteuer von Rocky und Bullwinkle" und "White Boys" bewältigt hat, unvorbereitet auf den Trubel, in den sie hineingeriet.

Unvorbereitet mitten hinein in den Trubel

Ein paar Wochen vor Beginn der Produktion düste Perabo zwischen Los Angeles und New York hin und her, für die Proben, Kostümproben, für Make-up und Haartest, Stimmbildung und Aufnahmetermine, Gitarrenstunden, Klavierstunden, Tanzstunden, sogar Bartending und dazu noch Fitness-Training. Dieses Tempo setzte sich fort, auch während der Produktion. Perabo erwies sich als der vollendete Profi, sehr zum Gefallen der Crew und der Filmemacher.

"Piper hat hart gearbeitet", konstatiert Bruckheimer. "Einen Film zu tragen ist eine unglaubliche Verantwortung, besonders für so einen jungen Menschen. Ich meine, dass sie diese Verantwortung zutiefst gespürt hat, und dass sie die Herausforderung angenommen hat. Ihre Arbeitsmoral und ihr Sinn für Humor, den sie jeden Tag mit ans Set brachte, haben jeden inspiriert."

"Piper hatte eine ganz eigene Einstellung gegenüber ihrem Charakter", sagt McNally. "Sie war vorbereitet und dachte darüber nach. Sie hatte die Fähigkeit, die Dialoge so zu lesen, dass ich alle Worte glaubte. Sie war perfekt, sogar in einigen ihrer Unperfektheiten. Sie ist sanft und hübsch, aber sie hat keine Angst davor, ein bisschen verrückt und komisch zu sein. Ich liebte den Kontrast. Es lohnt sich wirklich, sie anzuschauen."

Ähnlichkeiten zwischen Realität und Rolle

"Als ich das Skript zum erstenmal las, war ich erstaunt über die vielen Ähnlichkeiten zwischen Violet und mir", erzählt Perabo. "Ich bin in New Jersey aufgewachsen und nach New York gezogen, habe in einer Bar gearbeitet und hab dann meinen ersten Schauspieljob bekommen. Violet kommt aus einer ruhigen Stadt und fühlt, dass sie raus muss und das Leben erfahren, was sie dann tut während der ersten Tage in der Stadt. Sie hat eine enge Beziehung zu ihrem Vater und ihren Freunden. Sie kümmert sich um ihn, statt anders herum, und es ist für sie schwer, ihn loszulassen."

Bartender-Kurs beim Experten

Um die Barszenen realistisch erscheinen zu lassen, verbrachten die Schauspielerinnen viel Zeit vor und auch während der Produktion damit, kunstvolles Einschenken zu lernen, Flaschenkunststücke zu verfeinern und andere grundlegende Bartendertechniken zu studieren. Jennifer Curran, eine anerkannte Barfrau, wurde als Beraterin herangezogen und spielte als Komparsin eines der Barmädchen, wenn die größeren Tanzszenen gedreht wurden.

"Wir versuchen immer, das Publikum mit lebensechten Darstellungen anzuziehen," erläutert Bruckheimer. "Wir ziehen Experten heran, egal ob wir einen Film über Astronauten, NASA-Agenten oder Bartender machen. Ein Film über eine Bar klingt unkompliziert, aber die Mädchen mussten lernen, wie man einschenkt, wie man die Flasche dreht, wie man mit übereifrigen Kunden umgeht. Sie mussten das Gefühl kennen, diesen Job auszuüben."

"Bartending im ,Coyote Ugly' ist interaktiver Sport", sagt Curran. "Alles dreht sich darum, Trinkgelder zu verdienen und keiner geht leer aus. Es ist ein großer Fehler, nichts zu geben, und die Mädchen wechseln über zum Angriff. Das ist Teil der Atmosphäre." Sie lacht.

"Das Training war zum großen Teil darauf ausgerichtet, aggressiv und sportlich zu sein. Ich wollte sie zum Schwitzen bringen, wenn sie einen Eimer Eis auffüllen sollten und ans andere Ende der Bar ziehen, denn so sollten sie es machen und nicht halbherzig. Es war wie im Trainingslager."

Choreografie mit Spaß und Erotik

Die Filmemacher engagierten den Choreografen Travis Payne, um die ,Coyotes' zu trainieren. Sein Job war es, Tanznummern zu kreieren und die Mädchen zu coachen, ohne dass es nach professionellem Tanz aussah.

"Der erste Schritt war, mit jeder Frau individuell zu proben, um ihre Stärken und Schwächen herauszufinden", sagt er. "Dann haben mein Assistent Stacy Walker und ich für jedes der Mädchen eine Kombination zusammengestellt, und als dann Jerry, David und Musik Supervisor Kathy Nelson die Musik auswählten, nahmen wir die Choreografie, die sie bereits kannten, arrangierten sie um und kreierten für jede von ihnen eine eigene Nummer."

Die Einschränkungen, die das Tanzen auf der Bar mit sich brachte, konnten Payne nicht abschrecken. "Wir rechneten mit allen Beschränkungen. Sie hängen von den Wänden, tauchen ab und gleiten durch die Menge, es war verrückt, aber wir haben sehr aufs Detail geachtet. Es soll dabei mehr um Spaß gehen als um Erotik."

"Da gibt es eine feine Grenze, auf die wir achten für das jüngere Publikum", äußert sich Bruckheimer über die Sinnlichkeit des Films. "Bei den Kostümen wählten wir einen Look, der jeder Frau schmeichelt. Wir wollten, dass die Mädchen gut aussehen, aber dass sie sich auch wohl fühlen. Es sollte eine zeitgemäße Garderobe sein, aber nichts, was zu sehr Trend ist, denn Trends wechseln zu rasch heutzutage."

Dreharbeiten

Die Dreharbeiten begannen in New Jersey und im Meat-Distrikt auf der Lower West Side Manhattans. Cast und Crew verbrachten den ersten Monat am Drehort in Manhattan und in einigen kleinen Städten in New Jersey, u.a. in South Amboy und Sea Bright. Bekannte Plätze in New York, wie die Bowery Bar, Mott Street und sogar das San Genaro Festival, wurden als Kulisse für die Handlung verwendet.

Tage bevor die Produktion nach Los Angeles gehen sollte, wurden schwere Wetterwarnungen ausgegeben - Hurricane Floyd raste auf die Ostküste zu und Bürgermeister Guiliani legte Manhattan offiziell still. Bei Regen packte die Crew die Lastwagen und rettete sich Richtung Westküste.

Das "echte" Coyote Ugly

Die Bar und Violets Appartment wurden auf einer Bühne in Playa Vista vereint. Weitere Drehorte in Los Angeles waren West Hollywood, Pasadena und San Pedro.

Das wirkliche ,Coyote Ugly' gibt es seit über 10 Jahren auf der 1st Avenue im East Village, im Herzen von New York City. Obwohl die fiktive Bar im Film ähnlich im Design dargestellt ist wie das Original, haben der Produktions Designer Jon Hutman und Set Decorator Rosemary Brandenburg viele Einrichtungen in Manhattan und Umgebung besucht, und noch andere Treffpunkte außerhalb New Yorks, um sich den Look für die Bar auszudenken.

"Wir dürften 120 Bars gesehen haben", sagt Hutman. "Wir bekamen Recherchen zugeschickt aus Chicago, New Orleans, Austin und sogar von einem Ort in Montana. Es gab auch einmal die Überlegung, dass wir die Bar an einer praktischen Location in L.A. drehen wollten, so haben wir mindestens 60 Bars in L.A. erkundet.

Aber Los Angeles hat nicht wirklich eine Barkultur, wie die anderen Städte das haben. Wir versuchten die Essenz zu finden von einem klebrigen, heruntergekommenen und schmutzigen Ort, wo man hingeht, um abzuhängen und eine gute Zeit zu haben. Es ist fast ein Anachronismus", sagt er. "Aber wenn wir so etwas kreieren könnten, würde der Ort an sich ein Ereignis werden."

Der Ort als Ereignis

Doch die Frage blieb: Wie kann ein Designer etwas kreieren, das wie die ultimative Bar in der Nachbarschaft wirkt, wenn tatsächlich die Nachbarschaft die ganze Stadt ist? Die Kundschaft im ,Coyote Ugly' ist wirklich eine Kreuzung aus Bikern, Börsianern, Models, Möchtegerns und Studenten. Jeder fühlt sich wohl an diesem Ort, an dem alle gleich sind.

Hutman und Brandenburg starteten mit verschiedenen Schichten, benutzten ein rohes industrielles Gerüst, setzten freiliegende Ziegel ein, Säulen und Träger aus Gusseisen gegen eine schöne Bar und Barhintergrund. "Aber der Deckanstrich musste aufgesprungen und zerbröselt sein", beschreibt Hutman.

"Die Story dahinter ist, dass Lil den Platz entdeckt hat, ihn abgestaubt und so gelassen hat, wie er war. Sie hat sich seiner Geschichte angenommen, schmückte ihn mit all dem Zeug, das sie gefunden hat, so dass man das Gefühl bekommt, als hätte man alle großen Bars im Lande besucht. Wir borgten uns Elemente von all den Plätzen, die wir gesehen hatten, besorgten Stickers, Bilder, machten ein großes Logo aus Kronkorken von Bierflaschen mit der Aufschrift ,Coyote Ugly' an die Wand. Rosemary tat, was Lil getan hätte, und stellte diesen alten, heruntergekommenen Raum, den wir kreierten, mit all dem Zeug voll. Das macht ihn total einzigartig.

"Ich nenne das den Baumringstil", sagt er. "Der Stil legt die Geschichte des Ortes frei, der Menschen, die vorher da waren, und wirkt sich auf die aus, die kommen werden. Trinken wird zum zeitlosen sozialen Ereignis stilisiert und macht den Ort, an dem es stattfindet, zu einem besonderen Ort, an dem die Menschen sein möchten."




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