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Girls United
Produktionsnotizen
Ready? Okay?
[Szene mit Gabrielle Union als Isis]
Peyton Reed, in den USA als Regisseur von Musikvideos und zweier
TV-Remakes von Disney-Klassikern bekannt geworden, gefiehl das
Drehbuch, das eine frische, unverbrauchte Thematik zu präsentieren
verstand.
"Jessica Bendingers Skript gefiel mir", erklärt
Reed, "weil es sich dieser ganz speziellen fanatischen Welt
des Cheerleadings annahm. Man mag ihre Figuren, fiebert schließlich
sogar mit ihnen mit."
"Girls United - Cheer Fever ist kein weiterer
Teeniefilm über Jungs, die zu den Girls unter die Decke
kriechen wollen, oder über das Dilemma, von wem man zur
Abschlussfeier, zur Prom, ausgeführt wird", bemerkt
Reed. "Es war eine Herausforderung, aus Figuren, die üblicherweise
als Heliumhirne oder Lachnummern dargestellt werden, sympathische,
lebensnahe Persönlichkeiten zu machen. Unsere Perspektive
auf die Welt des Cheerleading - in ihrer ganzen rivalisierenden
und mitunter auch boshaften Pracht - ist eine der Zuneigung."
Drehbuchautorin Jessica Bendinger faszinierte diese Welt schon
seit Jahren. "Im Gegensatz zu populären Gerüchten,
war ich selbst kein Cheerleader auf der High School", rückt
Bendinger die Dinge zurecht. "Nachdem ich in der achten
Klasse einmal für ein Football-Team kleiner Knirpse Cheerleader
spielen durfte, endete meine Karriere auch schon."
Seitdem der US-Kabelsender ESPN Mitte der achtziger Jahre Meisterschaften
im Cheerleading zu übertragen begann, wurde Bendinger zum
loyalsten Zuschauer. Während sie für MTV-News arbeitete,
begeisterte sie sich für die Idee, über die nationalen
Ausscheidungen im Cheerleading eine Dokumentation zu drehen,
stieß dabei aber auf wenig Gegenliebe. Als sie sich später
dem Drehbuchschreiben zuwandte, fragte sie ihr Agent nach ihrer
größten Leidenschaft. Mit Bendingers Antwort war das
Projekt Girls United geboren und Produzent Marc Abraham
musste zu seiner Unterstützung nicht lange überredet
werden.
"Dies ist keine Demokratie, sondern eine Cheerokratie"
Die Filmemacher sind über ihr Ensemble an jungen Darstellern
glücklich, das von Kirsten Dunst als Torrance Shipman, Captain
des Cheerleading-Teams, angeführt wird. Reed schwärmt:
"Ihr komödiantisches Timing und ihre Instinkte sind
großartig, und die Zusammenarbeit mit ihr war so unkompliziert.
Für Kirstens Figur bestand die Gefahr, relativ unsympathisch
zu wirken. Doch sie hat ihr eine verletzliche, liebenswerte Note
verliehen. Deshalb ist ihr Wunsch nach Erfolg auch der unsere."
Dunst, die mit sieben Jahren in Woody Allens Episode aus New
York Stories ("New Yorker Geschichten",
1989) vor Filmkameras debütierte und dann als Schützling
von Tom Cruise zu den Entdeckungen von Interview With A Vampire
("Interview mit einem Vampir", 1994) zählte,
war für die Schülerin Torrance die ideale Besetzung.
Ausschlaggebend für ihre Zusage war das Thema des Films
und der Enthusiasmus seines Regisseurs Peyton Reed. "Ich
habe die Cheerleading-Programme auf ESPN immer mit Freunden angesehen",
erinnert sich Dunst. "Eine Freundin von mir ist selbst Cheerleader,
deshalb hat mich der Stoff von Beginn an fasziniert. Er bot mir
eine aufregende Rolle und zeigte eine Welt, die man so noch nicht
kannte."
Obwohl Dunst anfangs befürchtete, dass der Film Cheerleader
nicht gerade in einem günstigen Licht zeigte, ließ
sie sich schließlich vom positiven Gesamteindruck des Drehbuchs
überzeugen. "Tatsächlich steht unser Film dieser
Welt ausgesprochen wohlwollend gegenüber", erzählt
die junge Darstellerin. "Cheerleading ist wirklich ein Sport,
an dem talentierte und hart an sich arbeitende Athleten teilnehmen.
Bei dieser Mischung aus Tanz und Turnen muss man viel trainieren
und großes Engagement zeigen."
"Cheerleader finden in unserem Film längst verdiente
Anerkennung", betont auch Dunsts Kollegin Eliza Dushku.
"Wir mussten uns in einem vierwöchigen Trainingscamp
auf unsere Rollen vorbereiten - reinste Knochenarbeit."
Dushku spielt in Girls United die zynische neue Schülerin
Missy Pantone, die Torrance und ihre Cheerleader-Truppe anfangs
verachtet, am Ende aber selbst ein begeistertes Mitglied der
Toros wird. Die junge Schauspielerin kennt man als Sarah Michelle
Gellars Rivalin aus der TV-Serie "Buffy the Vampire
Slayer" ("Buffy") und als temperamentvolle
Tochter von Arnold Schwarzenegger und Jamie Lee Curtis aus James
Camerons True Lies (1994). "Eliza ist großartig",
begeistert sich Regisseur Reed. "Ihrer Figur kommt große
Bedeutung zu, denn sie repräsentiert das Publikum. Man muss
davon ausgehen, dass mancher Zuschauer unseres Films Cheerleader
eigentlich verachtet, deshalb müssen die Charaktere Vertrauen
aufbauen und dieses Vorurteil korrigieren. Genau diese Wandlung
hat Eliza perfekt vermittelt."
Schon beim Casting zeigte Dushku eine respektlose Einstellung,
die ihrer Figur absolut entsprach, wie sich Reed erinnert. "Ich
kannte sie schon aus "Buffy the Vampire Slayer".
Da betrat dieses knallharte Mädchen den Raum, lümmelte
sich auf einen Stuhl und sah aus, als wäre sie gerade erst
aufgewacht und völlig desinteressiert, ob sie nun die Rolle
bekäme oder nicht. Wir haben sie später noch einmal
vortragen lassen, und sie war einfach Missy."
Als der erste Trainingstag im Camp zu Ende ging, zeigte sich
Dushku schon geläutert und gab ihrer Begeisterung bereitwillig
Ausdruck. "Ich erfüllte keine der Voraussetzungen,
die man für diesen Film mitbringen musste", erinnert
sich Dushku. "Hatte keine nennenswerten Erfahrungen im Turnen,
Tanzen oder auch Cheerleading. Ich stellte mich mit der Einstellung
vor, dass ich zwar kein Cheerleader bin, aber wenigstens ein
bisschen Yoga zeigen könnte. Ich glaube, diese Haltung hat
mir schließlich die Rolle eingebracht. Eine Freundin in
der High School war Captain der Cheerleader. Das war cool, aber
meine anderen Freunde und ich gingen immer zu den Football-Spielen,
um uns über die Cheerleader lustig zu machen. Wir hielten
sie für kichernde Hohlköpfe, ganz sicher nicht für
Sportlerinnen."
Nachdem Dushku aber als Missy besetzt war, zeigte sie ein anderes
Gesicht. "Niemand arbeitete härter als sie", lobt
Regisseur Reed. "Sie freundete sich mit ihren Ausbilderinnen
an, bewies schließlich bei den Choreographien solches Geschick,
dass wir für sie nur in einer einzigen Szene ein Double
benötigten."
Missys Bruder Cliff passt sich nicht so leicht an wie seine
Schwester und hat überdies Cheersex mit ihrer neuen Freundin
Torrance. Jesse Bradford, zuletzt aufgefallen in James Ivorys
Drama A Soldier's Daughter Never Cries ("Zeit
der Jugend", 1998), spielt ihn. "Cliff ist neu
an der Schule und ein Einzelgänger", beschreibt Bradford
seine Figur. Niemand ist überraschter als er selbst, als
sich Torrance für ihn zu interessieren beginnt."
Ähnlich erstaunt über ihre wachsende Zuneigung zu
diesem smarten und witzigen Außenseiter ist auch Torrance.
Sie ist davon fasziniert, schreckt aber auch davor zurück.
"Sie ist ein beliebter Cheerleader, und er hat praktisch
keinen Freund", erklärt Bradford die Ausgangspositionen.
"Als Menschen sind sie sich eigentlich sehr ähnlich,
leben aber in unterschiedlichen Welten und fühlen sich doch
voneinander angezogen, während sie sich mit sarkastischen
Bemerkungen aufziehen."
Torrances Konkurrentinnen Courtney und Whitney, die von Clare
Kramer und Nicole Bilderback gespielt werden, sind beide gleichermaßen
geschickt in Rückwärtssalti und Intrigen, um Torrance,
ihren neuen Captain, aus dem Amt zu heben. "Diese Charaktere
sind einfach konsequente Miststücke", outet sich Reed
mit einem Lachen. "Wenn wir sie zum ersten Mal sehen, machen
sie sich an den Freund von Torrance ran. Dann sind sie sauer,
als sie Captain wird. Sie kommen unseren Vorstellungen von miesem
Verhalten einfach am nächsten."
"In den Augen meiner Mitmenschen ist Courtney das Luder
der Truppe", erklärt Kramer, die als blonde Femme Fatale
der Toros ihr Leinwanddebüt hat. "Ich dagegen finde,
dass Courtney einfach immer genau weiß, was richtig ist,
und warum sollten andere nicht von diesem überlegenen Kenntnisstand
profitieren." Courtneys solidarisch intrigante und arrogante
Freundin Whitney verkörpert Nicole Bilderback, die man aus
den Teenkomödien Can't Hardly Wait ("Ich
kann's kaum erwarten", 1998) und Clueless
("Clueless- was sonst?", 1995) kennt. "Unsere
Figuren sind einfach unfreundlich", fügt Bilderback
hinzu. "Gelegentlich tauen sie etwas auf, und Cheerleading
ist wirklich ihre Passion. Aber alles muss immer nach ihrem Willen
gehen."
Die größten Herausforderer der Toros bei den US-Meisterschaften
im Cheerleading sind die Clovers. Deren Captain Isis spielt Gabrielle
Union, die zuletzt in 10 Things I Hate About You ("10
Dinge, die ich an dir hasse", 1999) und She's All
That ("Eine wie keine", 1999) zu sehen
war. "Beide Team-Leader halte ich für ähnliche
Typen", begründet Reed seine Wahl. "Sie müssen
als Anführerinnen große Verantwortung tragen und sich
einigen heiklen Situationen stellen. Meiner Ansicht nach lag
der Schwerpunkt unserer Geschichte nicht auf dem Aspekt der Hautfarbe,
sondern auf zwei talentierten und entschlossenen Athletinnen.
Ich dachte an Magic Johnson und Larry Bird, als sie auf dem Höhepunkt
ihrer Karrieren waren. Der eine war ein Weißer, der andere
ein Schwarzer. Aber darum ging es nicht, sondern nur um zwei
wunderbare Sportler, die mit allem Engagement spielen wollten."
Cheerleading als Sport
Sowohl Dunst als auch Union brachten Erfahrungen als Cheerleader
mit, als sie für Girls United besetzt wurden. "Ich
habe als Schülerin mitgemacht", erinnert sich Dunst
lachend, "weil ich zur coolen Clique gehören wollte,
aber eigentlich immer am Arbeiten war. Cheering in der ambitionierten
und anstrengenden Form, wie es im Film zu hören ist, betrieben
wir aber nicht. Wir beschränkten uns auf anspruchslose,
nur wenige Worte umfassende Anfeuerungsrufe wie "Vorwärts
Team" oder "Wir haben Kampfgeist".
Unions Erfahrungen sind ähnlicher Natur. Auch sie war Cheerleader
in der achten Klasse, "wo Talent nicht erforderlich war,
sondern es nur um Popularität ging. Isis steht voll und
ganz zu ihrer Truppe und zu ihrem Umfeld", beschreibt Union
ihre Figur. "Sie ist schon ein Kontrollfreak, ist sehr ehrgeizig
und zielorientiert. Als sie mitbekommt, dass Konkurrenten die
Choreographien und Anfeuerungen ihrer Gruppe verwenden wollen,
wird sie sauer, zieht Organisation und Training so an, dass die
Clovers zum ersten Mal bei den Meisterschaften gegen die Toros
antreten können. Unser Film ist der erste, in dem Cheerleading
wirklich als Sport, nicht als bloße Parade einiger flippiger
Girls gezeigt wird", kommentiert Union. "Unsere Geschichte
enthüllt, welches Maß an Athletik und Engagement Cheerleading
erfordert."
Obwohl Cheerleading von vielen für eine ausschließlich
weibliche Domäne gehalten wird, betreiben auch die Jungs
diesen Sport. Girls United zeigt damit erstmals, was
an vielen High Schools und Colleges im Land längst allgemein
üblich ist. "Als wir für unsere Recherche herumfuhren",
erinnert sich Regisseur Reed, "entdeckten wir, dass gemischte
Teams im College die Regel sind und sich auch die High Schools
zunehmend dieser Entwicklung anschließen. In einigen der
Teams spielten die Jungs im Herbst Football und gehörten
außerhalb der Saison Cheerleading-Gruppen an. Das war eine
echte Überraschung für uns."
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