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Art of War
Produktionsnotizen
Wesley Snipes (rechts) spielt die Hauprolle in Art Of War, einem
internationalen Thriller, der vor dem brisanten politischen Hintergrund
der Vereinten Nationen spielt. In weiteren Rollen sind Anne Archer
(Das Kartell, Short Cuts) als Shaws ehrgeizige
FBI-Vorgesetzte Hooks; Maury Chaykin (Verlockende Falle)
als Capella; Marie Matiko (The Corruptor) und Cary-Hiroyuki
Tagawa zu sehen. Der gebürtige Japaner spielt den skrupellosen
Geschäftsmann, den Shaw für den Kopf hinter der gesamten
Verschwörung hält.
Ausserdem spielt Michael Biehn [Foto] (Terminator, Aliens)
Shaws Partner Bly, Donald Sutherland (Space Cowboys,
Die Jury) den UN Generalsekretär Douglas Thomas,
James Hong (Red Corner) ist Botschafter Wu und Liliana
Komorowska (The Assignment) spielt Novak.
Strategie und Manipulation sind alles
Kassenknüller Wesley Snipes spielt Neil Shaw. Sein Eliteteam
verdeckt ermittelnder Agenten ist so geheim, dass es offiziell
gar nicht existiert. "Wir sind die Reparaturabteilung",
erklärt Snipes. "Wir sind diejenigen, die all das erledigen,
wofür andere den Ruhm einheimsen, egal was. Wir beseitigen
Probleme oder verursachen welche - wo sie nötig sind."
Snipes sieht Shaw als ausgewogene Mischung aus physischer Stärke
und hellwachem Geist: "Er ist weder nur ein Strassenkämpfer
noch ausschliesslich ein Schreibtischtäter aus Washington
D.C. Diese Kombination ist für heutige Filme eher unüblich.
Ausserdem ist Shaw Buddhist, was seine Arbeit und seine Sicht
auf die Welt enorm bereichert." Parallel gibt mir die Rolle
Gelegenheit, Kampfkunst einzusetzen, worin ich ja Erfahrung habe.
Alles in allem eine sehr interessante Mischung."
Michael Biehn, der Shaws Partner Bly verkörpert, sieht
die beiden Charaktere "wie Brüder, nur das Bly der
Spielfreudigere von beiden ist. "Auch wenn er seinen Job
ernsthaft betreibt, sieht er das Ganze doch als Spiel, ein ziemlich
gewagtes allerdings - eben jene Art von Spiel, die den beiden
Spass macht. Ihre Regierung mag aus verwickelten politischen
Gründen heraus handeln, für die beiden ist es eher
ein Schachspiel, in dem der Gegner matt zu setzen ist. Beim Schach
lernt man überhaupt viel über die Kriegskunst, besonders
wie man sich möglichst subtil einen Vorteil gegenüber
dem Gegner verschafft."
"Die Kunst des Krieges" ist auch
der Titel des alten chinesischen Handbuchs von Sunzi, einem mächtigen
asiatischen General. Er war davon überzeugt, dass Kriege
gewonnen werden können, ohne eine einzige Schlacht schlagen
zu müssen. Viele grosse Militärführer, einschliesslich
Napoleon, benutzten Sunzis Kriegsphilosophie, um ihre Gegner
zu schlagen. Seine Lehrsätze sind auf die Geschäftswelt
und die Politik ebenso anwendbar, wie auf die Kriegsführung.
"Es geht im Wesentlichen um Strategie, Manipulation und
Kontrolle", erklärt Regisseur Christian Duguay, der
zuvor schon die Fernsehfassung der Johanna von Orleans
und den Thriller The Assignment inszenierte. "Wir
drehten einen Grossteil des Films mit Hilfe von Spiegeln, um
die Raffinessen, Strategien und Manipulationen besser zu vermitteln.
Was der Zuschauer sieht, ist oft die falsche Seite des Bildes.
Der ganze Film stellt - ebenso wie "Die Kunst des Krieges"
- das Thema Manipulation ins Zentrum und die Überzeugung,
dass die Dinge nie sind wie sie scheinen. Auch in der visuellen
Gestaltung haben wir diese Metapher umgesetzt. Selbst die Schlusszenen
in den Gängen des U.N. Gebäudes wurden entsprechend
angepasst. Eine Figur manipuliert eine andere, die wiederum selbst
jemand anderen manipuliert, und so weiter. Dieses Grundprinzip
macht meiner Ansicht nach den Film einzigartig und sehr aufregend."
Eine Frau zieht die Fäden
Mit Wesley Snipes an Bord, gelang es Duguay, ein hochkarätiges
Ensemble zu versammeln. Zum Glück für Duguay "bereicherten
die Darsteller ihre bereits im Drehbuch sehr gut angelegten Figuren.
Wesley Snipes, Anne Archer, Donald Sutherland, Michael Biehn
und Maury Chaykin unterscheiden sich extrem voneinander, sind
aber alle auf den Punkt besetzt."
Der oscargekrönte Leinwandveteran Donald Sutherland, zuletzt
in Clint Eastwoods Rentnerkomödie Space Cowboys
und in Die Jury zu sehen, war geradezu prädestiniert,
einen kanadischen Diplomaten zu spielen - er stammt nämlich
selbst aus Kanada.
"Meine Figur ist der Generalsekretär der Vereinten
Nationen und ein Kanadier, was mich sehr erfreute. Endlich konnte
ich im Verlauf des Drehbuchs mal die Unterschiede zwischen Kanadiern
und Amerikanern verdeutlichen."
Robert Davies definierte den Unterschied zwischen Kanadiern
und Amerikanern einst als eine Frage der Grenzen. Für Amerikaner
liegt die Pioniergrenze irgendwo ganz weit im (Wilden) Westen
und ihr wahrer Held ist ein Outlaw. Kanadier dagegen sehen das
Ende ihrer Welt im tiefen Norden und ihr Held ist ein berittener
Polizist. Darin verbirgt sich auch die unterschiedliche Struktur
ihrer Charaktere."
Von Sutherland stammte auch die Idee, die Rolle von Hooks, dem
hartgesottenen Sicherheitschef der Vereinten Nationen mit einer
Frau zu besetzen. Hooks lenkt ihren Chef und macht ihm Vorschläge,
wie er auf bestimmte Situationen reagieren soll. Sie weiss aber
auch ganz genau, wann er das ablehnt und sie sich zurückziehen
muss.
Für Anne Archer war es eine Herausforderung, eine Frau
mit derartiger Kontrolle zu spielen: "Ich glaube, dass Eleanor
Hooks die Kunst des Krieges wirklich anwendet, sie sabotiert
die Dinge gerade genug, um Zerstörung herbeizuführen,
aber ohne einen echten Krieg anzetteln zu müssen. Eleanor
Hooks beherrscht es hervorragend, wesentlich subtiler und verdeckter
vorzugehen. Sie hat sich immer in der Welt der Spionage bewegt,
ob bei der CIA (Central Intelligence Agency) oder der NSA (National
Security Agency). Sie kennt also die Spielregeln und scheut sich
nicht, sie auch anzuwenden."
Und mit verschwörerischem Lächeln fügt sie hinzu:
"Ausserdem ist Eleanor Hooks keine Figur, von der man erwarten
würde, dass ich sie spiele und das macht es besonders interessant."
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