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28 Tage
Produktionsnotizen
[Oliver (Mike O'Malley, links) und Gerhardt (Alan Tudyk)]
Das Drehbuch zu 28 TAGE wurde von Amy Pascal, Vorsitzende von
Columbia Pictures, und Drehbuchautorin Susannah Grant entwickelt.
Produzentin Jenno Topping erinnert sich, dass es bei Tall Trees
Productions - einem Sony-Label unter der Leitung von Topping
und Betty Thomas - genau zum rechten Zeitpunkt auf ihren Schreibtisch
gelangte.
"Betty und ich überlegten uns gerade, welches Projekt
wir als nächstes angehen sollten, als Amy uns das Skript
anbot," erklärt Topping. "Wir lasen es - und haben
uns sofort darin verliebt. Es war ein äußerst interessantes,
sehr gut geschriebenes Buch - und eine einmalige Gelegenheit
für Betty. Sie wollte unbedingt einen Film über eine
Frau machen."
Betty Thomas, zu deren früheren Erfolgen starke Komödien
wie Dr. Dolittle, (Dr. Dolittle, 1998), Private
Parts (Howard Stern's Private Parts, 1997) und
The Brady Bunch Movie (Die Brady Familie) zählen,
freute sich auf der Herausforderungen, vor die sie das Projekt
stellte.
[Cornell (Steve Buscemi)]
"Wenn du Filme machst, willst du dich nicht langweilen.
Du versuchst, nicht zweimal das gleiche zu machen," sagt
sie. "Ich fand, das war ein schwieriger Stoff, um ihn komisch
umzusetzen. Es ist ein Film, der nicht aussieht wie eine Komödie
und nicht wie eine geschrieben war, der aber viel von einer Komödie
in sich hat."
Obwohl sich der Film mit dem ernsten Thema Sucht und deren Konsequenzen
befasst, fanden Topping und Thomas es ganz entscheidend, die
komödiantischen Elemente der Geschichte herauszustellen.
"Das kann schwierig sein," sagt Topping. "Mann
muss sehr vorsichtig sein, um die Emotionen des Stücks nicht
zu zerstören. Man muss die großen emotionalen Momente
erhalten, gleichzeitig soll man aber auch von Herzen lachen können.
Betty hat schon immer gerne diese beiden Elemente aufeinander
prallen lassen."
Ironischerweise, meint Thomas, hat gerade das "nüchterne"
Thema als Hauptquelle des Lachens in diesem komplexen Film gedient.
"28 Tage ist eine schwärzere Komödie
in dem Sinne, als auch M*A*S*H eine schwärzere
Komödie war - es ist der gleiche Galgenhumor, den jeder
kennt," erklärt Thomas. "Menschen in der Reha
haben ein wirklich ernstes Problem, das macht es so geeignet
für das Komische."
"Die Charaktere machen das Ganze lustig," erklärt
Topping. "Es geht immer um die Fähigkeit, über
uns selbst zu lachen und darum, wie lächerlich wir alle
sind - nicht nur Leute, die so extrem sind wie Gwen, Eddie und
Jasper. Wenn wir unsere Sache gut gemacht haben, wird sich jeder
von diesem Film angesprochen fühlen, nicht nur diejenigen
mit einem Sucht-Problem."
"Was mir an Bettys Art, Regie zu führen, so gefällt,
ist das gleiche, was ich auch an ihr als Mensch schätze,"
fährt Topping fort. "Sie ist unglaublich mutig, witzig
und innovativ. Sie versteht zu improvisieren und hat dadurch
einen sehr lockeren Stil, und sie ist äußerst kooperativ.
Sie sucht ständig nach einer besseren, lustigeren Idee.
Sie hat eine enorme Vitalität und Energie, und sie ist eine
Perfektionistin. Für all diese Eigenschaften respektiere
ich sie nicht nur als Regisseurin, sondern auch als Partnerin."
Casting: Sandra von nebenan
Als sich Topping und Thomas auf das Projekt geeinigt hatten,
war ihr Ziel, es für ein breites Publikum zugänglich
zu machen. Diese Einstellung war entscheidend beim Casting des
Films.
"Ich habe Sandra Bullock besetzt, weil jeder mit ihr etwas
anfangen kann und sie für das nette Mädchen von nebenan
hält," erklärt Thomas. "Ich mache einen Film
über eine Person mit Sucht-Problemen, und das Publikum soll
sich erinnern, dass das Mädchen von nebenan, deine Mutter,
deine Schwester, deine Freundin - all diese Menschen, egal wie
nett und wunderbar sie sind - Suchtkranke sein können. Sandy
Bullock hat etwas, was diese Frauen haben, deshalb wollte ich
sie unbedingt für diese Rolle. Das letzte, was man von Sandy
erwartet, ist, dass sie ein echtes, tiefes, schwieriges Problem
hat, das sie davon abhält, ihr Leben zu leben."
"Ich glaube, was Betty außerdem an Sandra Bullock
gereizt hat," erklärt Topping, "ist ihre Fähigkeit,
die Leute ins Kino zu locken, die normalerweise nicht in so einen
Film gehen würden. Für Sandra war es die Gelegenheit,
sich schauspielerisch in einer Weise zu entfalten, zu der sie
bis dahin keine Gelegenheit hatte."
Sandra Bullock stimmt zu: "Ich habe noch nie so hart gearbeitet,"
sagt die Schauspielerin, "und es ist das Solideste, was
ich bisher machen durfte. Ich habe das Potential des Drehbuchs
gleich erkannt," fährt Bullock fort, "es ist eine
packende Geschichte, und sehr relevant für unsere Zeit -
nicht nur, was die Sucht-Thematik betrifft, sondern auch, dass
Kommunikation heutzutage erstickt ist. Die Menschen reden nicht
mehr miteinander. Von uns wird erwartet, dass wir unsere Sorgen
und Nöte in uns tragen, mit uns selbst ausmachen, und das
endet in allen möglichen Arten von Sucht, sei es Essen oder
Alkohol, destruktive Beziehungen oder die Entscheidungen, die
wir treffen."
Die Männer
Die Besetzung der Rollen der beiden wichtigsten Männer
in Gwens Leben, Eddie und Dominic, war entscheidend für
den Erfolg des Films. "Sandy war der Star des Films, aber
diese beiden Männer auf jeder Seite bewegen sie tatsächlich
zu den Entscheidungen, die sie in ihrem Leben trifft. Mir war
klar, wie wichtig diese Rollen sein würden, um den Konflikt
im Film voranzutreiben."
Anfangs suchten die Filmemacher eine andere Art Schauspieler
für Eddies Part, aber sie waren so beeindruckt von Viggo
Mortensens Verständnis der Rolle.
"Er hatte so überzeugende Ideen und schien Eddies
Charakter wirklich zu verstehen," sagt Topping. "Ich
glaube, was so überraschend an Viggo war, ist, dass er so
eine bestimmte Dämlichkeit verkörpert, und das gab
dem Charakter eine ganz neue Dimension, was uns wirklich gefiel."
"Eddie kommt aus Guthrie, Oklahoma," sagt Mortensen.
"Er wuchs auf einer Ranch auf und ist nicht vertraut mit
dem schnellen Großstadt-Leben. Wenn du ein Spitzensportler
bist wie er - ganz egal wie anständig du bist und wie hart
du für deinen Erfolg trainierst - du bist verhätschelt
und kriegst, was du willst. Das prägt einen Menschen. Er
muss ein bisschen gedemütigt werden, und genau das passiert
ihm im Verlauf der Geschichte."
Jasper wird von dem englischen Schauspieler Dominic West gespielt.
"Das war die am schwierigsten zu besetzende Rolle,"
sagt Thomas. "Jasper durfte nicht nur der böse Junge
sein - er musste gefährlich und sexy sein, der Typ, der
dich irgendwie will und mag und mit dem es nie langweilig wird."
"Wir mussten hart kämpfen, um Dominic zu bekommen,"
erzählt Topping. "Aber wir waren entschlossen, ihn
zu gewinnen. Die Rolle des Jasper ist eine zentrale. In vieler
Hinsicht benimmt er sich wie ein Schuft, deshalb war es sehr
wichtig, dass er eine Persönlichkeit hatte, die das wieder
ausgleicht. Man muss in der Lage sein, ihn so zu sehen, wie Gwen
ihn sieht - dass er lustig ist, charmant, jemand, mit dem man
Spaß hat. Er wirkt wie ein Magnet, nicht nur auf sie -
auf alle, die das Leben als Party sehen. Dominic konnte genau
das abdecken und gleichzeitig sich glaubwürdig wie ein Schuft
benehmen."
"Jasper ist der Prototyp des Mannes für gute Zeiten,"
sagt West. "Er trinkt mit Gwen und ist ihr Partner im allgemeinen.
Als sie in die Reha kommt, versucht er, sie von ihrem Sinneswandel
hin zur cleanen Person abzubringen."
Die Schwester
Elizabeth Perkins war von Anfang an mit dem Projekt verbunden.
"Sie war so haarscharf getroffen," sagt Toppings. "Sie
kommt total gut rüber als die große Schwester, und
sie hat diese Fähigkeit, arrogant und einschüchternd
zu wirken, die perfekt für diese Rolle war."
"Ich bin Gwens Antithese," sagt Perkins. "Sie
ist die wilde in der Familie, und ich bin die seriöse. Ich
bin viel kontrollierter, und sie hat die Kontrolle verloren,
wortwörtlich."
Der Aufrechte
Das Casting von Steve Buscemi war ein Geniestreich in letzter
Sekunde. "Das war der totale Geistesblitz," lacht Topping.
"Cornell ist ein Mann mit Ecken und Kanten. Er hat ein hartes
Leben geführt, ganz unten, und ist auf der anderen Seite
herausgekommen. Ich glaube die Rolle gefiel Steve, weil er sonst
nie der Aufrechte sein darf. Er spielt immer die kranken Typen."
"Ich suchte jemanden, dem ich selbst wirklich gerne zuschaue,
und ich habe immer alles akzeptiert, was er gemacht hat. Ihn
hat man nicht erwartet," sagt Thomas über ihre Entscheidung,
Buscemi zu besetzen. "So bin ich auf Steve gekommen. Ich
konnte mir keinen anderen vorstellen. Ich wollte nur ihn, und
das hat perfekt gepasst."
"Mein Charakter hat eine sehr dunkle Vergangenheit,"
sagt Buscemi, "aber er ist da rausgekommen, und jetzt hilft
er anderen. Es ist so angenehm, eine solche Rolle zu spielen,
wo ich niemanden verprügle und selbst nicht niedergeschlagen
werde und keine Kanone schwenke. Als Schauspieler liebt man die
Abwechslung."
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